Deutschland: Erfahrungen? Welche Tarife, Ladeapps oder haptische Ladekarten werden benötigt?

  • Dann rechne das Ganze mal mit einem kleineren Auto, nicht mit einem Macan. Wie viele neue Macan siehst du in „Neubausiedlungen“? Und bei den „Kleineren“ BMW geht die Differenz bei der Anschaffung nicht mehr zugunsten des BEV aus.

    Und nicht nur die Energiekosten, sondern auch Anschaffung / Leasingkosten plus Energie. Das habe ich weiter oben schon ausgeführt.

    Und dann bist Du wieder bei kleinen und noch kleineren Batterien, die für den Umsteiger auch noch ein Problem sind. Und trotzdem noch teurer als ein kleinvolumiger Verbrenner.

    Mit Einzelbeispielen, wo es klappen kann unter bestimmten Voraussetzungen, mit einer regionalen Ladekarte eines ortsansässigen Betreibers und dem derzeit leider nötigen Ladekartenbingo wird man niemanden überzeugen.

    „Laden so einfach wie Tanken“ war mal ein Werbespruch.

    Und leider sind derzeit die Spritpreise stabiler als die Strompreise. Wenn Sprit mal zu den Ferien steigt, dann fällt er danach wieder. Autostrom? Kennt nur eine Richtung. Auch, dass Sprit durch CO2-Bepreisung in 10 Jahren teurer ist, das interessiert heute keinen. Und man darf getrost damit rechnen, dass bei fallendem Bedarf an Kraftstoff der Einkaufspreis sinkt, und es weiter einen Wettbewerb gibt. Beim Strom sieht es nicht nach Wettbewerb aus, sondern nach „nehmen, was man kriegen kann“. Wie Du selbst am Beispiel der BMW-Karte zeigst. Ist BMW nicht Teil von Ionity? Und trotzdem so teuer…

    Es zeigt sich, dass von Anfang an die günstigen Strompreise aus der Start-Zeit der „Massenelektrifizierung“ nur als Köder gedacht waren. Jetzt, wo die BEV da sind, müssen die Leute ja laden. Also schlucken sie die hohen Preise notgedrungen. Mit einem Grinsen lädt unterwegs kaum noch einer.

    Wir waren vorletztes WE in Freiburg (100km einfach). Unsere mitgereisten Freunde fragten, was ich an der Säule, die auf dem gewählten Parkplatz frei war, zahlen müsste, wenn ich laden wollte (war nicht nötig) Mit den mitgeführten Karten (EnBW, Powerpass, Thüga, Renault und 3 Apps) wäre es gar nicht gegangen. Es wäre eine spezielle App erforderlich gewesen. Und dann 59 ct. für AC. zzgl. Blockiergebühr nach 3 Stunden. Parkgebühren werden trotzdem fällig.

    Bei den angezeigten 21 kWh wären das 12,39€. Ohne Ladeverluste, die bei AC auch noch dazu kämen. Die habe ich noch „verschwiegen“. Mit seinem XC60 wäre ein Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern Diesel fällig geworden (B31 ist keine Schnellfahrstrecke) Und damit an jeder Tankstelle, mit Bargeld oder jeder Karte wären wir billiger gewesen. Ohne das Suchen einer bestimmten, von einem speziellen Anbieter unterstützten Säule.

    Weiteres Beispiel? Die gleiche Strecke mit der ZOE (Gesamtverbrauch lt. Spritmonitor ) 18,58 kWh, also knappe 11 EUR. Vergleich dazu der SpaceStar meiner Nichte Verbrauch im Alltag 4,6 Liter. Bei 1,80 für Benzin also 8,30 EUR. SpaceStar ca. 12000, komplett ausgestattet. ZOE Bestpreis knapp 30‘000, Liste lag er bei 44‘000. Und so viel kleiner ist der SpaceStar nicht. Wenn es ein kleineres BEV sein soll: R5e. Ab 35000EUR. Nackt. Wer gewinnt da die Kostenfrage? Wieviele km kann ich für 22‘000 EUR Preisdifferenz mehr fahren mit dem Verbrenner? Da braucht man auch nicht mit „gleichwertiges Auto“ kommen. Clio vs. R5e sieht auch nicht gut für den R5e aus. Der Clio ist viel größer.

    Das ist der Alltag zur Zeit. Und dagegen kann man kaum noch argumentieren. Für mich ist die Entscheidung pro BEV klar. Ich sehen aber auch die Gedanken derjenigen, die sich dagegen entscheiden. Und von der Kostenseite her haben sie recht.

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  • Hallo Ulf,


    ich will mich ja nicht mit Dir streiten.


    Aber wenn man vergleicht, muß man Fahrzeuge mit ähnlicher Größe und ähnlicher Leistung vergleichen und da paßt eben der Macan Diesel perfekt als Vergleich zum Enyaq 80x, gleiche Leistung, Allrad, gleiche Größe usw..


    Der Vergleich mit einem kleineren Verbrenner bringt da nichts. Ein kleineres BEV ist auch kostengünstiger.


    Du sprichst weiter vorne auch die Wartungskosten an. Meine KD-Rechnung gehört mit 545 € zu den höheren hier. Aber runtergebrochen auf die 38.000 km, die er zuvor gelaufen hatte, sind das 1,43 Cent pro km. Viele Benziner müssen schon nach 1 Jahr oder 15.000 km zum Service, der dürfte dann bei 1,43 Cent pro kom nur 214,50 € kosten, selbst bei 2 Jahren und 30.000 km dürfte er maximal 429 € kosten. Das klappt in der Vertragswerkstatt in der Regel auch nicht.


    Woran es vor der Neubausiedlung fehlt, sind kleinere, günstige BEVs und gebrauchte BEVs. Denn gerade beim Neubau wird in der Regel ja mit PV-Anlage und eigener Wallbox gebaut, damit man in den Genuß günstiger KfW-Kredite kommt. Zwei meiner Töchter sind gerade in der Planungsphase.


    Über Eines müssen wir uns klar sein. Die Politik will nicht den Individualverkehr 1:1 vom Verbrenner auf BEV transformieren, sondern reduzieren und mehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlagern. Daher können wir davon ausgehen, dass die Kosten für den Individualverkehr mit dem eigenen Auto - unabhängig vom Antriebskonzept - weiter steigen werden.


    Du schreibst, dass die Spritpreise stabiler sind als die Strompreise - nicht wirklich oder? Und an der Autobahn zahlt man schnell auch mal 15 oder 20 Cent mehr pro Liter.


    Ich war letzte Woche mit dem Enyaq in Wien (4 Personen mit Gepäck), einfache Strecke 320 km, also 640 km gesamt. Losgefahren bin ich mit 100% SOC, zu Hause angekommen bin ich mit 59% SOC weil wir bei der Rückfahrt doch länger Pause gemacht hatten und daher nochmal auf 90% geladen hatten, obwohl es nur noch 120 km bis nach Hause waren. Bezahlt hatte ich für zweimal Schnellladen in Österreich 55,58 €. Hätte ich die fehlenden 41% hier zu Hause an einem öffentlichen AC-Lader nachgeladen, wären das incl. Ladeverlusten nochmal 13,20 € gewesen, also in Summe 68,78 € für 640 km, macht 10,75 € auf 100 km.


    Das heißt bei einem Dieselpreis von 1,70 €/Ltr. hätte ein entsprechender Diesel maximal 6,32 Ltr. verbrauchen dürfen. Damit fährst Du auch ein Diesel-SUV in der Größe und Leistung eines Enyaq 80X nicht.


    Meine Lebensgefährtin hatte im Frühjahr ihren Hyundai Kona (177 PS Benziner) abgegeben und meinen Cupra Born übernommen. Der hat sich im Schnitt 8 Ltr. Super genommen, auf der Autobahn gerne auch mehr. Die hat ihre Kosten durch den Tausch deutlich reduziert und das obwohl der Born etwas größer ist als ihr Kona war.

  • Naja, das ist jetzt aber auch wieder schönreden der Preise, wenn du mit Wartungskosten kommst. Die sind genauso individuell wie bei BEVs.


    Unterm Strich sind die Strompreise im Moment sehr hoch und Sprit ist akzeptabel. Mein Diesel Passat verbraucht 5-6 Liter, ich hab vorgestern für 1,68€ getankt, das sind 8,40-10,08€/100km.

    Meine billigste Lademöglichkeit als Laternenparker sind im Moment 49ct/kwh bei meinen örtlichen Stadtwerken, weil ich da auch meinen Hausstromvertrag habe. Bei wohlwollenden 15kwh/100km wären das 7,35€, also günstiger; mit 18kwh/100km sind's aber schon 8,82€.

    Und wenn es dann eher 60ct sind, bin ich da schon bei 10,80€, da bin ich also auf jeden Fall drüber.

    Zumal der Passat bei 130 über die Bahn rauscht mit dem Verbrauch, das wird der Enyaq nicht halten können.


    E-Auto ist also auf jeden Fall gleichteuer oder teurer im Verbrauch als der Verbrenner im Moment, wenn man auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist. Und das lässt sich nicht schönreden.

  • Ja, das hab ich mir jetzt auch schon ein paar mal durchgerechnet - günstiger ist es wirklich nur, wenn man seinen eigenen PV-Strom oder Strom zuhause nutzt (kann ja auch aus dem Netz beziehen, hier liege ich dann aktuell bei 27,7ct.).


    Wenn ich demnächst in Urlaub fahre, dann kostet mich das Geld - und mit dem ganzen Durcheinander bei den Lade-Anbietern die letzten Wochen wird es in Richtung Verbrenner-Kosten gehen. Schreibe bewusst Durcheinander, da es kein wirkliches Auf/Ab der Preise ist - sondern eigentlich nur ein Auf.


    Hab noch 50€ Guthaben bei EnBW, die werde ich sicherlich noch nutzen - aber für den Urlaub werde ich in Richtung Ionity u. Tesla schielen. Denke aber auch immer noch über den ESB-Ladetarif nach, der ist ja doch auch relativ günstig. Nur muss das auch benötigt werden. Für den Italien-Trip selbst Anfang September sehe ich dort, wo wir hinfahren, noch wenig Ladepartner.


    Ich bin aber auch so ehrlich, um zu sagen: Und wenn es mich dann mehr kostet, weil ich keinen Tarif mit Grundgebühr oder sonstiges finde - dann zahle ich eben. Es ist im Urlaub, nicht täglich. Und durch das Laden zuhause spare ich mir schon genug - da wird die eine Woche dann doch nicht mehr so stark ins Gewicht fallen und mich in den Ruin treiben…

    Auto: Skoda Enyaq 60 Sportline - Arctic-silver (seit 08.06.24)

    PV: 14.12kWp (Ost-West), 10kWh Speicher im Haus, DaheimLader touch 11kW

    evcc als Management-System für die Wallbox und so

  • Schönrechnerei wäre es, wenn ich meine tatsächlichen Ladekosten ansetze. Bei über 50% PV (8 Cent entgangene Einspeisevergütung) und 25 - 30% Netzstrom an der heimischen Wallbox (33 Cent zu Hause und 22 Cent bei der Zweitwohnung in Österreich). Ich komme bei meinem tatsächlichen Ladeverhalten im Jahresschnitt auf rund 25 Cent pro kWh. Aber diese Möglichkeiten hat natürlich nicht jeder.


    Aber es ging ja um Laternenparker. Ich bin kein Laternenparker und lade nur rund 20-25% extern. Dennoch rechnet es sich für mich, die THG-Quote in die Grundgebühr zu investieren. Für den Firmenwagen (Enyaq) habe ich den Ionity PowerPass und privat eben die ESB-Karte.


    Wenn Du die Kosten Deines Passat als Vergleich anführst, muß man natürlich die nicht vorhandene THG-Quote und die nicht unerhebliche KFZ-Steuer eines Diesel berücksichtigen. Das kann man als Laternenparker entweder, wenn man viel fährt, in die Grundgebühr für einen günstigen Ladetarif, oder wenn man wenig fährt, dann eben für die Ladekosten verwenden.


    Natürlich ist ein Passat durch die geringere Stirnfläche effektiver als ein Enyaq. Mein i4M50 ist auf der Autobahn auch effektiver als der Enyaq (der braucht mit Tempomat 140 weniger als der Enyaq mit Tempomat 130) und das obwohl er mehr als die doppelte Leistung hat. Auf der Pendelstrecke (38 km einfach, davon 2 km Stadt und Rest Landstraße) wäre er auch sparsamer, wenn er mich nicht zu einer deutlich flotteren Fahrweise animieren würde ;)

  • AndaleR als Niederbayer kannst Du ja die ESB-Karte beantragen.


    Die rechnet sich selbst bei wenig extern laden. ESB gehört ja zu Ladenetz. Schau Dir hier mal die externen Roaming-Partner an (bei denen kannst Du für 48 Cent DC-Laden) https://ladenetz.de/roaming-de/


    Da sind die meisten großen dabei, wie Allego, EWE, EnBW, Maingau, MER, Ionity, Shell Recharge usw. mit dabei.


    Dazu kommen noch die internen Roamingpartner von Ladenetz. Ich lade hier in Deggendorf damit für 38 Cent AC. Daher fahre ich gelegentlich, wenn ich in der Stadt bin an den öffentlichen Ladehub (beim Kino). Kostet mich zwar 5 Cent mehr, als wenn ich zu Hause laden würde, aber dafür brauche ich keinen Parkplatz suchen und keine Parkgebühr bezahlen. So ist es unterm Strich auch nicht teurer.


    Wenn Du für 120 - 150 km im Monat extern lädst, hast Du die 4,99 € Grundgebühr der ESB-Karte schon drin. Drüber wird schon gespart. Für den Italien-Urlaub könnte man alternativ auch über den Ionity PowerPass für 1 Monat nachdenken. Dürfte sich auch lohnen.


    EDIT: Hab gerade ein wenig in der Tesla-App nach den Ladepreisen für Italien geschaut. Kostet zwar keine Grundgebühr, aber unter 60 Cent (zu den günstigeren Zeiten) geht da wohl nichts.

    3 Mal editiert, zuletzt von Heinz15 ()

  • Sorry. Mit Neubaugebiet meine ich nicht die Eigenheimsiedlung mit Garage, Carport, PV und Wallbox, sondern die „Arbeiterschließfächer“, die es überall zu Hauf gibt. Tausende Menschen auf kleinem Raum. Mit so gut wie keinen Lademöglichkeiten, und wenn doch dann eben nicht gerade günstig. Da hast Du das Problem. Und dort findest Du eher selten einen Macan. Und wenn Du den trotzdem vergleichst, dann nimm die Gesamtkosten des e-Macan, den es ja jetzt auch gibt, nicht den Enyaq.

    In den -Massensiedlungen- und nicht nur dort- fällt die Entscheidung immer öfter auf Dacia Jogger statt Golf, Sandero statt Polo aus. Und beim SUV wird es ein Duster. Schau Dich mal dort um. Die Mehrzahl der Einwohner in D wohnt eben nicht in der Eigenheimsiedlung, und kann mit PV etc. planen. Die sind froh, die Miete und die Heizung zu zahlen. Von einem Neuwagen für 35000 oder mehr träumen da die Meisten nur.

    Ich bin gespannt, wie es dann aussieht, wenn ein Epiq auf dem Markt ist. Steigen die Strompreise weiter, wird das ein typischer „Schulbus“ in der Vorstadtsiedlung, und nicht der Weg in die Massen-Elektrifizierung.

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  • Schönrechnerei wäre es, wenn ich meine tatsächlichen Ladekosten ansetze. Bei über 50% PV (8 Cent entgangene Einspeisevergütung) und 25 - 30% Netzstrom an der heimischen Wallbox (33 Cent zu Hause und 22 Cent bei der Zweitwohnung in Österreich). Ich komme bei meinem tatsächlichen Ladeverhalten im Jahresschnitt auf rund 25 Cent pro kWh. Aber diese Möglichkeiten hat natürlich nicht jeder.


    Aber es ging ja um Laternenparker. Ich bin kein Laternenparker und lade nur rund 20-25% extern. Dennoch rechnet es sich für mich, die THG-Quote in die Grundgebühr zu investieren. Für den Firmenwagen (Enyaq) habe ich den Ionity PowerPass und privat eben die ESB-Karte.


    Die ESB-Karte kann man aber nur bedingt als Vergleich nehmen, da die nur von einem eingeschränkten Personenkreis genutzt werden kann und überdurchschnittliche gute Konditionen anbietet.


    Die Mehrheit der Autofahrer kann die Karte nicht nutzen und vergleichbare Angebote, die die Mehrheit nutzen kann, gibt es leider nicht.


    Ich habe zumindest kein vergleichbares Angebot gefunden, das ich nutzen könnte.

  • ... mit dem E-Macan gibt es 3 Jahre Porsche-Charging umsonst dazu, das heißt Ionity für 39 Cent ;) https://assets-v2.porsche.com/…g-Service_Plus_032024.pdf


    Aber es macht wenig Sinn, den größeren und deutlich leistungsstärkeren E-Macan mit dem früheren Macan-Diesel zu vergleichen. Da müßte man den Macan leistungstechnisch mindestens einen Macan GTS (wenn nicht sogar turbo) als Vergleich nehmen und da sprechen wir von 10 Ltr. + X, wohlgemerkt SuperPlus ;)


    Für die von Dir beschriebenen Wohngebiete wird es noch ein dauern. Da wird die E-Mobilität erst Einzug halten, wenn es günstige gebrauchte BEVs gibt, die noch eine einigermaßen vernünftige Reichweite haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Heinz15 ()

  • Die ESB-Karte kann man aber nur bedingt als Vergleich nehmen, da die nur von einem eingeschränkten Personenkreis genutzt werden kann und überdurchschnittliche Konditionen anbietet.

    ... jeder informiert sich für sein Einzugsgebiet über günstige Möglichkeiten extern zu laden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in anderen Regionen nicht auch günstige Angebote (vielleicht nicht ganz so günstig wie ESB) gibt. Aber jeder sucht natürlich nur dort wo er auch abschließen kann.

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