Ja, das ist leider auch nicht Enyaq-spezifisch. ich fahre seit Jahren auf dem Heimweg vom Büro an einer Abzweigung vorbei, in der, wenn man abbiegt, 30km/h gilt. Das Schild steht so ungünstig, dass schon mein Vorgänger-Mondeo immer die 30 erkannt hat, macht der Enyaq jetzt auch. man fährt halt quasi bis 15m vor dem Schild auf das Schild zu und dann erst leicht links an der Abzweigung vorbei. Keine Ahnung, wie eine Kamera sowas erkennen sollte...
Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht nur den Enyaq und auch nicht nur Fz des VW-Konzerns betrifft.
Die derzeitige Technik wird sich vermutlich nicht sehr unterscheiden, das Kartenmaterial ist das Gleiche und die Verkehrs-Realität auch.....
Das ändert aber für mich nichts daran, dass das Gesamtsystem (Verkehrszeichenerkennung, Navi-Datenmaterial und die reale Ausführung/Postionierung von Verkehrszeichen) nicht sonderlich ausgereift ist.
Ähnlich unausgereift sehe ich den, sogar gesetzlich vorgeschriebenen, Spurhalteassistenten, den man auf engeren Landstraßen m.E. immer rechtzig (und leider in mindestens 2 gesetzlich geforderten Schritten...) freihändig am Touchscreen abschalten sollte.
Das komplette pACC-System, also normaler Abstandshalter, plus Geschwindigkeitserkennung (teilweise durch Kartendaten, teilweise durch Verkehrsschilder) plus Streckenverlauf durch Kartendaten mag für intakte Autobahnen noch angehen, für Landstraßen oder gar innerstädtisch, halte ich das für eine teilweise gefährliche Spielerrei.
Die Fehlerquote ist, nach meiner Erfahrung auf Landstraßen und in der Stadt immerhin so hoch, dass man häufig (bei allen Kreuzungen, Geschwindigkeitsänderungen, Kurven und Kreisverkehren) darauf gefasst sein muss, dass dieser Assistent etwas falsch macht.
Voraussschaubar sind falsche Reaktionen des Assistenten bei unbekannten Strecken nicht.
Das ist für mich dann höchstens teilweise eine Entlastung. Eine echte grundsätzliche Hilfe ist das nicht.....von daher schalte ich die beiden pACC-Funktionen bei dieser Art von Strecken aus.
Leider ist auch das bedienungstechnisch nicht ganz so einfach und muss größtenteils freihändig am Touchscreen ausgeführt werden
Auf ABs sind Fehler, mangels Komplexität der Verkehrsführung, i.d.R. seltener. Da sehe ich eher die Gefahr, dass man sich an den Assistenten "gewöhnt", also quasi "einlullen" lässt, und dann dadurch einen Fehler des Assistenten nicht bemerkt.
Die reine ACC-Funktion (Abstandhalten bis zum Stillstand) finde ich ganz gut, weil dann erheblich weniger Fehler gemacht werden, als bei der vollen pACC-Funktion und man sich auf diesen relativ geringen Funktionsumfang daher ganz gut verlassen kann. Das ist für mich eine recht verlässliche Hilfe, weil die Reaktion (zumindest mit etwas Erfahrung...) nahezu immer vorausschaubar ist.
Die reine ACC-Funktion basiert eben nicht auf den größten Fehlerquellen (Verkehrszeichererkennung, Navidaten und reale Verkehrsbeschilderung), sondern ausschließlich auf der Fz-eigenen Sensorik.
Auf Verkehrschilder und den Kurvenverlauf muss man beim reinen ACC genau so, wie beim stärker fehlerbehafteten pACC achten, nur muss man das permanent und kommt gar nicht erst in die Verlegenheit sich durch die Automatik zeitweise (zu) sicher zu fühlen.
Der reine Tempomat (GRA) ist dagegen völlig überraschungsfrei, hat aber eben keine Abstandsregelung.
Ich finde die 320€ die Skoda für den pACC haben möchte, nicht ganz günstig, da dieser, zumindest für mich, insgesamt nicht zuverlässig ist und sich zudem nur recht kompliziert im Verhalten ändern lässt.
Dass die GRA-Funktion gar nicht mehr wählbar ist (was über das Lenkrad ja sehr einfach und sicher wäre), ist ein weiterer negativer Punkt.
Die reine ACC-Funktion finde ich aber ganz nett und werde es vermutlich trotzdem machen.