Letztendlich verhindert der VW Konzern mit Elli, Powerpass und Co den preislichen Wettbewerb an den Ladesäule. Wenn der Fahrer nicht über Filter, über Einstellungen beeinflussen kann wo er lädt, wenn die Ladeplanung quasi vorgibt wo geladen wird und was zu bezahlen ist, dann wird auch nie offener Wettbewerb an den Ladesäulen stattfinden. Und alle Fahrzeuge/Marken aus dem VW Konzern sind da absolut marktrelevant.
Bei Internetbrowsern sind die Wettbewerbsbehörden sofort aktiv, wenn ein Hardwareanbieter einen bestimmten Browser bevorzugt, im System schon voreingestellt hat. Dann hagelt es hohe Strafen. Hier schaut man nur zu. EnBW könnte z.B. einen Deal mit einem Hersteller eingehen und dafür bezahlen, dass EnBW in den Ladeplanungen der Autos des Herstellers bevorzugt wird. Da würde jeder sagen, dass ist wettbewerbsverzerrend.
Selbst der vorhandene Filter auf Ionity ist nicht in Ordnung, weil VW an Ionity beteiligt ist. Der wäre erst in Ordnung, wenn man auch nach allen anderen Ladenetzen filtern könnte.
Die Wettbewerbshüter haben diese Thematik wahrscheinlich noch gar nicht auf dem Schirm, warum auch immer.
Und das schlimme ist, in Wirklichkeit bewirkt VW mit diesem Vorgehen gar nichts, außer dass viele Kunden darüber verärgert sind und auf kostenlose Drittanbieterapps ausweichen, parallel zum teuren, schon bezahlten, eingebauten Navi.
Ich könnte sogar komplett auf eine Ladeplanung im Auto verzichten. Die passt sowieso nie mit den persönlichen, individuellen Wünschen und Gewohnheiten der Fahrer überein. Mir würde ein Filter auf Ladeanbieter reichen, gekoppelt mit den Suchkriterien „Entlang der Strecke“, „Im Umkreis“ und „Am Ziel“.
Mit dem Filter und den Suchoptionen kann man, bei der heute schon vorherrschenden Ladesäulendichte, einfach losfahren und bei 20 % Akku filtert man auf die in Frage kommenden Ladeanbieter, drückt auf „Entlang der Strecke“ oder auf „Im Umkreis“ und bekommt alle Optionen, nach Entfernung sortiert, angezeigt. Dahinter ein „I“, drückt man darauf erfährt man alles weitere, auch wieviele Säulen es gibt, wieviele frei sind, welche Ladeleistung, ob Toiletten; Essensmöglichkeiten vorhanden sind, usw. usw.
Das was ich gerade beschrieben habe findet sich seit zwei Jahren schon in den Fahrzeugen von Hyundai und Kia. Eine Ladeplanung haben sie noch oben drauf. Sie zeigen sogar an, wann die Säule das letzte Mal benutzt wurde und sogar wieviel Minuten ein einzelner Ladepunkt schon besetzt ist. Aus diesen Angaben kann man ableiten, ob eine Säule defekt ist oder funktioniert, und wie lange ein ladendes Auto da wahrscheinlich noch stehen könnte.
Das nenne ich praxistauglich und anwenderfreundlich und das macht das Leben der E-Mobilisten leichter.