Die Betriebsanleitung des ENYAQ lässt sich nur zu der Möglichkeit aus, die 12V Batterie des ENYAQ via Fremdstartkabel von einem anderen Fahrzeug aus "wiederzubeleben", also solange Strom anzunehmen, bis die ENYAQ-Batterie wieder genug Ladestand hat, daß die "Zündung" eingeschaltet werden kann. Danach wird die Batterie des ENYAQ aus dem Hochvolt-Akku weiter geladen.
Der umgekehrte Fall, also daß der ENYAQ einen "toten" Verbrenner wiederbelebt, wozu ja dessen Anlasser gedreht werden muß, ist in der Betriebsanleitung nicht erwähnt, und das würde ich auch nicht versuchen angesichts der lediglich 270 A max. Startstrom der verbauten 12 V Batterie und möglicher Rückwirkungen auf die Elektronik des ENYAQ durch Spannungsspitzen etc.
Allenfalls könnte man versuchen, der leeren 12 V Batterie des Verbrenners so lange Strom zu "spenden", bis diese genug Ladezustand hat, um einen eigenen Startversuch zu machen. Dazu aber dann die Verbindung zum ENYAQ auf jeden Fall abklemmen!
ich würde mit dem Enyaq ebenfalls keinem Verbrenner direkte Starthilfe leisten, aber wie kommst du darauf, dass die ca 50Ah-Enyaq-Batterie, die ja letztendlich eine ganz normale Starterbatterie ist, nur 270A Startstrom liefern kann?
@Derwodaso hatte im letzten Beitrag den Kaltstartprüftsrom seine Batterie vom TDI genannt. Die Batterie hat ca. 70Ah und einen Kaltstartprüfstrom (CCA) gem. der Norm EN von 680A.
Eine typische ca 50Ah- Starterbatterie, wie sie im Enyaq eingebaut ist, hat gem. der selben Norm einen CCA (EN) von ca 470A.
Diese 470A sind zudem nicht der maximal mögliche Startstrom, sondern der Strom, bei dem nach einer bestimmten Zeit, bei völlig ausgekühlter Batterie eine bestimmte Spannung nicht unterschritten wird (die genau Beschreibung liefert die Norm)
Warum sollte man daher mit der Enyaq-Batterie einem Verbrenner grundsätzlich keine Starthilfe geben können?
In vielen kleineren Verbrenner-Autos müssen Batterien mit ähnlichen, elektrischen Werten den Motor jahrelang ohne Hilfe starten.....
Eben, da kommt die Leistung von der Lichtmaschine und nicht der Batterie.
Jein.
Wenn man eine potente LiMa hat und es sich beim Verbrenner-Motor nicht gerade um einen kalten, Diesel größeren Hubraums handelt, kann es sein, dass die Starthilfe quasi nur mit der LiMa klappt.
Bei einem Motorrad wird das vermutlich immer funktionieren...
Die LiMa in meinem Yeti kann z.B. im Leerlauf (Stichwort: Starthilfe) aber insgesamt nur gut 100A zur Verfügung stellen (maximal 140A).
Da das Auto im Motorleerlauf aber selbst auch Strom benötigt (i.d.R. bei mir 20A), würden nur noch 80A für die Starthilfe seitens der LiMa zur Verfügung stehen.
Das reicht bei Startvorgängen auch als Hilfe oftmals nicht aus und dann wird die Batterie trotzdem (wenn auch nicht so stark) zwangsläufig in Anspruch genommen werden.
Der Enyaq hat ja quasi auch eine "LiMa" (DC-DC-Wandler) und die ist mit max. 3000W sogar deutlich leistungsfähiger, als übliche Pkw-LiMas. Ich würde es beim Enyaq trotzdem nicht riskieren und schon gar nicht, wenn es sich um einen größeren Diesel handelt, wo ich Hilfe spenden soll.
da ist deutlich risikoloser, der Fremdbatterie mit einem Booster (der für den Enyaq-Besitzer ja quasi zur Grundausstattung gehören sollte...) zuhilfe zu kommen.