Beiträge von raimondovincenti

    Oberleinsiedler : Sorry für den abrupten Abgang aus dem Wartesaal - bin wohl mit Vollstrom durch die noch geschlossene Ausgangstüre gerast. 8|

    Hoffentlich hab ich keine bleibenden Schäden verursacht. :rolleyes:

    Die Übernahme unseres Enyaqs ist vollzogen. Die Blaue Farbe kann in der Liste angewendet werden, aber bitte nicht den roten Enyaq bekleckern!

    Die ersten Kilometer sind hinter uns. Wir sind sehr zufrieden. Ich werde weiterhin fleissig im Forum weiterlesen und bei Gelegenheit meinen Senf dazugeben.


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    Gute Nachricht: mein 80x wurde letzte Woche (W34) produziert und wird jetzt dem Vertrieb übergeben. In vermutlich 3 Wochen kann ich den Enyaq 80x übernehmen.
    Die Wallbox wird heute in der Garage montiert - ich bin also bereit.


    P.S. ich bin überzeugt, dass die Abwahl von Parken Plus die richtige Entscheidung war. Die Rundumkameras wird es dann beim nächsten Fahrzeug geben.

    Könntest Du diese beiden Punkte noch genauer erklären?

    Warum bremst ein Allradfahrzeug besser als eines mit nur einer angetriebenen Achse?

    Und wenn Du mit dem 80x voll in die Bremsen steigst, warum macht es da einen Unterschied ob Du in D oder B fährst?

    Irgendwie bin ich zu blöd das zu verstehen.


    Wir sprechen da von den Anfängen der 4x4 Personenwagen. Damals war es üblich, dass die 4x4 Antriebe nicht permanent waren, sondern zugeschaltet wurden. Dabei gab es üblicherweise kein Differential zwischen der Vorderachse und der Hinterachse. ABS gab es damals auch nicht serienmässig in normalen PKWs.

    Der 4x4 wurde typischerweise bei Schnee oder Eis zugeschaltet und hat vor Allem die Traktion beim Anfahren verbessert. Durch die starre Verbindung der beiden Achsen hat sich aber auch ergeben, dass ein einzelnes Rad nicht so schnell blockieren konnte, da es durch die Räder mit Haftung mitgeschleppt wurde.
    Daraus haben viele neue 4x4 Fahren auf eine generelle bessere Haftung ihres Autos geschlossen und dann schneller gefahren. Die damaligen 4x4 Autos sind dann häufig in engen Kurven raus geflogen weil das fehlende Differential das Auto hat ausbrechen lassen.

    Seit es permanente Allradantriebe und ABS gibt ist das Alles kein Thema mehr. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass neue Technik immer schon dazu geführt hat, dass viele das Plus an Sicherheit sofort mit erhöhter Geschwindigkeit über kompensiert haben.


    Zum 80X mit Vollbremsung: Wenn Du eine Vollbremsung einleiten musst, war Deine Geschwindigkeit bereits zu hoch. Da spielt dann ob B oder D keine Rolle mehr.

    Der Unterschied kommt im Grenzbereich, kurz bevor das Auto ausbricht. Wenn Du das Strompedal loslässt und im D bist, segelt das Auto ohne Antriebskraft weiter. Die volle Haftung der Reifen steht Dir dann für Manöver zur Verfügung.

    Bist Du in B wird gebremst und es verringert sich die Haftung, die für Manöver zur Verfügung stehen. Manchmal ist das der entscheidende Unterschied um das Auto nicht ausbrechen zu lassen und die Assistenzsystem müssen das Auto nicht stabilisieren. Somit ist das Risiko eines Unfalles verringert.


    Deshalb ist die angepasste Geschwindigkeit das A und O von sicherem Fahren. Assistenzsysteme helfen nur solange man sich unterhalb des Grenzbereichs bewegt.

    Gegen eine angepasste Geschwindigkeit sagt ja auch keiner was.


    Meine Geschwindigkeit war in der Kurve halt nicht angepasst, wir reden hier aber auch nicht von 120 auf der Landstraße eher 50, Regen und Kopfsteinpflaster..das ist schon fast Kreisbahn ;). Mein erster Reflex war Fuß vom Strom und dabei ist genau garnichts Extremes passiert.

    Die erste Aussage


    "Was sollte denn in B passieren? Ich fahr immer in B und bin bei Regenwetter mal zu schnell durch eine Linkskurve...die Assistenssysteme haben das Auto schneller eingefangen, als mein Puls hoch gehen konnte."


    hat für mich eine ganz andere unterschwellige Wirkung. Da interpretiere ich - "kann ja nichts passieren - das geht sicher noch schneller".


    Wenn Du geschrieben hättest:


    "War ein bisschen zu schnell auf nassem Kopfsteinpflaster unterwegs, zum Glück hat der Enyaq ein Ausbrechen - trotz Fahrstufe B - erfolgreich verhindert"


    hättest Du einen Daumen hoch von mir erhalten, da ich daraus geschlossen hätte, dass Du das nächste mal eher die Geschwindigkeit anpasst.

    Auch ohne Enyaq aber mit Fahrsicherheitstraining-Erfahrungen, bin ich mir sicher, behaupten zu können, dass der Fahrmodus keinen Einfluss hat. Wie Laemat schreibt, gibt es dafür viele Sicherheitssysteme, die alle schneller sind.

    (Bin früher einen MX-5 ohne ESP gefahren, wenn ich vom Gas gegangen bin, hatte ich auch eine Motorbremse die nur hinten gewirkt hat. Hat selbst mit Ganzjahresreifen auf Schnee nie zu Problemen geführt.)


    Eigentlich gibt es auch aus logischer Sicht nur einen Fall, wo es überhaupt auswirkungen haben könnte.
    Du fährst über die Schleuderplatte mit maximaler Rekuperation und tust nichts. Dann regelt zwar das ESP, kann aber aufgrund der mechanischen Energie die aufgebracht wurde, ein Schleudern nicht verhindern.
    Weil, wenn du bremst, regelt das ABS, egal welcher Modi eingestellt ist.
    Weil, wenn du beschleunigst -> Macht überhaupt keinen Sinn, macht auch niemand...
    Weil, wenn du auf der Straße fährst du niemals solch einen Impact nur auf die Hinterachse bekommst, der das Auto zum Schleudern bringen würde...

    Ein so blindes Vertrauen in die Assistenzsysteme hab ich definitiv nicht.

    Ich schätze die Assistenzsysteme und würde nie darauf verzichten, aber in erster Linie ist es meine angepasste Geschwindigkeit, die darüber entscheidet, ob die Haftgrenze der Reifen überschritten wird.


    Ähnliche Diskussionen gab es bei den 4x4 Antrieben - die sind viel sicherer, haben bessere Traktion und bremsen (auch ohne ABS) besser - aber das hat bei Vielen dazu geführt, dass sie bei schlechter Witterung schneller fahren und damit unter dem Strich viel gefährlicher unterwegs sind.


    Ich hab noch ohne ABS bremsen gelernt und weiss zu schätzen, dass das ABS jedes Rad einzeln mehr oder weniger bremsen kann. Aber auch da kann die Haftgrenze der Pneus nicht überschritten werden. Das gilt grundsätzlich für alle Assistenzsysteme.


    Bei den Handschaltern hat man beim Fahrsicherheitstraining gelernt in kritischen Situationen die Kupplung zu treten um die maximale Haftung der Reifen für das Abfangen des ausbrechenden Autos zu erhalten.


    Mit den ersten ABS Systemen war das Auskuppeln noch sehr wichtig. Der Fortschritt hat hier aber schon eine deutliche Verbesserung gebracht. Für den 08:15 Fahrer ist es durchaus empfohlen voll in die Bremse zu gehen und gleichzeitig auszuweichen. ESP hilft hier auch die Fahrstabilität sicherzustellen.


    Ich wiederhole mich zwar, aber es ist immer noch viel wichtiger die Geschwindigkeit anzupassen. Wer immer auf der letzten Rille fährt, fliegt irgend wann mal raus. Auf der Rennstrecke ist das O.K. aber nicht auf der Strasse.


    Also ich werde meinen 80x bei schlechten Strassenverhältnissen mit angepasster Geschwindigkeit und Modus D bewegen, da ich dann bei einem nötigen Ausweichmanöver zuerst voll in die Bremsen steigen kann, dann kurz die Bremse lösen um auszuweichen und wieder voll in bremsen zu steigen.


    Ich kann mir vorstellen, dass die zukünftigen Assistenzsysteme auch selbständig ein Notausweichmanöver durchführen können. Da wird die Bremsleistung dann sicher auch angepasst.

    Aber soweit sind wir noch nicht. Das fahrerlose Fahren wird dann - da bin ich mir ganz sicher - immer eher mit niedriger Geschwindigkeit als mit den heutigen, selten angepassten Geschwindigkeiten gefahren.

    Was sollte denn in B passieren? Ich fahr immer in B und bin bei Regenwetter mal zu schnell durch eine Linkskurve...die Assistenssysteme haben das Auto schneller eingefangen, als mein Puls hoch gehen konnte.

    Warst Du schon an einem Sicherheitstraining?

    Wenn Ja, dann solltest Du wissen was passieren kann.

    Wenn Nein, dann kann ich Dir nur dringend raten solch ein Training zu absolvieren!

    Ein Hersteller sollte alle Folge-Kosten (auch Reputationsschäden) der potentiellen Fehler in Hard- und Software den Kosten der Qualitätssicherung gegenüberstellen.
    Dazu muss das Risiko der potentiellen Fehler abgeschätzt werden. Dazu gehört dass die potentielle Schadenshöhe / Schadenshäufigkeit richtig eingeschätzt wird.

    Ein wirtschaftlich denkendes Management sollte diese Risikoabschätzung seriös betrachten und dementsprechend Budget für die Qualitätssicherung bereitstellen.


    In Kriesensituationen wie wir sie jetzt erleben, wird halt auch der folgende Leitspruch immer mehr Bedeutung kriegen:
    "Was uns nicht umbringt macht uns stärker"

    Das werden dann wohl die einzigen sein, die funktionierende Soft- und Hardware haben ;)


    Ich kenn übrigens keine fehlerfreie Software ... und Tester testen das was vorgegeben ist und nicht das was der Nutzer am Ende des Tages im Fahrzeug anstellt.


    Da sind enorme Lücken für Bugs möglich

    Das kratzt doch arg an meiner Berufsehre - Als Testmanager/Testautomatisierer hab ich immer als oberstes Ziel gesehen, dass ich möglichst viele Fehler, die dann im realen Einsatz auftreten können, beits in der Test phase gefunden werden.

    Natürlich wird das immer durch das verfügbare Budget (Zeit und Geld) beschränkt.