Ganz einfach ist es nicht, Dir so darauf zu antworten, daß Deine Enttäuschung nicht noch größer wird. Du schreibst es ja selber als Footer: "Alles, nur kein Anfänger!" Aber es wird wohl nichts helfen, Du mußt wohl anfangen, Dich mit dem ENYAQ und seiner Technik auseinander zu setzen, damit Du nicht weiter enttäuscht wirst. Den einfach so zu fahren wie man Verbrenner gefahren ist, geht eben nicht
Das fängt mit der Betrachtung Deines Fahrprofils schon mal an. Bei gerade mal 90 km täglicher Fahrstrecke brauchst Du in keinem Fall das Auto jedes Mal aufzuladen, und schon gar nicht am Schnelllader auf 100% SoC, wenn das Auto danach nur steht, ich nehme an 8h und länger während der Arbeitszeit. Das schadet dem Akku langfristig mehr als nötig. Und da brauchst Du Dich auch nicht zu wundern, wenn er dann beim Start nach Hause keine "Motorbremse" hat, sprich nicht genug rekuperiert, wie soll er die Leistung auch noch in den vollen Akku pressen können?
Die Reichweite, egal ob im Sommer oder Winter, hängt von der individuellen Fahrweise ab, bei BAB mit 160 km/h im Winter und Kurzstrecke wird Dir die Berechnung dann natürlich was anderes zeigen als im Sommer. Alle diese Zusammenhänge werden hier im Forum sehr ausführlich diskutiert und von den meisten sehr sachlich und nachvollziehbar dargestellt. Das muß man aber eben selbst auch verstehen wollen, bevor man sich der Enttäuschung hingibt.
Ich lade doch nicht jeden Tag am Schnelllader ?
Die Photovoltaik Anlage kann ca 350kWp (natürlich nur unter Idealbedingungen) d.h. wir können unsere 5 Enyaqs absolut CO2 neutral fahren.
Geladen wird über Moon Wallboxen die je 2x22kW könnten allerdings derzeit gedrosselt auf 3,5kW. Denke schonender kann man den Akku kaum laden
Auf 100% deshalb weil ich echt nicht die Nerven habe am Donnerstag (4-Tage Woche) die Ladegrenze hochzudrehen damit ich schön übers Wochenende komme.
Leider hat man keine Möglichkeit geschaffen einen Zeit (und im besten Fall auch Orts) abhängige Ladegrenze zu programmieren.
Ich könnte natürlich z.B. am Dienstag nicht anstecken was ich im Sommer auch gemacht habe aber ob er mir im Winter mit vorheizen dann am Donnerstag voll wird?
Und ja, im Alltag fahr ich was geht (Durchschnitt 27,5kWh, prinzipiell Sportmodus) weil ich auch kein schlechtes Gewissen haben muss und außerdem über 60% der Strecke sowieso nicht mehr als 100km/h fahre. Und wenn ich jeden Tag laden kann und nur 90km weit kommen muss, warum sollte ich dann langsamer fahren? Schließlich ist das für mich tote Zeit und jede Minute die ich früher bei meinen Kindern Zuhause sein kann ist für mich ein Gewinn.
Im Urlaub auf Langstrecke fahre ich ganz anders. Und genau da habe ich auch meine Probleme.
Wenn ich mit ACC 130km/h fahre (Sorry weniger geht einfach nicht, es ist mit 130km/h schon stressig wenn man "110-120km/h Genießer" überholen muss) dann muss ich real alle 200km laden (auf 80% am HPC). Das ist so ein massiver Einbruch gegenüber einem Verbrenner, das hätte ich trotz Vorerfahrung nicht gedacht.
Bezüglich Anfänger: privat habe ich einen BMW i3s und musste da schon feststellen dass sich trotz Wärmepumpe die Reichweite im Winter deutlich reduziert.
Aber ich hatte halt gehofft das der Enyaq schon wesentlich weiter entwickelt, er viel effizienter und die Batterie groß genug ist um auch unter schlechtesten Wetterbedingungen auf der Autobahn 300km zwischen zwei Ladestopps zu schaffen.
Entweder ist das so und ich muss das akzeptieren oder er hat eine Macke.
Apropos weiter entwickelt: der i3s verzögert IMMER gleich, egal wie voll der Akku ist. Entweder weil er dann den Bereich zwischen Brutto und Netto nutzt (das ist nur eine Vermutung von mir weil es sich genauso butterweich wie rekuperierend anfühlt) oder er mechanisch dazu bremst. Wie er es macht ist für mich als Fahrer irrelevant, ich kann mich jedenfalls immer auf ein konstantes Fahrverhalten verlassen!