Im Prinzip richtig, aber welcher Hersteller baut konsequent alles oder zumindest fast alles in Europa ? Autos für den Weltmarkt und auch für Deutschland werden in USA, Mexico oder sonstwo zusammengeschraubt. Auch eine Produktion im befreundeten EU Ausland hilft den deutschen Arbeitnehmern relativ wenig.
Klar kann ein so komplexes wie ein PKW heute nicht mehr wirklich zu 100% aus einer Region kommen. Aber es gibt schon Abstufungen und mancher benutzt das Argument "Kommt doch eh immer was aus China.." etwas zu viel, um sich alles schönzureden/reinzuwaschen, das ist dann etwa so wie "Ein Vegetarier, der einmal im Monat Fisch vom Biohof holt, ist doch keinen Deut besser als ich, der ich jeden Tag mein Discounterfleisch esse..."
Generell sollte aber gelten "Lebbe und lebbe lasse.." wie man bei uns in Hessen sagt. Vor ein paar Jahren hab ich (wie viele andere) noch gesagt, tut gut, wenn "die Chinesen" wie Tesla den arroganten teuren lahmen klassischen Autoherstellern ein wenig Feuer unterm Hintern machen... Wir sind selbst erst seit etwa einem halben Jahr gedanklich vom China-BEV weg, dass ein Jahr lang unser Favorit war und sind bereit für ein (überwiegend) deutsches/europäisches BEV etwas mehr zu zahlen und wollen auch einen "Deutsch-Chinesen" wie ein Tavascan nicht mehr.
Ich würde aber niemand einen Vorwurf machen, der das nicht macht/nicht so sieht, ebensowenig wie jemand, der noch Verbrenner fährt oder sogar noch neu kauft, weil ein BEV eben die eigenen Anforderungen noch nicht erfüllt. Fände ich persönlich - um nochmal den gleichen Bereich zum Vergleich zu bemühen - wie ein frischgebackener Vegetarier, der fordert, dass ab jetzt auch alle anderen vegetarisch essen müssen und wenn nicht, sind sie Schweine und allein am Untergang von Welt und Umwelt schuld... Ich freu mich aber natürlich über jeden, der vegetarisch/umweltbewusst lebt, bewusst heimische Produkte kauft und am besten nichtmal BEV, sondern ÖPNV und Fahrrad fährt...