Beiträge von brettpilot

    Ich weiß in der Regel, wenn ich am nächsten Tag 400 km oder mehr fahren muß und wenn nicht, fahre ich eben ein bisschen früher und trinke den 2. Kaffee nicht zu Hause, sondern beim Laden.


    Und wieso genau 400 km und nicht 350 oder 450 oder 500? Jeder hat seine individuellen Strecken. Meine regelmäßigen beruflichen Strecken ins Berliner Umland liegen zwischen 500 und 600 km. Da muß ich auch mit 400 km Reichweite laden.


    Der Durchbruch für die große Masse kommt meines Erachtens nicht mit der Möglichkeit 400 km am Stück mit 80% SOC fahren zu können (das brauchen die Wenigsten), sondern mit günstigen Fahrzeugen mit deutlich weniger Reichweite, die aber für den Normalbürger bezahlbar sind.

    Es wäre tatsächlich spannend zu wissen welche Strecken ganz ohne Pause gefahren werden. Dabei geht es nicht um den Alltag (den bewältigt mein Enyaq super). Es geht eben um die (wenigen) weiteren Fahrten. Ich weiss, dass ich gut und gerne 200km ohne Pause fahre. Dann wieder zurück = die angegebenen 400km. Und natürlich schliesse ich von mir auf alle Anderen :)

    Nach solchen Fahrten bin ich aktuell jeweils so genervt ab meinem Auto, dass ich mich tatsächlich hin und wieder auf Autoverkaufs-Seiten wiederfinde und ich halte das für ein schlechtes Zeichen.

    Das ist ja genau was ich meine: ich will immer täglich 400km fahren können (auch wenn ich es nicht muss). Im Sommer wie im Winter. Das bedeutet, dass entweder der Verbrauch runter muss, damit dies mit einer 80kwh Batterie funktioniert. 70% von 80kwh = 56kwh welche tatsächlich zur Verfügung stehen. Der Verbrauch müsste somit im Winter tiefer als 14kwh sein. Alternativ kannst Du immer 100% laden (wenn die Akku-Technik dies zulässt), dann kann der Verbrauch bei 18kwh sein. Was immer noch mit den allermeisten BEVs unrealistisch ist im Winter.

    Oder eben die Kapazität der Batterie ist grösser, z.B. durch höhere Energiedichte oder was auch immer und dann können die 400km ebenfalls erreicht werden. Und natürlich sollte das dann auch mit einem 7 jährigen Auto noch klappen.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass dann tatsächlich der Durchbruch für die grosse Masse stattfindet. Aber auch erst dann und nicht vorher. Und zwar aus einem einfachen Grund: vorher mit dem Verbrenner ging das auch.

    Ja, ich denke auch, dass BMW diesbezüglich in die richtige Richtung entwickelt und jeweils im Vergleich zur Konkurrenz grössere Akkus verbaut. Es ist mir schleierhaft wieso die meisten anderen Marken bei deren aktuellem Verbrauch von allesamt zwischen 20 und 25 Kwh nur +/- 80kw Akkus verbauen. Wieso nicht Modelle mit 95kw anbieten? Diese wären dann zwar 2000-3000.- teurer (wenn sie das nicht stark "bemargen"), aber das wäre im Alltag so viel Wert und würde sich so positiv auf die Akzeptanz auswirken.

    Zu Deinem "Business-Case" mit den 400km: Solche Einsätze bin ich früher praktisch immer ohne Zwischenstopp gefahren. Klar ist es nicht mega schlimm 2 mal für 10 Min raus zu fahren. Aber das musste ich vorher nicht und es ist deshalb eine Verschlechterung (ausserdem sehen die Wartezeiten mit dem Enyaq natürlich aktuell noch viel schlechter aus). Früher bin ich raus gefahren wenn ich mal musste. Heute fahre ich raus wenn das Auto muss und wenn ich "Glück" habe, dann muss ich auch und die effektive Wartezeit verringert sich dadurch. ;)

    Aber nochmals: ich freue mich auf den nächsten - hoffentlich grossen - Technologie-Sprung und warte bis dahin mit einem Neukauf. Aber da ich wohl nicht der Einzige bin, verbessert das natürlich die Verkaufsquote von BEVs auch nicht unbedingt.

    P.S. ein Auto > 80'000.- kommt für mich leider nicht in Frage.

    Karl: ja an den meisten Tagen ist es kein Problem. An den meisten Tagen könnte ich auch mit einem Einplätzer fahren. Aber ich habe nur ein Auto und deshalb sollte dieses auch dann funktionieren, wenn ich nicht den 08-15 Alltag bewältigen muss.


    Das ist aber mit meinem 80x vom 2021 dann oft eher mühsam. Bei Kundenterminen lade ich auf 100%. Das reicht dann auch oft sehr knapp für den ganzen Tag. Zuhause kann ich laden. Also auch das ist in den meisten Fällen dann kein Problem. Aber ich habe keinen Bock mir für die anderen 10-20 Situationen im Jahr ein zweites Auto kaufen zu müssen. Deshalb lebe ich die nächsten Jahre damit und ärgere mich aber jedes Mal. Dass ich grüner + günstiger Unterwegs bin, kompensiert für mich das Ärgernis aber leider nicht.

    Solange die Reichweite und die Zeit zum Nachladen nicht zumindest annähernd mit den Verbrennern mithalten kann, muss man auch nicht erstaunt sein, wenn nun die grosse Revolution ausbleibt. Mein Enyaq hat in vielen Punkten Vorteile gegenüber meinem vorherigen Auto (Audi A4). Aber ich verstehe jeden, der aktuell noch zuwartet. Leider ist das natürlich ein Problem, weil die Hersteller nun aufgrund der einbrechenden Verkäufen bei der Innovativen bremsen (da kein Budget). So bleibt es vermutlich tatsächlich bei den Chinesen den nächsten grossen Wurf zu machen. Vielleicht rafft sich Tesla auch nochmals zusammen und bringt diesbezüglich etwas neues, aber ich habe das Gefühl, dass deren Fokus scheinbar aktuell ganz woanders liegt.

    Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass wenn sich die BEVs tatsächlich in der grossen Masse durchsetzen sollen, dann muss betreffend den Batterien tatsächlich noch ein grosser Innovations-Sprung passieren. Zahlbare Autos < 60'000.- müssen eine Reichweite im Winter und innerhalb der mit gutem Gewissen und ohne Angstschweiss fahrbaren Kapazitäten (aktuell 80% runter auf 10%) von 400-500km haben (und das auch noch nach 6-8 Jahren). Wenn ich einen Termin bei einem Kunden habe, welcher 200km von meinem Büro weg ist, dann will ich den ohne auswärts laden "bedienen" können. Ich habe keinen Bock früher aufzustehen und auf dem Hinweg zu laden und wenn der Termin fertig ist, dann will ich in der Regel rasch möglichst nach Hause. Bei 2 Std Fahrt muss ich auch nicht aufs Klo und brauche auch keine Kaffee-Pause.


    Mit meinem Enyaq bin ich da weit davon entfernt.


    Das verrückte ist allerdings, dass ich trotzdem nicht mehr zurück auf einen Verbrennen möchte. Ich habe mich deshalb dazu entschieden meinen aktuellen Enyaq noch einige Jahre zu fahren (und mich zu ärgern) und hoffe inständig, dass der Technologie-Sprung innerhalb dieser Zeit dann tatsächlich auch stattfindet.


    ...oder alle Kunden eine Lademöglichkeit bereitstellen, dann könnte während dem Kundentermin geladen werden.

    Schon blöd. Ich hatte irgendwie auf einen Defekt "gehofft". Nun sagt ihr mir, dass das ganz normal ist ;)


    Das bedeutet wohl noch einige Jahre damit leben und hoffen, dass die gefühlt 1000 angekündigten Verbesserungen an den Batterien in Serie ankommen bevor mein Enyaq komplett abgeschrieben ist. Eintauschen gegen etwas anderes lohnt sich bei dem grossen Abschreiber der letzten Monate nicht (Auto ist gekauft, nicht geleast).

    Danke für die rasche Antwort. Das will mir nicht so richtig in den Kopf und das ist auch der Grund wieso sich meine Liebe für den Enyaq in Grenzen hält. 77kW Batterie, Scheinbar 5 kW Reserve (habe ich mal irgendwo gelesen). Laden auf 80% wird empfohlen. Unter 10% fahre ich auch nach 2 Jahren nicht ohne Schweissausbrüche = 50.4 KWh verfügbare Kapazität. Bei 23 kW Verbrauch ergibt das 219km Reichweite. In meiner erlebten Praxis ist das dann eher <200km. Ich werde da einfach nicht glücklich. Der Enyaq ist mein einziges Auto. Ich habe also keine Ausweich-Möglichkeit, wenn ich mal weiter muss (natürlich lade ich auf 100% falls die grössere Distanz geplant war. Das ist aber nicht immer der Fall). Ich verstehe deshalb auch jeden der aktuell noch nicht umsteigt. Schade, dass es keine (für mich) ansprechenden und gleichzeitig bezahlbaren eAutos gibt mit 100kW Batterie oder Winter-Verbrauch von < 18kW.