Also - auch auf den Verdacht hin, mich hier unbeliebt zu machen, aber ich würde das mit der CO² -neutralen Produktion - egal für was auch immer, mal deutlich tiefer hängen. Die Konzerne machen damit natürlich aus Marketinggründen viel Werbung, weil der Kunde sich dann in dem guten Gefühl wiegen kann, er sei durch den Kauf gerade dieses Produkts ja soooo vorbildlich umweltschonend unterwegs.
Ich bezweifle gerade bei der Produktion von Automobilen sehr stark, ob das zu 100% CO²-neutral überhaupt machbar ist. Es kommen schließlich unendlich viele Einzelteile auch von Zulieferern zusammen, so daß es kaum sein kann, daß auch die alle durchgängig CO²-neutral hergestellt wurden. Stahlblech, gewalzt aus Stahl aus dem Hochofen, kann derzeit auf gar keinen Fall CO²-neutral sein. Und selbst das Werk, in dem die Fahrzeuge zusammengebaut werden, wird ja im Winter irgendwie beheizt werden müssen, und das geschieht sicher auch nicht ausschließlich mit Abwärme aus den mit Strom betriebenen Maschinen. Die Batterieproduktion bei VW in Braunschweig, auf die hier Bezug genommen wird, bezieht sich im übrigen lediglich auf das Zusammenfügen der angelieferten Zellen zu einer Gesamtbatterie und die Integration in das entsprechende Gehäuse der MEB-Plattform. Die Zellen als solche stellt meines Wissens derzeit noch kein deutscher Automobilist selber her. TESLA vielleicht einmal später in seinem noch zu errichtenden Batteriewerk in Brandenburg.
Man sollte also gerade den Gegnern der Elektromobilität nicht noch eine Vorlage für weitere (ungerechtfertigte) Kritik liefern und von 100%-iger CO²-neutraler Produktion erzählen. Das wichtigste - und deshalb haben wir ja alle hier einen Enyaq bestellt - ist zunächst die Tatsache, daß wir keine fossilen Brennstoffe mehr verbrennen wollen und hoffen, daß der Strom, den wir verbrauchen werden, möglichst auch nicht aus fossilen Brennstoffen stammt.