Wir können das hier endlos diskutieren. Wenn ich abgefahrene Reifen habe, leihe ich mir intakte und fahre zum TÜV oder irgendeiner anderen Prüfstelle. Da bekomme ich Plakette und Zertifikat und stecke hinterher die alten Räder wieder drauf.
Wenn Unternehmen zertifiziert sind (wie bei den Implantaten), dann sagt das gar nichts über die Produkte des Unternehmens aus. Die sind vermutlich nie geprüft worden. Es geht oft um viel Geld und sonst nichts.
Im Softwarebereich ist es ja noch viel schwieriger und unübersichtlicher. Im Fall ENYAQ fährt noch Generation 3.x und 4.x herum, die nicht miteinander kompatibel sind und ab Februar gibt es die nächste Generation, an der jetzt schon die meisten Entwickler arbeiten, die aber nichts mehr mit den alten ENYAQs zu tun hat. Der Druck auf die Entwickler ist gewaltig und kann im Prinzip nie zu fehlerfreier Software führen. Da nützen Zertifikate gar nichts. Wenn alle zwei Jahre neue Modelle gefordert werden, kann immer nur mit heißer Nadel gestrickt werden. Ein Auto ist inzwischen ein sehr komplexes Produkt geworden und das wird vermutlich noch komplexer, wenn autonom gefahren werden soll.
Im Fall Volkswagen Konzern liegt das Problem wohl darin, dass man von der herkömmlichen Architektur mit irgendwann 30 und mehr Steuergeräten nicht auf ein zentrales System gewechselt hat, sondern glaubte, man könne das so weiter entwickeln. Ich habe das nie für den richtigen Weg gehalten.