Bitte korrekt benennen: das sind nicht zu berechnende Stundenlöhne, sondern Verrechnungssätze für die AW (Arbeitswerte, typisch 1AW = 10 min.), wieviele AWs das Schrauben am Auto jeweils "verursacht", legt der Hersteller fest. Ein entspanntes Schnacken mit den Jungs in der Werkstatt zeigt schnell: die Arbeit dauert immer länger als es die AWs nahelegen, vor allem, wenn die Jungs das erste Mal ranmüssen, z.B. WP-Kompressor beim Enyaq austauschen.
Klar, mich erstaunt das Preisniveau für Reparaturen auch immer wieder, auf der anderen Seite bin ich froh, dass mein Servicepartner erstens gut davon leben kann . . . und zweitens seine Mitarbeiter so gut bezahlen kann und das offensichtlich auch tut, dass die Jungs eine selten gewordene "Lebensstellung" haben und zufrieden die Arbeit an meinen Autos machen.
Noch was: die Versicherer sind den Mechanismen doch nicht machtlos ausgeliefert, viele (oder alle?) bieten günstigere Tarife mit Werkstattbindung an, dann allerdings muss der Kunde akzeptieren, dass der Unfallschaden irgendwo - und nicht nur mutmaßlich in Osteuropa - repariert wird. Scheinen doch viele Kunden anzunehmen, sonst wäre das schon lange nicht mehr im Angebot.
Das Wort Stundenlohn oder Lohn habe ich nicht verwendet, zumal es ja, wie geschrieben, ein Artikel aus der heutigen Tageszeitung ist. In dem Artikel sind die AW‘s zu einem Stundensatz zusammengerechnet worden und das als Durchschnitt. Es wird immer von Euro’s pro Stunde gesprochen bzw. von Stundensätzen und damit ist, im Kontext des Artikels, der Preis/Stunde gemeint, der Versicherungen für die Beseitigung eines Unfallschadens in Rechnung gestellt wird. Niemand hat von Stundenlöhnen gesprochen, bzw. davon was ein Mechatroniker als Lohn bekommt. Das ist ein anderes Thema.
Es hat auch niemand die Zeit, die AW‘s, in Frage gestellt, die für eine bestimmte Arbeit benötigt wird, sondern den Preis einer AW, hochgerechnet auf eine Stunde.
Und das ist jenseits von Gut und Böse, auch verglichen mit anderen Handwerksleistungen. Und KFz Werkstätten und Lackierereien sind und bleiben Handwerksbetriebe.
Und der aufgezeigte Anstieg der Kosten in den letzten Jahren, das doppelte gegenüber der allgemeinen Preissteigerung, und darum geht es, kann man nicht mit einem Hinweis auf AW’s schön reden.