Wir haben den Enyaq OHNE Wärmepumpe und noch einen BMW i3S MIT Wärmepumpe (weil gebraucht gekauft und die WP Serienausstattung ab Werk ist).
Vom Arbeitsprinzip funktionieren aber alle WP ähnlich. Speziell beim BMW empfinde ich die WP als echten Nachteil.
Der BMW ist für uns ein reiner Stadtwagen der auch nur auf Kurzstrecke bewegt wird. Gerade auf Kurzstrecke bringt die WP aber überhaupt nichts. Bis die WP da das Energieeffiziente Arbeitsfenster erreicht, bin ich schon am Ziel. Bei Kurzstreckenfahrten bis 15 km kostet die WP mehr Energie als die einsparen soll.
Den Enyaq habe ich bewusst ohne Wärmepumpe konfiguriert, weil das eben eine weitere Baugruppe ist, die CO² als Kältemittel verwendet. Beruflich habe ich u.a. viel mit Kälteanlagen zu tun. Das war dann auch der Grund warum ich kein Wärmepumpe konfiguriert habe. Durch das Co² als Kältemittel, arbeitet das ganze System mit höheren Drücken als Anlagen mit klassischem Kältemittel.
D.h. in den Werkstätten bedarf es für Co² beaufschlagte Anlagen spezielle Ausrüstung um an den Anlagen arbeiten zu können. Auch unterliegen Anlagen mit höheren Drücken einem stärkeren Verschleiß.
Was mich aber besonders an Kälteanlagen generell stört, ist der Faktor Mensch.
Wie gesagt, ich habe beruflich viel mit Kälteanlagen zu tun, die bei uns durch Kälte Fachfirmen mit entsprechend geschultem Personal (sollte man meinen) gewartet werden. In den letzten 15 Jahren hatte wir über ein dutzend Fälle, wo NACH einer Wartung Schäden an den Anlagen aufgetreten sind. Diese Schäden wurden in 90% der Fälle durch das Wartungspersonal selber verursacht.
Hier ein paar Beispiele:
Prüfanschlüsse nicht richtig verschlossen = Kältemittel entweicht;
Verschraubungen zu fest angezogen, sodass Risse entstanden sind, was auch wieder einen Kältemittel Verlust verursacht;
Parameter verstellt, was zu einem Flüssigkeitsschlag und somit zu einem Totalschaden des Verdichters geführt hat.
usw. usw.
Was ich damit sagen will - das sind "Fachleute" von mehreren unterschiedlichen Kältebau Firmen gewesen - also deren Hauptgeschäft ist KÄLTE.
.... und jetzt kommst du in eine KFZ Werkstatt, wo ein KFZ Mechatroniker eine Schulung zur Bedienung eines Kältemittel Prüfgerät und vielleicht noch eine Schulung wie er mit dem Gerät zum evakuieren und befüllen des Kältemittelkreislauf umgehen soll, erhalten hat ....
Als Fahrzeug Besitzer lebt man sehr lange mit einer schleichenden Verschlechterung der Kühlleistung einer KFZ Klimaanlage. Im Kältemittel ist auch ein "öliger" Anteil enthalten der zur Schmierung des Klimakompressor notwendig ist. Fehlendes Kältemittel führt in der Regel immer u.a. zu einer Vereisung des Verdampfer und unter Umständen auch zu einer Überhitzung des Klima Kompressor, was dann zu einer Beschädigung und Leistungsverlust des Kompressors führt.
Ein Klimakompressor ist im Prinzip ein 1-Zylinder Motor der Kältemittel verdichtet. Ist die Verdichtungsleistung nicht mehr gegeben, weil mechanische Teile in dem 1-Zylinder Motor nicht mehr so abdichten wie sie sollen (ähnlich defekte Kolbenringe beim Verbrenner) kommt es zum Leistungsverlust und entsprechend schlechter Kühlleistung. Dem voraus geht oftmals schleichender Kältemittelmangel.
Ich behaupte mal, das viele Schäden an Klimaanlagen in Fahrzeugen durch unsachgemäße Wartung, durch die Werkstätten selbst verursacht werden.
Sorry, aber gerade bei Kühlaggregaten traue ich mittlerweile keinem mehr über den Weg. Ich würde z.B. nie im Leben ein "Sommerangebot" zur Überprüfung der Fahrzeug Klimaanlage in Anspruch nehmen. Sobald da jemand dran "rum fummelt" ist die Gefahr groß, das die Anlage über kurz oder lang durch entweichendes Kältemittel ein Problem bekommt.
Das Diagnosegerät in der Werkstatt, sagt den Jungs dann bestenfalls, das die Drücke nicht mehr passen und Schwupp erzählt man dir das der Klimakompressor defekt ist und du mal ein paar tausend Euro für die Reparatur bezahlen sollst.
Bei funktionierenden Kälteanlagen sollte man echt nach dem Motto "Never touch a running system" aus den oben beschriebenen Gründen, vorgehen.
...... aber ich schweife vom Thema ab.