Beiträge von herrnik

    Immerhin können die Automobilhersteller zurecht ins Feld führen, dass E-Mobilität in Deutschland grundsätzlich nicht läuft. Es ist ja nicht so, dass wir hohe Zahlen bei den Neuzulassungen haben, nur deutsche Hersteller nicht zum Zuge kommen. Die Politk hat da schon auch einen guten Anteil dran. Aber klar: Bei der aktuellen Angebotslage dürften von einer Prämie, besonders wenn man sie z.B. an an bestimmtes Einkommen koppelt, eher andere profitieren.

    Ich sehe es etwas anders. Die deutschen Autobauer haben einen Großteil ihrer Verkäufe ausserhalb Deutschlands. Allein China trug zB. bei Mercedes zu 40% der Verkaufszahlen bei. Nun wird also der deutsche Rückgang bei E-Auto Neuzulassungen hergenommen, um sowohl die Krise bei VW heraufzubeschwören (nach Milliardengewinnen davor) und den Staat anzubetteln doch die Rahmenbedingungen zu verbessern.


    Siehe Ola Källenius: „Könnten wir nicht doch noch etwas länger unsere Verbrenner verkaufen? Könnten wir nicht doch die CO2-Vorgaben etwas lockern?“


    Damit wird also der schleppende Absatz in Deutschland hergenommen, um für EU-weite Regeländerungem zu plädieren. Sehr durchsichtig das Ganze.


    Der wahre Grund für schleppenden Absatz deutscher Autos liegt woanders: falsche Modellpolitik, trifft nicht den Geschmack der chinesischen Kunden, allgemeiner wirtschaftlicher Abwärtstrend beim Automobilabsatz (unabhängig ob E-Antrieb oder Verbrenner).

    VW, Mercedes und Co haben sich verzockt. Stelantis und BWM haben es richtig gemacht. Alle Antriebskonzepte können auf einer Linie / einem Werk hergestellt werden --> Gute Auslastung

    VW: Eigenes Werk für Verbrenner und ein anderes für E-Modelle. Jetzt steht die Auslastung der E-Auto-Werke bei teils weit unter 50%. Das rechnet sich nicht. Also muss gekündigt werden.

    Ganz so einfach ist es nicht.
    Siehe Tesla Werke weltweit, oder chinesische Werke: Dort ist auch alles auf E-Modelle ausgelegt. Von "verzockt" kann dort auch keine Rede sein.

    Die großen Fehler wurden bei VW ja nicht nur auf Seiten der Elektromobilität gemacht (und dort auch nur bei der Kernmarke und bei der Modellpolitik), sondern genauso schwächeln gerade die Verkäufe bei Verbrennern. Vor allem das China-Geschäft ist für VW und Mercedes gerade stark rückläufig, da muss man als Hersteller eben dementsprechend reagieren.
    Dass nun die Firmen angelaufen kommen und wieder um Hilfe vom Staat betteln, ist doch das eigentliche Problem. Und dann als "Entschuldigung" ins Feld führen, dass ja die Kunden keine E-Autos wollen (die eigenen Modelle wohlgemerkt, andere sind durchaus gefragt).

    Anders läuft es zum Beispiel in Schweden: Northvolt ist gerade finanziell in Nöten, und hat auch den Staat um Hilfe gebeten. Dort sagt die Regierung eindeutig: Nein.
    https://eulerpool.com/en/news/…loses-rescue-of-northvolt

    Hier eine sehr empfehlenswerte Talkrunde vom MDR zum Thema "VW in der Krise. Können wir noch Auto?".
    Prof. Bratzel erläutert, wer Schuld sei an der Krise bei VW:
    - 60 % VW Management

    - 40 % politische/wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    Der Betriebsrat von VW nennt dann einen Grund, warum die E-Autos so schlecht verkauft werden: FDP.

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    Punkt 2 und 4 ist doch auch mit Aufklärung zu bewältigen.
    Lademöglichkeiten sind genug vorhanden, am Preisdschungel und der einfachen Bezahlmöglichkeit hapert es eher.
    Zumindest für die meisten Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse ist ein vergleichbares BEV bezahlbar verfügbar (wenn man die Gesamtkosten betrachtet, wie der ADAC in seiner Vergleichstabelle, und nicht nur einseitig den Anschaffungspreis betrachtet).