Beiträge von marbe166

    Wie sehr ist das Auto selbst bei dem Wettbewerb wichtig - also die reine Leistung/Performance?


    Kenne die erlaubten Geschwindigkeiten dort nicht - aber ich denke, dass es sowas in D durchgeführt, andere Ergebnisse geben könnte (die Teslas laden volle Geschwindigkeit zu, Porsche fährt ebenfalls schnell - hat wohl aber eine enorme Ladeleistung, was ich so gesehen habe)? Wobei dann natürlich höhere Geschwindigkeit andere Ladeplanung bedeuten würde…


    Auf alle Fälle sehr interessant zu lesen.

    Das Auto bedeutet viel, bzw. Ladegeschwindigkeit/Ladekurve und Verbrauch. Ich habe 1 Stunde 58 Minuten geladen, der Polestar nur 1 Stunde 15 Minuten. Mein Totalverbrauch lag bei 18,6 kWh/100 km, bei der Polestar war es 16,3 kWh/100 km. Performance spielt weniger Rolle, weil man sich an den Geschwindigkeitsbegrenzungen halten muß. Die Geschwindigkeitzbegrenzungen liegen bei 70-110 km/h auf Landstraßen und bei 110-120 km/h auf Autobahnen in Schweden.


    Eine andere Faktor die Unterschiedlich zu Deutschland ist, ist der deutlich geringere Verkehr, d.h. deutlich weniger Staurisiko.

    Hier folgt meine detalierte Reisebericht:


    Zusammenfassung



    Auto: Skoda Enyaq 85X (2024)


    Felgen: Ronal R65 Silber


    Reifen: Original Bridgestone, vorne 245/45/R19, hinten 255/50/R19


    SOC beim Start: 98 %


    Endzeit: 19:14:45


    Platz: 9



    Etappe 1: Ystad-Mjölby, 390 km


    13:45-17:51, Verbrauch 18,1 kWh/100 km


    Ich nahm den Weg über Kristianstad, ziemlich bald war Fredrik (ID7) auf meinen Fersen und in Hässleholm kamen Christer (Model Y) und Henric (Ioniq 5), die über Höör und um Hässleholm herum fuhren, an der 21 etwa 500 m vor uns heraus. Dann stellte sich auf der 117 heraus, dass diejenigen, die durch Hässleholm gefahren waren, etwa eine Minute hinter uns lagen. In Markaryd lag der Verbrauch bei 15,4 kWh/100 km, was ein gutes Zeichen ist. Die Weiterfahrt lief gut, vor Jönköping gab es ein wenig Regen, aber nicht so viel. Wir wurden in Jönköping innen von einem Idioten überholt, der mit sehr geringem Abstand direkt vor meiner Nase ausscherte, so etwas macht mich wütend, und das wurde ihm gesagt.



    Ladung 1: Monta Mjölby


    Ank. SoC: 6 %, Abf. SoC: 56 %, Ladezeit 17:51–18:09 (18 Min.), 42,86 kWh, 278,62 SEK


    Das Aufladen mit der Monta-Karte hat einwandfrei funktioniert. Die Höchstleistung lag bei etwa 175 kW (ich weiß nicht genau, ich war auf der Toilette auf dem Höhepunkt) und laut der Monta App betrug die durchschnittliche Leistung 164 kW.



    Etappe 2: Mjölby-Västerås, 214 km


    18:09-20:32, Verbrauch 18,0 kWh/100 km


    Wir steuerten direkt nach Norden, Joel (Polestar 2) und Robin (Model X) waren etwa 20 Minuten voraus. Traf den Regen an, der nach Motala immer stärker wurde und praktisch bis zur E20 bei Hallsberg fortsetzte, dort hat es aufgehört. Unterwegs erhielt ich einen Anruf von meinem vorgesehenen Beifahrer. Er hatte Probleme mit seinem Auto und konnte nicht wie geplant nach Söderhamn kommen. D'oh! Dann muss ich die ganze Strecke selbst fahren, was nicht zu empfehlen ist.



    Ladung 2: Mälarenergi Max Västerås (Kempower)


    Ank. SoC: 6 %, Abf. SoC: 33 %, Ladezeit 20:32–20:47 (15 Min.), 22,9 kWh, 114,46 SEK


    Joel war gerade am Aufladen, als ich ankam, und er sagte mir, dass er nicht die volle Leistung erhalte. Ich habe es angeschlossen und der Ladevorgang begann bei 130 kW, sank aber ziemlich schnell auf 90 kW. Eigentlich hatte ich geplant, so aufzuladen, dass ich nach Söderhamn fahre, aber so langsam kann man nicht laden! 90 kW sind die halbe Spitzengeschwindigkeit, mein Auto erreicht die Spitzenleistung bei 25-30 %. Deshalb bin ich sofort los wenn ich genug um nach Gävle zu kommen hatte. Zum Glück im Unglück hätte ich kein co-driver mehr, sodass ich meinen Plan ändern konnte.



    Etappe 3: Västerås-Gävle, 137 km


    20:47-22:27, Verbrauch 17,1 kWh/100 km


    Joel und ich sind im Grunde zur gleichen Zeit abgereist (er war gestresst, weil ich gefahren bin), und wir waren die ganze Zeit zusammen. Wir nahmen verschiedene Routen durch Sala, und ich gewann damit etwa 10-12 Sekunden, aber aus irgendeinem mysteriösen Grund war er bald wieder in der Hecke auf mir... Ich Zielte auf Ionity in Gävle und sah auf Chargefinder, dass es nur einen freien Säule gab. Als ich mich an Valbo wandte, war das dann keinen freien. Aber ich verzichte nicht auf 150-kW-Ladegeräte, sondern gehe ein Risiko ein. Ich komme zu Ionity und es ist voll! Verdammt! Stattdessen habe ich angefangen, nach der Adresse von Circle K Gävlebro zu suchen, aber gerade als ich sie gefunden habe, ist der Taxi, der da eine Stunde gestanden hatte, weggefahren. Danke! Etwa 2-3 Minuten verloren.


    Ladung 3: Ionity Gävle


    Ank. SoC: 3 %, Abf. SoC: 58 %, Ladezeit: 22:27–22:48 (21 Min.), 46,81 kWh, 163,84 SEK


    Sobald ich einen Platz ergattert habe, liefert Ionity. Maximal 180 kW (angegeben 175, so schön!), und ich plante nach Sundsvall zu fahren. Auch Christer (Tesla MYP) und Arrien (Porsche Taycan) schaffen es, dorthin zu gelangen, wenn ich dort bin. Sie haben das Glück, sofort freie Säule zu bekommen.



    Etappe 4: Gävle-Sundsvall, 199 km


    22:48-01:00, Verbrauch 18,8 kWh/100 km


    Ich verlaß Gävle eine Weile vor Christer und Arrien und fuhren nach Norden. Aber dann kam ich zu dem Schwertransport von einer Flügel einer Windkraftanlage! Ich habe es gefangen, gleich nachdem sie eine Menge freigelassen hatten, also war ich fast der erste in der Reihe dahinter. Perkele! Ich lag bis zum Abbiegen in Hudik(?) dahinter in 50-60 km/h statt 110 und habe dabei mindestens eine Viertelstunde verloren. Vor dem Flügel hätte ich Per im BMW fast eingeholt, aber er war vorbeigelassen worden... Christer und Arrien waren auch in der Schlange hinter mir.



    Ladung 4: Ionity Sundsvall


    Ank SoC: 9 %, Abf SoC: 71 %, Ladezeit 01:00–01:24 (24 Min.), 52,08 kWh, 182,28 SEK


    Als ich zu Ionity kam, war Henric (Ioniq5) schon da, als ich ankam. Die Lader waren teilweise durch einen LKW blockiert, so dass der Einstieg etwas eng war. Es ging jedoch schnell. Henric hatte Probleme damit, dass das Ladegerät plötzlich ausfiel, also zog er früher als geplant weiter. Ich hatte keine Probleme, Ionity lieferte wieder und ich überlegte, was ich als nächstes tun sollte. Docksta und Örnsköldsvik sind zu nah dran, dachte ich, und da es auch bei höherem SoC (über 100 kW auf 65-67 %) gut lädt, blieb ich hier etwas länger und peilte stattdessen Umeå an. Ich wurde von Arrien im Porsche nachgeladen, er kamen nach mir her und ist vor mir weg...



    Etappe 5: Sundsvall-Umeå, 264 km


    01:24-04:14, Verbrauch 19,8 kWh/100 km


    Die Reise selbst verlief recht unspektakulär, aber der Verbrauch stieg. Ich hatte mir ein 400-kW-Ladegerät bei Hedins in Umeå vorgenommen, aber der Verbrauch war höher als erwartet, und ich weiß nicht, wie es auf der Stelle aussieht und wie ich den Ladevorgang usw. starten soll. Also habe ich das Sichere vor dem Unsicheren genommen und stieg stattdessen auf der Tesla SuC aus.



    Ladung 5: SuC Umeå


    Ank SoC: 2 %, Abf SoC: 55 %, Ladezeit: 04:14–04:37 (23 Min.), 46 kWh, 227,70 SEK


    Tomas (Model 3) war gerade am Laden, als ich ankam, und anscheinend kriegten sie nur 118 kW. Ich krieg immer noch 140 kW, aber es sollten 150 sein... Tomas fuhr, bevor ich fertig war. Jävre liegt genau in der Mitte zwischen Umeå und Haparanda, also musste es das nächste Ziel sein.



    Etappe 6: Umeå-Jävre,195 km


    04:37-06:45, Verbrauch 19,1 kWh/100 km


    Völlig unspektakuläre Etappe und wir kamen bei sehr schönem Morgensonnenschein in Jävre an.



    Ladung 6: Ionity Jävre


    Ank SoC: 6 %, Abf SoC: 51 %, Ladezeit: 06:45–07:02 (17 Min.), 38,21 kWh, 133,74 SEK


    Per (BMW) stand beim Laden und erzählte mir, dass er Probleme damit hatte, die Ladegeräte zum Laufen zu bringen, und dass er mehrere ausprobiert hatte, bevor er sein Ladegerät zum Laufen brachte. Ich habe das gleiche Ladegerät genommen, mit dem Joel und ich letztes Jahr aufgeladen haben, und nach einem langsamen Händeschütteln sprang es ohne Probleme an. Maximal 177 kW. Per fuhr fast sofort, als ich ankam. Ohne das Windflügel wäre es wirklich sehr Eng zwischen uns gewesen.



    Etappe 7: Jävre-Haparanda, 191 km


    07:02-09:00 Uhr, Verbrauch 19,0 kWh/100 km


    Als ich Jävre verließ, hatte ich eine geschätzte Ankunftszeit von 09:13 Uhr, was etwas komisch gewesen wäre, da ich in diesem Fall unsere Zeit in Polestar letztes Jahr Punktgenau halten hätte (19:28). Aber die geschätzte Zeit verkürzte sich bis nach Haparanda. Bevor ich abbog, war es schätzungsweise 09:04 Uhr, aber es stellte sich heraus, dass mein GPS dachte, die erste Einfahrt nach Haparanda sei versperrt und wollte daher, dass ich bis zum Kreisverkehr fahre, aber das war nicht der Fall. Sobald ich abbog, sank die Ankunftszeit auf 09:02 Uhr, aber es stellte sich heraus, dass ich in Haparanda weitere 2 Minuten verkürzen konnte und pünktlich um 09:00 Uhr ankam.


    Ank SoC: 4 %

    Am Anfang Juli nahm ich in der SECC – Swedish Electric Car Championship teil. Es ist eine Wettbewerb mit einfachen Regeln. Mit deinem Elektroauto so schnell wie möglich von Ystad an der Schwedische Südküste nach Haparanda im Norden an der Grenze zu Finnland fahren – ohne die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu überschritten. Eine Strecke von rund 1600 km, je nach Wegwahl.


    Die Wettbewerb findet in dieser Form seit 2020 jedes Jahr statt, und ist arrangiert von Mitglieder von Tesla Club Sweden. Es is jedoch für alle Elektroautos offen. Um zu sichern, das wir alle an den Regeln halten nutzen alle Teilnehmer die Glympse App, der zeigt die GPS Position und aktuelle Geschwindigkeit. Das wird den alles von den anderen Teilnehmern und den Publikum überwacht.


    Die Herausforderung ist die beste Weg, den Optimalen Ladestellen und die Optimale Ladekurve zu nutzen. Ich nahm zum dritten Mal teil, aber zum ersten Mal mit meinen eigenen Auto, die Skoda Enyaq 85x (2024). In 2022 und 2023 war ich co-driver zu meinen Kumpel Joel mit dem Polestar 2 AWD (2021). Joel hat mittlerweile ein neuer 2024 Polestar 2 gekauft.


    Dieses Jahr stand 16 Autos an der Startlinie:

    • 4 Tesla Model 3 (2020, 2021, 2021, 2023)
    • 1 Telsa Model X LR (2019)
    • 1 Tesla Model Y Performance (2023)
    • 2 Tesla Model S (2017, 2014)
    • 1 Polestar 2 LRDM (2024)
    • 1 Nio ET5 (2024)
    • 2 BMW i4 M50 (2023, 2024)
    • 1 Porsche Taycan 4S+ (2020)
    • 1 VW ID7 Pro (2024)
    • 1 Hyundai Ioniq 5 AWD (2022)
    • 1 Skoda Enyaq 85x (2024)

    Jedes Jahr haben die Zeiten sich verbessert, in 2020 lag der Siegerzeit bei 20 Stunden und 33 Minuten, von einer Tesla Model S 90D (2017), in 2023 war es 18 Stunden und 11 Minuten von einer Tesla Model 3 LR (2021). Grund dafür ist vor allem die deutlich verbesserte Ladeinfrastruktur in Schweden. Mit der Polestar 2 fuhren wir die Strecke in 19 Stunden und 34 Minuten in 2022, und in 19 Stunden und 28 Minuten in 2023. In 2021 nahm eine Skoda Enyaq iv80 teil, und die fuhren im 21 Stunden und 26 Minuten.


    Ich hätte vorher ein Ziel dass alles in unter 19 Stunden zu machen. Vorher hätte ich schon ein Zwischenstopp bestimmt, ich sollte in Söderhamn mein co-driver abholen, und naturlich deshalb auch dort Laden. Das war der Plan...


    ...aber so wurde es nicht. Mein co-driver hätte Probleme mit seinem Benziner bekommen und er konnte deshalb nicht rechtzeitig nach Söderhamn kommen. Also, ich musste die Ganze Strecke selber fahren. Das ist nicht zu empfehlen.


    Habe ich es in unter 19 Stunden geschafft?


    Nein. Meine Endzeit war 19 Stunden und 15 Minuten, und es gab mir einen 9. Platz. Die komplette Resultatliste:


    1. Nio ET5 2024 18:04:42


    2. Polestar 2 LRDM 2024 18:21:50


    3. Tesla M3 LR 2020 18:29:31


    4. Tesla model 3 LR 2021 18:30:54


    5. Tesla Model 3 Performance 2023 18:43:28


    6. Volkswagen ID.7 Pro 2024 18:49:30


    7. Tesla Model X LR 2019 18:56:15


    8. BMW i4 M50 2024 19:01:32


    9. Skoda Enyaq 85x 2024 19:14:45


    10. Tesla Model Y Performance 2023 19:19:09


    11. Porsche Taycan 4S+ 2020 19:19:33


    12. Tesla model 3LR 2021 19:29:26


    13. Hyundai Ioniq5 AWD 2022 19:34:48


    14. Tesla Model S 90D 2017 20:13:22


    15. BMW i4 M50 2023 20:16:13


    16. Tesla MS 2014 22:11:02


    Zum ersten Mal sind die Teslas geschlagen! Der Nio ET5 hat den Vorteil das der die Batterie tauschen können. Allerdings gibt es entlang die Strecke nur zwei Nio-Stationen, der Letzte davon nördlich von Stockholm. Das heißt, danach müssen der Nio auch Laden. Aber, die zwei schnelle Täusche (erste dauerte 8 Minuten und der zweite 6 Minuten) die der Nio machte war genug für den Sieg.