So, und nun mal wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Mein Stromversorger hat auf meine Frage wg. der vielleicht schon verbrauchten THG-Quote wg. Autostromtarif wie folgt geantwortet:
"Sehr geehrter Herr xyz,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte entschuldigen Sie unsere verspätete Rückmeldung.
NATURSTROM lehnt die THG Quote als zusätzliches Förderinstrument der Elektromobilität ab und nutzt die sich ergebenen finanziellen Möglichkeiten weder für die eigenen Elektromobilitätsangebote noch bieten wir entsprechende Prämien unseren Kund:innen.
NATURSTROM sieht die THG-Quote aus mehreren Gründen kritisch und nimmt daher nicht an dem dafür organisierten Zertifikatehandel teil. Grundsätzlich versteht sich NATURSTROM als unabhängiges und einer möglichst schnellen Energiewende verpflichtetes Unternehmen – und als solches wollen wir nicht nur nicht dazu beitragen, das Geschäft mit klimaschädlichen Ölprodukten durch einen solchen Zertifikatehandel zu verlängern, wir wollen auch ganz grundlegend möglichst wenig Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen pflegen, die noch fossile Energie verkaufen.
Unabhängig von dieser prinzipiellen Erwägung sehen wir den konkreten Klimaschutzmehrwert des Instrumentes nur sehr begrenzt. Die Reduktionswirkung wird durch die konkrete Ausgestaltung vermindert: Erstens wird die Stromnutzung generell angerechnet, nicht nur Ökostrom. Zweitens wird der Stromeinsatz dreifach auf die Quote angerechnet, was es zwar an sich attraktiver macht, Elektromobilität anzuschieben, jedoch real kein bisschen mehr Erneuerbare Energien oder weniger Treibhausgase bringt. Und zuletzt schafft der Mechanismus auch keinerlei Anreize für den Bau neuer Öko-Energieanlagen, da der genutzte Strom (sofern er überhaupt ökologisch ist), sowohl im Verkehrs- wie auch schon im Elektrizitätssektor angerechnet und damit praktisch doppelvermarktet wird – obwohl es ja eigentlich für mehr Elektromobilität auch eine Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien bräuchte.
Da NATURSTROM aus diesen Gründen sowohl das Instrument der THG-Quote an sich wie auch die konkrete Umsetzung kritisch sieht, beteiligen wir uns momentan nicht an dem damit ermöglichten Zertifikatehandel. Eventuell könnte in Zukunft der Bau und Betrieb von Ladesäulen allerdings ohne die Einnahmen aus der THG-Quote nicht konkurrenzfähig sein, was vor allem unser Joint Venture Ladegrün! beträfe. Das könnte dazu führen, dass man gezwungen wäre, trotz der weiter bestehenden Kritik an dem System teilzunehmen. Aktuell gibt es aber keine Pläne in diese Richtung.
Ab 2022 können Halter von Elektroautos die Zertifikate für den angesetzten Pauschalwert fürs Zuhauseladen (für 2022 wird bspw. ein Verbrauch von 1.943 kWh festgelegt) an Käufer oder Zwischenhändler veräußern, unabhängig vom jeweiligen Stromanbieter. Sie als naturstrom Kunde können die Zertifikate also auch anderweitig nutzen."
So, und nun muss ich in mich gehen, was ich mache