Ich bin heute bei Tag 148.
Und ich bei Tag 385 ...
Statistiken sind schön und nett ... aber je weiter man sich von den daraus evtl. ableitbaren Prognosen entfernt, desto unangenehmer wird das Gefühl.
Bis in das Frühjahr hinein war ich auch noch locker und entspannt nach dem Motto "Er kommt dann, wenn er kommt, und gut!" ... aber wenn man hier jetzt so sieht, dass Wagen ausgeliefert werden an Kunden, die erheblich weniger warten mussten, so dass es nicht mehr mit Händlerquote zu erklären ist, und mit Ausstattungsmerkmalen, die man selbst auch hat und aber Showstopper sein sollten, dann kann ich nachvollziehen, dass hier einige Foristen sauer werden ... und eben mich mittlerweile mehr oder weniger eingeschlossen, aber mit jeden Tag etwas mehr ...
Ach so: Stornieren ist für mich kein Thema.
Mich als Software-Ingenieur beschleicht so ein Gefühl, dass die Einplanungssoftware bei Skoda irgendwie nicht sinnvoll mit den Gegebenheiten bzgl. Teilemangel umgehen kann. Früher war vielleicht mal ein Teil befristet nicht verfügbar: Dann wurden betroffene Fahrzeuge eben 2 Wochen nach hinten verschoben, dann ist das Teil wieder verfügbar, und dann werden die betreffenden Fahrzeuge eben 2 Wochen später gebaut und gut.
Jetzt in Zeiten von Halbleitermangel und Ukrainekrieg sieht das aber - zum ersten Mal - anders aus: Da ist ein Teil nicht verfügbar, betreffende Fahrzeuge werden nach hinten verschoben. Bei nächsten Prüfung ist das Teil verfügbar, aber dafür 2 andere Teile fehlen. Wieder verschoben. Bei der nächsten Prüfung ist das 1. und 3. Teil verfügbar, aber das 2. Teil immer noch nicht. Und so geht das über die ganze Zeit weiter: Jetzt ist noch ein anderes Teil nicht verfügbar usw. Wer Glück hat, und zufällig sind im Prüfungszeitpunkt alle Teile für seinen Wagen gerade da, dann rutscht der Wagen in den Trichter. Einen Tag später ist ein Teil davon nicht mehr verfügbar, und Fahrzeuge, die schon länger warten, rutschen erneut nach hinten. Und wer ganz viel Pech hat, bei dem setzt sich diese Kette immer weiter fort, und rutscht ständig durch das Sieb.
Eine Funktion "Reserviere Teile für Fahrzeuge, die schon länger warten, und verbaue diese Teile nicht in andere Fahrzeuge" gibt es nicht.
Das ist aber nur eine Vermutung! Es würde aber vieles erklären, insbesondere die sehr unterschiedlich langen Wartezeiten. Und aus Softwaresicht könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser Use Case (viele Teile sehr oft nicht verfügbar) früher bei der Softwareentwicklung nicht in dem Ausmaß berücksichtigt und getestet wurde, wie die aktuelle Situation es erfordert hätte. Mit anderen Worten: Mit so einem Szenario hat bei der Entwicklung der Einplanungssoftware niemand gerechnet, und deshalb funktioniert das nicht so, wie man es erwarten würde.