Ich, als jemand der Zuhause nicht landen kann finde "öffentliches" laden muss immer was kosten, und zwar ähnlich viel wie Zuhause. Egal ob am Supermarkt oder beim Arbeitgeber.
Das ermöglicht mir mehr freie Ladesäulen zu haben, auf die ich angewiesen bin, da alle die Zuhause laden können, es dann auch wahrscheinlich tun und nicht aus "geiz" mir die Lademöglichkeit blockieren.
Selbst lade ich häufig bei Lidl und Aldi (und muss zugeben oft ohne einzukaufen). Warum? Weil es hier die einzigen innerstädtischen Schnellader sind.
Auch sonst finde ich Schnelllader (40-70kW) am Supermarkt viel sinnvoller als AC Lader. So bekomme ich in 1h Einkauf das Auto voll. So kann Elektroauto auch gut funktionieren wenn man Zuhause nicht laden kann. Aber eben nur, wenn die Ladesäulen nicht "blockiert" sind.
Meine Meinung zu dem Thema ist: Du kannst einem Auto, das da steht nur ansehen, ob es lädt, oder eben nicht. Alles andere, also auch die Frage ob jemand auch zuhause laden könnte, ein PlugIn-Hybrid ist oder ob jemand einfach etwas dagegen hat, zuhause immer voll zu laden und stattdessen lieber getreu dem Motto "steht er, dann lädt er" verfährt, entzieht sich in der Regel meiner Kenntnis.
Für mein Empfinden kann ich hier also auch niemandem ein "Blockieren" vorwerfen, nur weil es für mich nicht toll ist, wenn alle Ladeplätze gerade genutzt werden. Ausnahmen sind hier nur offenkundige Blockaden durch Verbrenner, oder BEV/PHEV, die da zwar stehen, weil sie es dürfen, aber gar nicht laden. Bei allen anderen freue ich mich eher, wenn Ladeplätze überwiegend genutzt werden, da langfristig eine Ladesäule, die fast immer frei ist, vom Betreiber ganz sicher nicht mit weiteren Plätzen erweitert oder zum Schnellader aufgerüstet werden wird. Nur, wenn die Auslastung steigt - was bei den jüngsten Zulassungszahlen zu erwarten war - ändert sich mittelfristig auch was bei der Zahl / Dichte der Lademöglichkeiten
Man neigt natürlich in der konkreten Situation (wenn man dringend laden möchte) dazu, den dort bereits stehenden als "Blockierer" zu sehen, im Grunde aber macht es meiner Meinung nach eher Sinn auf den Betreiber mit Feedback zuzugehen, wenn seine Lademöglichkeiten wirklich ständig belegt sind.
Ich verstehe völlig, daß die Situation für "Laternenparker" ohne eigenen Ladepunkt zuhause in dieser Übergangsphase zur Normalität von E-Autos besonders herausfordernd ist. Frontenbildung zwischen "bevorrechtigten Laternenladern" einerseits und "Blockieren" andererseits ist dabei aber wohl nicht zielführend und nützt einem Betroffenen ("keine Ladesäule frei") höchstens als Ventil für seinen verständlichen Frust über den Mangel an öffentlichen Lademöglichkeiten.
Aber Kopf hoch, ich bin sicher, die jüngsten Zulassungszahlen werden da mittelfristig Wirkung zeigen.