Lustige Diskussion wenn auch nicht wirklich zielführende Diskussion hat sich hier entwickelt.
Der Eine sagt, dass auch beim Verbrenner die Reichweite im Winter von 900km auf 600km sinkt.
Der Andere sagt, das 50% höherer Verbrauch doch etwas zu Verbrenner-Negativ oder eAuto-positiv sei.
Dann wird immer wieder mal gesagt, mal müsse mal rechnen - denn Reichweite und Verbrauch seien nicht das gleiche.
Tun wir das mal und unterstellen einen 90 Liter Tank - einfach damit die Rechnung einfach ist.
In der Beispielrechnung reichen also 90 Liter im Sommer für 900 km = das wären 10l/100km
Im Winter reichen 90 Liter nur noch für 600 km = das wären 15l/100km
Die Aussage, das hier ein 50% höherer Verbrauch in den Raum gestellt wird, ist also korrekt.
Wie kann ich aber die Aussage jetzt einordnen?
Da ich den Enyaq noch nicht habe, kann ich auf meine eigenen aktuellen und vergangenen sowie realen Verbräuche schauen.
Gemäss VW WLTP sollte mein Touran 5.9-6.4 l auf 100km verbrauchen.
Das schaffe ich aber in der Tat nur im Sommer und nur auf der Langstrecke (>400km) und mit gelassenem Fahrstil (nie schneller als 130km/h) - da komme ich ziemlich genau dahin.
Mit vollem Tank habe also effektiv eine Reichweite von rund 1000km.
Habe ich es eiliger, sprich ca. 160 km/h auf der Autobahn, so bin ich auf der Langstrecke im Sommer bereits bei fast 8l /100km.
Die Reichweite mit vollem Tank ist also nur noch bei rund 750km. Die Fahrweise verschuldet also einen Verlust der Reichweite von 25%.
Im Sommer liege ich auch für die Kurzstreckenfahrten so etwa in dem Bereich - die letzten 2 Jahre sind ja viele Langstreckenreisen flachgefallen und das Auto wurde vornehmlich auf Kurz- und Kürzeststrecke verwendet.
Manchmal musste ich tanken gehen, obwohl ich noch keine 700km geschafft habe; manchmal hat es für 800 km gereicht. Insgesamt ist dies schwierig zu analysieren, da sehr variabel. Aber es fällt doch auf, dass die Tankintervalle im Winter doch kürzer sind.
Im Winter fahre ich die langen Strecken eigentlich sowieso nie - es fehlt hier also der 1:1 Vergleich aus der Vergangenheit.
Aber habe bei einer Fahrt von rund 200 km (gelassener Fahrstil aber Winter, wobei nicht extrem kalt) habe ich letztes Wochenende rund einen Vierteltank verfahren.
Bei der Fahrweise müsste ich im Sommer 250 km weit kommen - habe also 20% Reichweite aufgrund des Winters verloren. Im Vergleich zur eiligen Fahrt im Sommer ist der Verbrauch aber immer noch sparsamer aufgrund des Fahrstils.
Wo führt uns das jetzt hin?
Zumindest bei mir zeigt sich bereits beim Verbrenner ein deutlicher Einfluss der Jahreszeit - Länge der Fahrstrecke und Fahrstil haben jedoch einen weitaus grösseren Einfluss.
Und jetzt könnte ich hingehen und mir überlegen, so ich wohl verbrauchsmässig landen würde, wenn ich eilige kurzstrecken im Winter fahre und es mit dem WLTP vergleichen.
Komme ich da auf 50% mehr Verbrauch .... vielleicht/vielleicht nicht.
Wäre das Ziel führend? In meinen Augen nicht - weder beim Verbrenner noch beim eAuto.
Grundsätzlich stimme ich mit
@Highforest überein.
Auch mit dem Verbrenner gibt es bei mir immer Pausen - vorallem wegen biologischer Gründe.
Selbst bei den 200km letztes Wochenende war ein 45-minutige Pause drin - da hätte ein eAuto laden können.
Die 400km oder mehr mache ich in der Regel mit 2 oder 3 Pausen.
Wenn ich meinen Fahrstil und meinen Pausenrythmus nicht ändere, dann passt auch der Enyaq zu mir - Sommer oder Winter.
Das waren dann auch Überlegungen, welche ich angestellt habe, bevor ich bestellt habe.