Wieso schaltet der Enyaq eigentlich das hintere Radar aus, sobald ein Anhänger oder Fahrradträger dran ist?
Andere können es doch auch trotz Anhänger...
Weiß da jemand mehr als ich?
Der Enyaq hat hinten zwei Radare. Jeweils eins rechts uns links außen unterm Stoßfänger mit großem Öffnungswinkel und kurzer Reichweite (sog. SRR-Radar). Welches genau, weiß ich nicht.
Das komplette Abschalten ist für mich plausibel, auch wenn ich die genaue Implementierung natürlich nicht kenne. Das Hauptproblem ist: Je nach Größe des Hängers oder Breite der Fahrräder auf dem Träger ist da viel Metall in unmittelbarer Nähe der Radare. Metall reflektiert sehr gut Radarwellen, damit hat man also ein sehr "helles" Ziel, das auch noch einen großen Winkelbereich einnimmt. Das führt zu allen möglichen Effekten. Zum Beispiel bringt das irgendwelche automatischen Schwellwerte im Radar durcheinander, dadurch werden schwache Ziele ausgeblendet. Es kann zu Übersprechen zwischen den Antennen kommen. Bei glatten Wänden kann der Anhänger auch die Radarwellen in andere Richtungen reflektieren und zu Mehrwegeeffekten und Geisterdetektionen auch an ganzen anderen Stellen des Sichtbereichs führen. Und da sich - wenn es ein Anhänger ist - je nach Länge der Deichsel, Position der Anhängerachse etc. die Position und Ausrichtung dieses riesigen Störobjekts ändert, kann man das nicht mal vorher alles messen und modellieren und dann online rausrechnen. Bzw. man kann schon, aber es ist a) seeehr aufwändig und b) führt trotzdem zu mehr Falsch-Positiv-Erkennungen (gelbes Licht geht an, obwohl kein Auto da ist) oder Falsch-Negativ-Fällen (kein gelbes Licht, obwohl Auto da ist), die das System praktisch unbenutzbar machen würden.
Mich würde sehr interessieren, welche anderen Hersteller das hinbekommen.