Rohstoffe für Elektroautos: Wenn Nickel und Neon fehlen
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"Insgesamt dürfte die Metall-Inflation den Durchschnittspreis eines Elektroautos im Jahr 2022 um etwa 1800 Euro erhöhen, so Marktexperte Oldenburger. Denn es ist ja nicht nur Nickel, das sich im Jahresverlauf so massiv verteuert hat. Auch andere für die E-Auto-Produktion dringend benötigte Rohstoffe verzeichneten deutliche Preisaufschläge.
So sind etwa die Preise für Lithium um rund 75 Prozent gestiegen. Palladium legte etwa 30 Prozent zu. Das Edelmetall steckt in Hybridautos in den Katalysatoren. Russland ist laut Commerzbank-Ökonom Carsten Fritsch der zweitgrößte Palladiumproduzent hinter Südafrika und stellt knapp 40 Prozent der Minenangebots.
Ein Wechsel der Autoindustrie weg von Palladium hin zu Platin, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, würde übrigens wenig Sinn machen: Russland ist der weltweit zweitgrößte Platin-Produzent."
"Doch nicht nur von Russland, sondern auch von der Ukraine ist die deutsche Autoindustrie in hohem Maße abhängig. Die Ukraine steht nämlich für 70 Prozent der weltweiten Neon-Exporte. Das Edelgas ist zum Betrieb bestimmter Laser unerlässlich, die bei der Produktion von Halbleitern zum Einsatz kommen.
Die große Bedeutung der Ukraine für den globalen Neon-Markt hat einen historischen Ursprung: Die Sowjetunion habe einst stark in Technologien zum Neon-Abscheidungsprozess investiert, weil man glaubte, dass es für die geplante Produktion von Laserwaffen und Satellitenabwehr benötigt werde, erklärt CMC-Experte Oldenburger.
Die meisten Hersteller von Speicherchips hielten Neon-Bestände für etwa acht Wochen vor. "Ein längerer Krieg könnte diese Vorräte also aufbrauchen und der chiparmen Welt neue Sorgen bereiten.""