Echt?
Preise E10 im Umkreis von 10 km (laut Clever Tanken): ARAL in Kehl: 1,759, ARAL Rasthof Renchtal West: 2,269. Soviel zum heutigen Faktencheck.
Ionity: überall in D 39 Cent, 49 Cent oder 69 Cent, abhängig von der Grundgebühr die ich zahlen will. Überall in D, rund um die Uhr gleichbleibend.
Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass so viele sich diese Preisgestaltung wie bei Tankstallen herbeisehnen. Sollen sie doch Ad-Hoc laden und das heimelige alte Tankstellenfeeling weitererleben, wenn sie sich nicht auf neues einstellen wollen. Ich will aber meine Ladekarten behalten. Das Preisniveau könnte etwas sinken, aber vom Prinzip her ist es gut wie es ist.
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Das sehe ich deutlich anders. Ich lade zu 90% zu Hause. Jede längere Fahrt artet aber in Arbeit aus, weil ich gucken muss, wo kann ich mit welcher Karte wie laden. Da ich das nur wenige Male im Jahr überhaupt brauche, lohnen sich irgendwelche Abos für mich niemals. Und so muss ich immer gucken, wo kann ich laden und was kostet mich das mit welcher Karte. Wenn die nun einzelne Karten eine längere Zeit nicht genutzt habe, wird sie wohl bei einigen Anbieter auch abgeschaltet. Es kann also gut sein, dass ich dann an einer vorher ausgesuchten Ladesäule stehe und meine dafür vorgesehene Karte nicht mehr tut. Dann muss ich wieder gucken, was ich dann mache.
Wie kann man das für erstrebenswert halten? Der Vergleich mit Autobahntankstelle und einer Tankstelle irgendwo auf dem flachen Land ist albern und eher kein Argument für das aktuelle Modell bei den Ladesäulen. Es ist ja keiner gezwungen, an der Raststätte zu tanken, wenn die nächste normale Tankstelle keine 3 Minuten von der nächsten Abfahrt entfernt ist und der Sprit da 20 Cent je Liter günstiger ist.
Der Vergleich mit Kundenkarten bei Tankstellen ist abwegig, denn da gibt es mal 2 Cent pro Liter weniger oder man sammelt Punkte, für die man Prämien bekommt, die man sich sonst niemals zugelegt hätte. Hier reden wir aber von 59 Cent (EnBW kleinster Tarif) zu 87 Cent zzgl. 2 Cent je Minute. Das ist eine völlig andere Dimension.
Nachvollziehbar wäre für mich beim Adhoc-Laden nur der gleiche Tarif wie beim kleinsten Tarif des Anbieters selbst zzgl. der Kosten für das Zahlungsmittel, bei EC-Karte also 0,25 % des Umsatzes. Das wären bei 50 kWh gerade einmal 7 Cent. Ich hätte nicht einmal ein Problem, wenn es pauschal 25 oder 50 Cent wären. Da wäre man bei einer 10-80 % Ladung immer noch weit unterhalb der so verlangten 87 Cent + 2 Cent je Minute.
Letztlich dienen die ganzen Ladekarten und Abos nur der Kundenfesselung. Bindung mag ich das nicht nennen. Eine sachliche Rechtfertigung für eine Preissteigerung um 50% beim Adhoc-Laden gegenüber dem kleinsten (kostenlosen!) Tarif von EnBW kann ich nicht erkennen und halte das für extrem schwierig.
Und das Argument, ich könne ja genau diesen kleinsten Tarif von EnBW nutzen, halte ich für falsch und die Adhoc-Preise für Abzocke. EnBW legt ja bei 59,- € auch nicht drauf.
Letztlich wird das irgendwann (hoffentlich) die EU regeln, hat beim Mobilfunk ja auch funktioniert.