Auch ohne Enyaq aber mit Fahrsicherheitstraining-Erfahrungen, bin ich mir sicher, behaupten zu können, dass der Fahrmodus keinen Einfluss hat. Wie Laemat schreibt, gibt es dafür viele Sicherheitssysteme, die alle schneller sind.
(Bin früher einen MX-5 ohne ESP gefahren, wenn ich vom Gas gegangen bin, hatte ich auch eine Motorbremse die nur hinten gewirkt hat. Hat selbst mit Ganzjahresreifen auf Schnee nie zu Problemen geführt.)
Eigentlich gibt es auch aus logischer Sicht nur einen Fall, wo es überhaupt auswirkungen haben könnte.
Du fährst über die Schleuderplatte mit maximaler Rekuperation und tust nichts. Dann regelt zwar das ESP, kann aber aufgrund der mechanischen Energie die aufgebracht wurde, ein Schleudern nicht verhindern.
Weil, wenn du bremst, regelt das ABS, egal welcher Modi eingestellt ist.
Weil, wenn du beschleunigst -> Macht überhaupt keinen Sinn, macht auch niemand...
Weil, wenn du auf der Straße fährst du niemals solch einen Impact nur auf die Hinterachse bekommst, der das Auto zum Schleudern bringen würde...
Ein so blindes Vertrauen in die Assistenzsysteme hab ich definitiv nicht.
Ich schätze die Assistenzsysteme und würde nie darauf verzichten, aber in erster Linie ist es meine angepasste Geschwindigkeit, die darüber entscheidet, ob die Haftgrenze der Reifen überschritten wird.
Ähnliche Diskussionen gab es bei den 4x4 Antrieben - die sind viel sicherer, haben bessere Traktion und bremsen (auch ohne ABS) besser - aber das hat bei Vielen dazu geführt, dass sie bei schlechter Witterung schneller fahren und damit unter dem Strich viel gefährlicher unterwegs sind.
Ich hab noch ohne ABS bremsen gelernt und weiss zu schätzen, dass das ABS jedes Rad einzeln mehr oder weniger bremsen kann. Aber auch da kann die Haftgrenze der Pneus nicht überschritten werden. Das gilt grundsätzlich für alle Assistenzsysteme.
Bei den Handschaltern hat man beim Fahrsicherheitstraining gelernt in kritischen Situationen die Kupplung zu treten um die maximale Haftung der Reifen für das Abfangen des ausbrechenden Autos zu erhalten.
Mit den ersten ABS Systemen war das Auskuppeln noch sehr wichtig. Der Fortschritt hat hier aber schon eine deutliche Verbesserung gebracht. Für den 08:15 Fahrer ist es durchaus empfohlen voll in die Bremse zu gehen und gleichzeitig auszuweichen. ESP hilft hier auch die Fahrstabilität sicherzustellen.
Ich wiederhole mich zwar, aber es ist immer noch viel wichtiger die Geschwindigkeit anzupassen. Wer immer auf der letzten Rille fährt, fliegt irgend wann mal raus. Auf der Rennstrecke ist das O.K. aber nicht auf der Strasse.
Also ich werde meinen 80x bei schlechten Strassenverhältnissen mit angepasster Geschwindigkeit und Modus D bewegen, da ich dann bei einem nötigen Ausweichmanöver zuerst voll in die Bremsen steigen kann, dann kurz die Bremse lösen um auszuweichen und wieder voll in bremsen zu steigen.
Ich kann mir vorstellen, dass die zukünftigen Assistenzsysteme auch selbständig ein Notausweichmanöver durchführen können. Da wird die Bremsleistung dann sicher auch angepasst.
Aber soweit sind wir noch nicht. Das fahrerlose Fahren wird dann - da bin ich mir ganz sicher - immer eher mit niedriger Geschwindigkeit als mit den heutigen, selten angepassten Geschwindigkeiten gefahren.