Beiträge von herrnik

    Reicht EnBW die Kosten von Shell eins zu eins an den Kunden weiter, also plus eigener Kosten, plus Marge. Und wird hier noch strategisch nachgeholfen? Oder ist Shell der Böse, der EnBW eine vollkommen überhöhte Nutzungsgebühr in Rechnung stellt.

    zur Frage 1: Die EnBW hatte an einem Kunden welcher mit EnBW Tarif an einer Shell Ladesäule lud nichts verdient, oder sogar draufgezahlt. Das lag daran, dass die Ladenetzwerke untereinander für B2B (also Abrechnung unter den Firmen) nach und nach immer höhere Preise verlangt haben (zum Teil über 80Ct). Dies führt aktuell dazu, dass EnBW den 61ct Tarif für „alles ausser Ionity“ nicht mehr halten konnte und je nach Ladenetzwerk bis zu 89Ct verlangt.

    Damit schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Die eigenen Kunden sollen angehalten werden, an EnBW Ladesäulen zu laden, was die Auslastung und damit die Marge erhöht. Und die „Strafgebühr“ fürs Fremdladen verhindert, dass die Mischkalkulation zu stark in Richtung Fremdladen geht und am Schluss zuviel draufgezahlt werden muss.


    Umgekehrt gilt vermutlich auch: EnBW hat wiederum die B2B Preise welche Shell in Rechnung gestellt werden auch erhöht. Der Gedanke dahinter: Dies hält zwar einige Shell Kunden davon ab, bei EnBW zu laden, das wird aber die Minderheit sein. Die meisten werden zusätzlich zum Shell Tarif dann noch die EnBW App nutzen und somit ins eigene Ladenetzwerk gelockt.

    Der Börsenpreis ist zweitrangig solange die Steuern+Abgaben so hoch sind, und diese werden perspektivisch eher noch steigen.

    Beispiel: Einspeisevergütung liegt bei 8ct/kWh. Dann müsste man den Strom für weniger als 8ct/kWh beziehen können, was einen Börsenpreis von höchstens -12ct/kWh bedingt wenn Steuern+Abgaben bei 20ct/kWh liegen. Und bei ein paar Cent Gewinn pro umgeladener kWh kommt in Summe auch nur sehr wenig dabei herum, weil man z.B. mit einem 10kWh-Heimspeicher keine nennenswerten Energiemengen umgeschlagen bekommt.

    Fazit für mich: Bei diesem Gedanken/"Geschäftsmodell" ist sehr viel Romantik im Spiel, die den Berechnungen (unter derzeitigen Rahmenbedingungen) nicht standhält.

    Der Börsenstrompreis wird künftig häufiger und stärker in den negativen Bereich fallen. Dank Energiewende.


    Perspektivisch ändern sich doch die Netzentgelte und werden geringer.

    Ab 2025 sollen zeitvariable Netzentgelt-Reduktionen möglich sein. Und für die Steuern gibt es keinen Grund, warum sie steigen sollten.


    Kann der Netzbetreiber SteuV abschalten?
    Nein! Laut §14a EnWG kann der Netzbetreiber Wallbox und Wärmepumpe drosseln, wenn dies der Stabilität des Netzes dient.
    solarenergie.de

    Dazu suche ich mir in der Tesla App den passenden Ladepark raus und lese Laura die angegebene Adresse vor. Ob ich mit 20 oder 10% SoC ankomme

    ist mir dabei völlig egal und geladen wird bis 80%. Die Ladeplanung vom Navi dient dabei bestenfalls als Oientierungshilfe, die vorgeschlagenen

    Ladepunkte sind finanziell schlicht uninteressant.

    Super, wenn es mit Supercharger klappt.

    Dennoch zwei Fragen:

    - Warum sind eigentlich die Supercharger nicht in der Enyaq-Navi? Dann wäre der Bruch Tesla-App/ Laura Eingabe des Ziels nicht mehr nötig.

    - Warum um alles in der Welt sollte ich in meiner Navi überhaupt Filter setzen müssen auf bestimmte Ladenetzwerke oder eigenen Tarife, wenn es doch so einfach wäre (Sprit Tanken geht doch auch ohne spezielle Filter in der Navi)?

    Soweit ich weiß, kostet auch DKV etc. Grundgebühr.


    Über den Abstand zwischen AdHoc-Preisen und Ladekarten kann man streiten. Aber die grundsätzliche Möglichkeit, per Vertrag immer und überall bei den Anbietern vorhersehbar den gleichen Preis zu zahlen, möchte ich mir gerne erhalten. Die Zeit, wo ich z.B. bei Shell zeitlich und örtlich unterschiedliche Preise zahlen muss, ist gottseidank vorbei.

    Abotarife für Vielfahrer sind grundsätzlich gut: Ich zahle eine fixe monatliche Grundgebühr, erhalte dafür aber Rabatt bei den Verbrauchskosten. Dagegen hat glaube ich niemand etwas.


    Wo es problematisch wird ist doch genau der zweite Absatz: „per Vertrag überall bei den Anbietern vorhersehbar den gleichen Preis zu zahlen.“

    Das ist inzwischen ins Wanken gekommen durch die hohen Roaminggebühren, welche sich konkurrierende Ladenetzwerke gegenseitig berechnen (marktüblich laut nextmove mehr als 80Ct/kWh).

    Beispiel EnBW: 2023 konnte man für 61Ct Schnelladen in ganz Deutschland und zum Teil auch benachbartem Ausland. Inkludiert waren auch Fremd-Ladesäulen bis auf Ionity.


    Das hat sich nun geändert: EnBW erhebt sogar in den M und L (Vielfahrer) Tarifen unterschiedliche Preise je nach Ladesäulen-Verbundpartner, und keine einheitlichen 61 Ct mehr sondern zum Teil erheblich mehr (89 Ct). Das wird dann zum Problem, wenn die anderen Anbieter mit diesem Preismodell automatisch nachziehen.


    BTW: Der Aufschlag 61-89 Ct beträgt 46%.

    Eine Tankstelle, welche 2,50€ statt 1,70€ für den Liter Diesel berechnen würde hätte wenig Chancen, auch nicht an der Autobahnraststätte…

    Seit ich PV+Speicher habe nutze ich den Durchschnittspreis statt Pulse. Die Preise sind immer hoch wenn ich mal Strom ausm Grid brauche, wenn günstig hab ich Strom vom Dach...ich komm da mit dem Tagesschnitt günstiger weg. Für meinen separaten Stromanschluss in der Garage bleibe ich natürlich beim stündlichen Preis.

    Wenn man einen Stromspeicher besitzt ist man natürlich im Sommerhalbjahr fein raus, profitiert aber zusätzlich im Winter bei Dunkelflaute von variablen Stromtarifen.
    Die Situation sollte sich aber in Zukunft noch verbessern, indem nämlich Heimspeicher auch ins Netz zurückspeisen dürfen. Dann wird es schnell finanziell interessant, den eigenen Heimspeicher mit variablen Stromtarifen zu "beschicken", und auch bei niedrigen Strompreisen den Heimspeicher zu laden statt mit Strom vom Dach, um dann in Zeiten von hohen Preisen (morgens/abends) zurück ins Netz zu speisen...

    Wohl dem, der morgen mit PV + Speicher autark durch den Vormittag kommt ;)

    😮

    Bin gerade fast vom Hocker gefallen als ich das in der Tibber app gesehen habe.

    Knapp 3€ für die kWh am Morgen.


    BTW: Da müssen aber die Ladenetzwerkbetreiber noch etwas tun, um ebenfalls in diese Preisregionen vorzustoßen!


    Gibt es im Vertrag bei dynamischen Stromtarifen eigentlich eine Obergrenze??

    Der absolute Knaller sind aber die neuen AC-Säulen bei einem Kunden auf dem Parkplatz. Die kann ich entweder für 0,49 €/kWh mit Maingau nutzen oder alternativ mit der ChargeAssist-App (0,35 €/kWh) über den QR-Code an der Säule. Auf die App aufmerksam geworden war mir vorher nicht bekannt. Die App scheint nur die Zahlung weiterzuleiten. Ich habe meine Kreditkarte in der App hinterlegt. Es gibt darin keine Tarife; der Preis hängt wohl davon ab, was der jeweilige Betreiber der Ladesäule haben will. Bisher habe ich aber nur an der einen Säule den QR-Code von ChargeAssist gefunden.

    Welche Zahlungsart hast du bei der ChargeAssist-App hinterlegt?
    Habe es mit Apple-Pay probiert, da kam aber für die meisten Ladesäulen der Fehler "Ladesäule nicht freischaltbar mit dieser Zahlungsart". Nur "EV-Ladekarte" wurde als Zahlungsmittel akzeptiert, die besitze ich aber nicht.

    Das geht eigentlich ganz gut, ich lade seit 2 Jahren nur mit Ionity auf Langstrecke. Da läuft es dann halt so: Bin an einer Ionity, schau bis zu welcher ich maximal komme und lad dann genau so viel, das ich bei der dann mit unter 10 Prozent ankomme. Also kommt es dann öfter vor, das ich dann nur bis 60 Prozent z.B. lade, weil ich nicht mehr brauch bis zur nächsten Ionity.

    Guter Hinweis: Auf langen Fahrten mit guter Schnellade-Infrastruktur eher den unteren Bereich des Akkus nutzen (10-60%), da dann die Ladekurve noch hohe Ladeleistung erlaubt.