Einerseits ist irgendwie logisch, dass ein auf die Jahreszeit spezialisierte Reifen besser ist als ein Reifen, der alles können soll/muss. Die GJR waren lange nur für eine bestimmte Kundenschicht interessant, die wenig gefahren und bei schlechten Wetter zu Hause geblieben ist.
Andererseits verbessern die Hersteller ihre Produkte seit Jahren.
Der Bridgestone All Season 6 Turanza , nur als Beispiel, steht im Vergleich zu dem Sommerreifen Turanza zwar im Abrollgeräusch und Verbrauch hinten an, aber nicht in den Fahreigenschaften , auch nicht beim Bremsweg, und speziell bei Aquaplaning hat der Reifen in verschiedenen Test sehr gut abgeschnitten.
Aber klar, ein GJR bleibt immer ein Kompromiss, doch die Bandbreite der Einsatzfähigkeit wird immer besser. .
Denjenigen, der sich auf Grund seines individuellen Fahrprofil für einen guten Allwetter Reifen entscheidet zu unterstellen, dass er die Sicherheit der Insassen gefährdet, ist imho beim heutigen Entwicklungsstand nicht mehr angemessen.
Der Bridgestone All Season 6 hat in SUV-Größe im letzten Test der AB (235/65R17) insgesamt genau so gut abgeschnitten, wie der Michelin CC. Beide Testsieger.
Der Michelin CC hatte aber bei Trockenheit leicht die Nase vorn.
Trotzdem bringt auch der Michelin keine, bei hochwertigen SR heutzutage üblichen 35m von 100 auf 0km/h zustande.
WR sind von solchen Werten noch weiter entfernt.
Von daher ist ein guter GJR in den 4-5 Monaten, wo man normalerweise WR fährt, zum allergrößten Teil sicherer, als ein WR, denn gerade bei Trockenheit hält man sich üblicherweise beim Fahren nicht zurück.
Wenn man eine verschneite Fahrbahn hat, fährt man gewöhnlich ohnehin vorsichtiger und ob sich dann die nur rund 10% besseren Winterwerte der WR dramatisch auswirken, glaube ich eher nicht.
Bei meinen sehr wenigen Tagen mit (i.d.R. ohnehin nur zeitweise) winterlichen Fahrbahnverhältnissen, ist der GJR daher eindeutig die sicherheitstechnisch beste Wahl.
Den wechsle ich für die restliche Zeit des Jahres dann gegen einen SR aus.
Für Winterreifen habe ich keinen Bedarf.