Eine Abschaffung des Dienstwagenprivilegs hätte ja auch große Folgen vor allem für kleinere Unternehmen, die verdienten Mitarbeitern einen Dienstwagen als "Gehaltserhöhung" geben.
Nur als Beispiel: Ein IT-Support mit 5 Mitarbeitern hat 3 Dienstwagen, da die Techniker ja auch "rausfahren" zum Kunden ist das ja auch nachvollziehbar und Sinn der Regelung.
Das sind dann für die Firma pro Wagen dann Leasingrate, "Tanken", Steuern, Versicherung.
Bei einem Enyaq kommt man da pro Wagen, je nach Kilometern auf vielleicht 800-1000 €. Also insg. 3000 € im Monat.
Wenn die Dienstwagenregelung weg fällt, muss die Firma dann mindestens einen Firmenwagen anschaffen für die Fahrten zum Kunden (pi mal Daumen 800-1000 €).
Die Mitarbeiter müssten sich dann private Autos anschaffen. Also im Bereich (Rechnung wie oben) Brutto 1000 € monatlich. Wenn man vorher einen Enyaq Dienstwagen hatte, kauft man ja keinen Spring.
Die Gehaltserhöhung, damit die Mitarbeiter sich das "leisten" können läge also bei ca. 1000 € Netto. Brutto wäre das natürlich deutlich mehr. Das würde dann alle drei ehemaligen Dienstwagenfahrer betreffen.
Somit muss das Unternehmen dann ein Firmenfahrzeug (ca. 1000 €) finanzieren, sowie drei Gehaltserhöhungen um 1000 € Netto (bin kein Steuerberater, aber das werden Brutto bestimmt 1200 € sein).
Da muss man sich als kleines Unternehmen auch erst mal überlegen, wo die 1600 € zusätzlichen monatlichen Kosten wieder reingeholt werden.
Dass das so "gemacht" wird, kann natürlich kontrovers diskutiert werden. Finde ich auch schwierig...
Aber gerade in Zeiten von hoher Inflation kann halt ein Unternehmen, das ohnehin schon an der Kostenschraube drehen muss, nicht mal einfach die Löhne um 30% anheben. Da bietet sich der Dienstwagen als steuerlich günstige Gehaltserhöhung halt an. Und wenn man gute Leute in kleinen Unternehmen behalten will, muss man kreativ sein.
Ansonsten sind die halt ganz schnell bei einem Konzern, der sich um 1000 € mehr oder weniger im Monat nur buchhalterisch Gedanken machen muss.
Ich gebe zu, die Rechnung klingt etwas nach Milchmädchen. Aber Kleinunternehmen rechnen halt so, da gibt es kein Controlling.