Thomas, ich bin dafür, dass Du mir die Hälfte der WP an unserem Elroq bezahlst!
Gestern dachte ich noch, na ja, erstmal abwarten, wie viel von dem Zeug überhaupt drin ist und was diese Menge überhaupt anrichten kann und wie das im Verhältnis zum Umweltbilanz der aufwendigen WP steht…
Heute hab ich dazu noch keine neuen exakten Zahlen, aber allein was ich an “Emotionalem” zu R1234yf gelesen hab, reicht mir schon, das Zeug will man wirklich weder im Auto haben noch zur weiteren Anreicherung in der Atmosphäre beitragen.
Besonders schlimm finde ich aber, dass die vielen negativen Eigenschaften von R1234yf schon seit 2011(!) gesichert bekannt sind und es schon zum 1.1.2017 verboten wurde, auch wenn absehbar war, dass das für einige Hersteller eng wird. Übergangsfristen schön und gut, aber wer heute ein Auto bestellt, bekommt das 2025, das sind über 8(!) Jahre seit Inkrafttreten des Verbots und 14 seit dem Wissen, wie schlimm das Zeug ist… Nach Beschluss des Verbots erstmal jahrelang gar nix gemacht und statt Alternativen voranzubringen stattdessen über Löschanlagen dafür im Auto nachgedacht.
Und besonders absurd, R1234yf war ja scheinbar 2011 noch brandneu (hübsches Wortspiel…) und als besserer (umweltfreundlicherer?) Nachfolger von R134a gedacht, das dann vermutlich schon länger verboten und inzwischen aus Neuanlagen völlig verschwunden ist?
Andererseits hat JB_Sullivan als Kälteexperte in #1006 sich ja recht zurückhaltend über CO2 als Kältemittel geäußert und wenn R1234yf so schlimm wie in den gerade gelesenen Artikeln ist (wenn ich an das gerade gesehene dramatische Bild eines Schweinskopfs in der R1234yf-Kammer denke) und schon bei den Mengen in einer kleinen Klimaanlage und so schnell was entweicht, müssten in seinem beruflichen Umfeld die Techniker reihenweise schwer erkranken und schon in mittleren Jahren aussehen wie die Techniker in den ersten sowjetischen Atomkraftwerken oder U-Booten…
Bei hohen Drücken denke ich z.B. an Wasserstoff und seine Flüchtigkeit und den Aufwand für Transport/Lagerung, ist sicher eine andere Dimension als CO2, aber generell bin ich sicher, dass Aufwand/Kosten und Defektanfälligkeit bei CO2 als Kältemittel erhöht sind.
Und spontan hab ich auch gedacht, mit dem Vorurteil angeblich ständig brennender und für sich und andere lebensgefährlicher Bauteile kennen wir uns mit unseren Vollelektrischen ja aus, ebenso, dass wir mit den Rohstoffen in unseren Akku quasi bei jeder Radumdrehung ein Kind im Kongo und einen Bauern in der Atacama ermorden und jeder Verbrenner seit 100 Jahren nur aus Hanf und Jute produziert wird…
Ich frage mich daher, wie angemessen die R1234yf “Verteufelung” ist. Ich will sie nicht leugnen, kenne noch viel zu wenig Fakten, aber mir scheint, ist auch ein Thema, wo man mit Emotionen schnell den Kopf verlieren oder manipulieren könnte…
Wie ist das bei anderen Herstellern? Die Mehrheit (vor allem die, die bisher vernünftige BEVs bauen) setzt scheinbar noch R1234yf bei normalen Klimas ein. Wie ist das bei WPs, ist es da dann bei allen CO2? Hab ein wenig z.B. zu Kia gegoogelt, da scheint es aktuell mit wie ohne WP immer R1234yf.
Hab auch dunkel in Erinnerung, dass VW vor einigen Jahren (nur bei den IDs oder mit Beginn der IDs?) mit der WP in den (positiven) Schlagzeilen war, weil einer der ersten mit CO2, oder? Ist dem evtl. imme nroch so, hat man bei anderen meist gar nicht die Wahl, meist R1234yf?
Allerdings ist es um diesen Aspekt der eigenen WP bei VW&Co die letzten Jahre wieder recht ruhig geworden scheint mir. Ich vermute nicht wegen jetzt negativen Schlagzeilen zu CO2 als Kältemittel, sondern wohl eher, weil man das Image vermeiden will, alle anderen/die meisten Konzernmodelle mit R1234yf seien des Teufels…
Einen Vorteil hat die VW CO2 WP für uns Käufer aber in jedem Fall, man kann sie einfach weglassen oder ohne schlechtes Gewissen (im worst case halt mehr Geld und mehr Ressourcen&Aufwand bei Herstellung&Wartung) dazu nehmen, ohne dass es Einfluss auf die generelle Entscheidung für ein vollelektrisches Fahrzeug oder einen ID oder Elroq hat…