Beiträge von enewby

    Ich habe da noch absolut kein Vertrauen in die P&C-Technik. Durch die vielen verschiedenen Ladesäulenbetreiber und Tarifanbieter kann das ja sooo einfach gar nicht funktionieren. Sicher, Powerpass bei IONITY wird kein Problem sein, aber was ist dann bei anderen Betreibern, wo ich selber entscheiden will, ob ich jetzt Powerpass oder z.B. ADAC-eCharge nehmen will?

    Warum soll das nicht funktionieren? Die großen Ladekartenbetreiber sind ja mit an Bord und bekommen entsprechend die notwendigen Daten in deren Netze eingespielt. Dein Handy hängt sich ja auch im Ausland problemlos in die Netze und im Hintergrund werden dann die entsprechenden Verrechnungen zwischen den Partnern angestoßen. Das wird sicher gut werden - jetzt brauchts nur noch OTA-Fähigkeit, aber das ist eine andere Geschichte ;)

    Ok, ich vergaß zu sagen:


    - erste Seite: klick auf "Welcome"

    - zweite Seite: klick auf "Free Services"

    - dritte Seite: klick auf "CarProg2"

    Geile Sache - total interessant, sich da durch die Zeichnungen zu klicken.

    Ich wundere mich nur immer wieder, wie da aus der Vielzahl der Zeichnungen und Bauteile ein Auto draus wird. Würde ich nach diesen Zeichnungen vorgehen, würde gefühlt sowas rauskommen - aber sicher kein Auto! :D:D

    pasted-from-clipboard.jpg

    Eine Frage - weiß jemand, wie viele Enyaqs unter normalen Umständen pro Tag vom Band laufen sollen? (80 Autos pro Tag wären ja - bei 365 Tagen Produktion) nur knapp 30.000 Autos im Jahr. Da bekomme ich dann das Facelift vom Facelift geliefert, bis ich dran bin ;)

    https://www.faz.net/aktuell/wi…bedingungen-17902635.html


    Auf der einen Seite freue ich mich dass vielleicht bald wieder Autos (und hoffentlich mein Enyaq) vom Band rollen, auf der anderen Seite ist die Fertigung von Kabelbäumen in der Ukraine gerade wohl eher von untergeordneter Wichtigkeit und moralisch zumindest zweifelhaft ?(

    Ich würde das nicht als moralisch zweifelhaft beurteilen. Im Vergleich zu den Dramen, die die Menschen in der Ukraine erleben müssen, ist es echt bedeutungslos, ob der Kabelbaum nun kommt oder nicht. Ich glaube aber, dass es für die Betroffenen ganz und gar nicht egal ist, ob sie arbeiten können oder nicht. Arbeit ist ein Stück Normalität, solange in den Betrieben noch gearbeitet werden kann, ist auch für diese Menschen der Krieg ein kleines Stück weg. Das gibt Ihnen in gewisser Weise sicher auch Sicherheit und Hoffnung. Untätig herumsitzen und warten, dass der Krieg bis z.B. nach Stry (einem der Leoni-Standorte) kommt, ist sicher auch keine Option. Auch flüchten ist sicher für viele keine Option, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

    super Post Selenium, Ich stimme mit den meisten Dingen überein.

    aber..80%(!) der Kabelbäume Supply wurde dort gelagert. 80%! Das ist mehr oder weniger ein SingleSupplier strategy und das verstehe ich überhaupt nicht..wie man auf sowas kommen kann. Gerade wenn dieses Teil beim Autobau kritisch ist! Showstopper-niveau.

    Ich weiß ja nicht genau, wie viel Erfahrung Du mit Produktionsplanung, Risikomanagement und Lieferketten hast.

    Ein Kabelbaum ist ja ein wenig mehr als ein paar Drähte, das Ding ist ein hoch komplexes Produkt mit speziellen, auf ein Modell abgestimmten Montagetischen, Maschinen etc. Gut eingeschulte Mitarbeiter sind hier - da viel Handarbeit - extrem wichtig, um die Qualität hochzuhalten. Aus diesem Grund geht man bei diesen Produkten nicht wirklich in die Breite sondern konzentriert die Kompetenz lieber an einem Standort. Immer auch mit der Brille des Risikomanagements (und glaub mir, solches Risikomanagement wird laufend gemacht - auf verschiedensten Ebenen).


    Was wären die Varianten für Leonie/VW gewesen?:
    - Produktion von Kabelsträngen je Modell an zwei unterschiedlichen Standorten (also z.B. für den Enyaq in der Ukraine und in Tunesien (dort hat Leonie ja auch ein Werk). Das hat aber massive Nachteile - z.B. unterschiedliche Transportzeiten zum Werk. Das macht jegliche Planungssteuerung bei Leoni komplexer, da man nun wieder noch viel genauer einsteuern muss, welcher Kabelbaum wann wo gefertigt und verschickt werden muss. Solche Komplexität macht entweder die Lieferkette instabil oder teuer - oder beides. Nichts davon will der Endkunde sehen, teurer darf die heilige Kuh Auto sowieso nicht werden


    - Produktion in einem absolut stabilen Land (z.B. in der EU): Wäre eine Möglichkeit, jedoch schwer umzusetzen. Abgesehen von den hohen Lohnkosten (sprachen wir schon davon, dass ein Auto nicht beliebig teuer sein darf, der Kunde akzeptiert echte/nachhaltige Kosten nicht) fehlt es in diesen Ländern schlicht an Arbeitskräften. Wir sind inzwischen zu einer Dienstleister/Consulting/hochwertige Handwerker-Wirtschaft geworden. Typische stupide Fabriksarbeit gibts zwar noch, will aber in Wirklichkeit kaum jemand machen. Ein so komplexes Produkt lebt aber davon, dass Mitarbeiter lange im Unternehmen bleiben und Erfahrung aufbauen. Bei uns wechselt dieser Typus von Dienstnehmer recht schnell und oft, wenn sich wo bessere Möglichkeiten/Entlohnungen bieten (was ich auch verstehen kann).


    Die gesamten Lieferketten haben über Jahrzehnte prima funktioniert, auch wenn es immer wieder mal Herausforderungen gab (z.B. Produktionseinschränkungen aufgrund von Bränden in Zulieferwerken etc.). Solche Dinge konnten immer super kompensiert werden. Mit der Pandemie - die ja nun wirklich nicht alltäglich ist - sind wir halt in einer absolut neuen und ungewohnten Situation, tollen Dominoeffekten in den unterschiedlichen Liefer- und Transportketten. Der Krieg in der Ukraine machts nun nicht einfacher - nicht nur für Kabelbäume.


    Man kann aber guten Gewissens davon ausgehen, dass hier in den Unternehmen immer entsprechendes Risikomanagement bzw. Vorsorge getroffen wurde. Nur alles geht halt nicht. Niemand kann irgendwo ein Ersatzwerk mit Ersatztransportmöglichkeiten hinstellen und im Leerlauf hindümpeln lassen nur für den Fall, dass es einspringen muss. Geduld ist leider keine Tugend mehr, alles muss schnell und sofort gehen, für alles muss sofort eine Lösung her. Das sind wir so gewohnt - spielts halt aktuell nicht. Das müssen wir einfach akzeptieren. Alle Beteiligten tun eh ihr Bestes.


    Bei den täglichen Bildern aus der Ukraine, zerbombten zivilen Gebäuden und massiven Zerstörungen müssen wir uns sowieso jeden Tag 100mal glücklich schätzen, dass wir uns Gedanken über den Liefertermin unseres Autos machen können.

    Cool - pro vorsichtiger Nachfrage 4 Wochen Lieferzeitreduktion. Wenn Du noch 6 mal nachfrägst, fährst Du das Auto bei der letzten Auskunft dann schon 8o. Ach, wenns so einfach wäre :D:D:D. Aber wie Du schreibst, man muss wohl ganz vorsichtig nachfragen, nicht dass da jemand im Werk vor Schreck die Einplanung wieder nach hinten schiebt..