Die Netzentgelte werden sich im kommenden Jahr deutschlandweit erhöhen, kann ich schon einmal verraten, da ich diese z.B. bei meinem Arbeitgeber berechne. Wenn die Bundesregierung mit der Bundesnetzagentur nicht auf einen Nenner kommt, was das Thema "faire Netzentgelte" angeht, wird auch die 14 Mrd.-Spritze an die Übertragungsnetzbetreiber, die in den aktuellen Netzentgelten berücksichtigt ist, nicht noch einmal kommen und es gibt einen noch größeren Schnaps auf die Netzentgelte...
Und ja, die Netzentgelte werden für Haushaltskunden mit einem Grund- und Arbeitspreis ermittelt und richtigen sich nach dem tatsächlichen Netzbezug.
Da der Netzbetreiber von der Bundesnetzagentur sein "Budget für die Netzentgelte = Erlösobergrenze in €" für 2024 genehmigt bekommt, Netzausbaumaßnahmen die Kosten steigen lassen (mehr €) und immer mehr dezentrale Einspeiser (PV, Wind) die tatsächliche Durchleitungsenergie (kWh) sinken lassen, muss unweigerlich auch der Arbeitspreis der Netzentgelte steigen.
Wir rechnen da ja vereinfacht Erlösobergrenze (€) / Absatzmenge (kWh) = Arbeitspreis (ct/kWh).
Soweit mal ein kleiner interner Einblick in die Bildung der Netzentgelte.
Zu den Börsenpreisen. Hier hat sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr beruhigt und es gibt temporär gute Preise am Spotmarkt, die den Terminmarkt (70-80 % Portfolio für Haushaltskunden) dann doch toppen können. Wer seinen Vertrag im letzten Jahr mit Fixierung für mind. 12 Monate abgeschlossen hat, muss dieses Jahr leider in den sauren Apfel beißen. Bei Verlängerung ab sofort dürfte der neue Arbeitspreis aber wieder wesentlich für Entspannung sorgen...
btw: Das Netzentgelt wird unabhängig vom Beschaffungspreis hinzugerechnet, da es dem örtlichen Netzbetreiber zusteht, egal, wer der Stromlieferant ist. Da müssen alle Lieferanten die Netzentgelte zu gleichen Teilen abführen