Ich denke, es gibt momentan eine Reihe von Ursachen, die einer schnelleren Fertigung und Auslieferung des Enyaq (wie auch vieler anderer Modelle) im Wege stehen:
Da ist zunächst die Corona-Pandemie, die gerade Tschechien noch viel stärker getroffen hat als uns in Deutschland. Man hat gerade wieder härtere EIn- und Ausreisebeschränkungen verfügt. Das bringt natürlich Probleme für die Lieferketten der Teile, die von Zulieferern aus der ganzen Welt bezogen werden. Vielleicht sind auch Skoda-Mitarbeiter selbst von Corona oder Quarantäne betroffen, so daß nicht in vollem Umfang der Schichten gearbeitet werden kann. Ich möchte auch kein Fahrzeug kaufen, daß womöglich von kranken Mitarbeitern am Band zusammengebaut werden musste, nur um die magischen 350 Stück/Tag zu erfüllen. Das sind bis hierher meine Vermutungen, Belege habe ich dafür natürlich nicht.
Überall nachlesen kann man, daß es derzeit massive Probleme bei der Versorgung mit Chips gibt, die z.B. von BOSCH und anderen in ESP, ASP, Steuergeräten usw. verbaut werden. VW hat sich da bereits massiv beklagt und Zulieferern mit Konsequenzen gedroht. Siehe z.B. auch hier:
Chipmangel: Autozulieferer und Chiphersteller sehen keine Entspannung (handelsblatt.com)
DAs bedeutet natürlich, daß wichtige Komponenten für die Fahrzeuge nicht pünktlich oder in ausreichender Menge geliefert werden können.
Selbst bei so einem eigentlich "einfachen" Rohstoff wie Stahl herrscht derzeit Mangel, siehe hier:
Zulieferer und Automobilhersteller bekommen keinen Stahl - EUROMETAL.
Ich höre dies auch aus meiner ehemaligen Firma. Sie kommen mit den Bedarfen einfach nicht hinterher.
Das Ganze ist beileibe nicht neu und wiederholt sich regelmäßig in Phasen des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs nach Krisenjahren, z.B. auch nach der Wirtschaftskrise 2008/2009. Verstärkt wird das auch durch den immer weiter zunehmenden Unwillen der OEM's, so etwas wie eine vernünftige Bevorratung zu schaffen oder Sicherheitsbestände vorzuhalten, das kostet ja nur Geld! So verlagert man die Verantwortung (und die Kosten) lieber in Richtung der Zulieferer und die Lager auf die Straßen in LKW's. Man muß nur die Autobahnparkplätze bei Nacht betrachten.
Fazit: Wir werden uns sicher noch in Geduld üben müssen, aber das hat ja auch was für sich, oder?