Deutschland: Erfahrungen? Welche Tarife, Ladeapps oder haptische Ladekarten werden benötigt?

Zitat von Hannes1971

Tanken ist halt immer teuer, ohne die Möglichkeit durch Abos verbilligte Preise zu bekommen. Wer das alte "Tankstellen-Feeling" beibehalten möchte, kann ja Ad-Hoc per Kreditkarte laden. Die Kartenleser-Pflicht wird ja jetzt umgesetzt.

Normales Tanken ohne Abo ist in Relation zum normalen Laden ohne Abo nicht unbedingt teurer.

Ich habe inkl. günstigem Laden zuhause und beim Vermieter in Schweden, trotz EnBW- und Tesla-Abo in Summe über den gesamten Urlaub gerechnet, etwas mehr gezahlt, als ich es mit einem Diesel, ohne jegliche Vergünstigung, gezahlt hätte.

Bis sich Kreditkartenleser an Ladesäulen, die ohne zusätzliche, umständliche Hinterlegung persönlicher Daten per App funktionieren, flächendeckend größtenteils durchgesetzt haben, wird es noch länger dauern und auch kann man, zumindest in D, nicht davon ausgehen, dass das Laden günstiger ist, als Tanken beim Diesel.

Laden ist in D momentan ausschließlich unter günstigen Bedingungen, einige Abos, Wallbox zum Hausstromtarif o.ä., günstiger, als Diesel tanken.

Z.B. mit den 50C/kWh, die EnBW ausschließlich an eigenen Ladesäulen mit M-Abo kassiert (an sonstigen Säulen, bei jedem Abo sehr "attraktive" 60-90C....), kann man momentan, unter ansonsten vergleichbaren Bedingungen, nicht ernsthaft günstiger Energie nach führen, als bei einem Diesel.

Mit diesem tollen Anbieter wäre ca Gleichstand und das aber auch nur, wenn man ausschließlich an dessen Säulen mit Abo lädt.

Im Ausland sind diese manchmal nicht sehr häufig zu finden....

Man muss schon auf weniger als rund 50C/kWh kommen, um mit E-Auto, rein von den Energiekosten her, günstiger, als mit einem Diesel zu fahren.

Zitat von enopol

Man muss schon auf weniger als rund 50C/kWh kommen, um mit E-Auto, rein von den Energiekosten her, günstiger, als mit einem Diesel zu fahren.

Fast richtig: Man muss unter 52Ct/kWh kommen aktuell.
Beispielrechnung:
Skoda Enyaq, 21 kWh/100km * 51 Ct/kWh: 10,71€
Skoda Karoq Diesel, 6,5l/100km * 1,65€/l: 10,725€

Das liegt aber aktuell daran, dass die Dieselpreise so günstig sind.
Dieselprivileg ist ein Grund, warum unterm Strich weniger Steuern für fossile Kraftstoffe bezahlt werden müssen, als für Strom.

Zitat von AndaleR

Was haltet ihr von Octopus Electroverse*?

Wurde mir vorhin bei YouTube vorgeschlagen - und ich hab mal schnell ein paar Preise mit Ionity oder EnBW verglichen und könnte hier ohne großen Aufwand „günstiger“ im Roaming laden, wenn ich im September nach Italien oder auch zum Enyaq-Treffen fahre.

Aber auch hier um‘s Eck ist eine mer-Säule, bei der bei denen 64ct./kWh kosten - bei EnBW 79ct/kWh.

* Der Link ist ein Affiliate-Link - mit 5€ für beide Seiten nach Anmeldung und Ladevorgang. Wenn das hier nicht gern gesehen wird, kann es bearbeitet werden oder ich nehm das raus.

Alles anzeigen

Hatte die App einmal ausprobiert, da war für 1 Tag ein besonders günstiges Angebot für 1 Ladenetzwerk, dann waren es wieder normal "hohe" Preise.

Octopus electroverse kooperiert wohl mit mer, ionity, shell, usw.
Frage: Sind die 64Ct/kWh für DC-Laden?
Ich sehe in der webapp von Octopus electroverse nur 88Ct/kWh für eine Mer-Schnelladesäule.
Die 64Ct/kWh sind für eine AC-Säule.

Übrigens: Die Webapp ist ganz gut gemacht, ich kann in den Filtern zum Beispiel nach Ladenetzwerk filtern und mir etwa nur "mer" Ladesäulen anzeigen lassen.

Zitat von herrnik

Frage: Sind die 64Ct/kWh für DC-Laden?

Ist „nur“ eine 22kW-Station.

Zitat von herrnik

Fast richtig: Man muss unter 52Ct/kWh kommen aktuell.
Beispielrechnung:
Skoda Enyaq, 21 kWh/100km * 51 Ct/kWh: 10,71€
Skoda Karoq Diesel, 6,5l/100km * 1,65€/l: 10,725€

Das liegt aber aktuell daran, dass die Dieselpreise so günstig sind.
Dieselprivileg ist ein Grund, warum unterm Strich weniger Steuern für fossile Kraftstoffe bezahlt werden müssen, als für Strom.

Alles anzeigen

Um unter die 52 ct. zu kommen, braucht es ein Abo, was wieder den Preis je kWh erhöht.

Die "günstigen" Dieselpreise sind einfach marktbedingt. Der teure Strom gierbedingt.

Den Schwachsinn mit dem Dieselprivileg können sich die grünen Lobbyisten in die Haare schmieren. Man besteuert etwas geringer, deshalb privilegiert man es. Immer wieder die selbe grüne Leier.

Aber man sieht ja schon an der Webseite, auf die Du verlinkst, wo das herkommt: Marktplatz Energiewende.... (Agora heißt nichts Anderes als Marktplatz.)

Schaltet die Mineralölindustrie etwas ähnliches, ist es Lobbyismus. Unter dem Deckmantel der Energiewende ist es die reine Wahrheit....

Warum wird nicht der Fahrstrom für BEV von allen Abgaben befreit? DAS wäre mal ein gutes Zeichen, könnten sich die Agoristen ja mal dafür in Berlin stark machen. Habeck ist denen doch "verbunden".

Zitat von Ulf007

Den Schwachsinn mit dem Dieselprivileg können sich die grünen Lobbyisten in die Haare schmieren. Man besteuert etwas geringer, deshalb privilegiert man es. Immer wieder die selbe grüne Leier.

Aber man sieht ja schon an der Webseite, auf die Du verlinkst, wo das herkommt: Marktplatz Energiewende.... (Agora heißt nichts Anderes als Marktplatz.)

Schaltet die Mineralölindustrie etwas ähnliches, ist es Lobbyismus. Unter dem Deckmantel der Energiewende ist es die reine Wahrheit....

Da ist also jemand (wieder) getriggert worden, sauber.
Warum immer den "Grünen" Lobbyismus unterstellt wird, wenn es um wirtschaftliche Ungleichbehandlung geht, kann ich mir nicht erklären.

Das Dieselprivileg ist völlig aus der Zeit gefallen, wurde geschaffen als Diesel noch großen Hubraum hatten (damals war damit die Kfz-Steuer dementsprechend höher als beim Benziner).
Für eine Abschaffung des Privilegs sprechen sich Wirtschaftsweise aus, nicht grüne Lobbyisten.

Es gibt viele Steuern, Vergünstigen, und Subventionen, die irgendwann mal - aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen - eingeführt wurden. Das Problem ist, dass sich diese Dingen über Jahre bzw. Jahrzehnte verselbstständigt haben. Wir haben immer noch die Schaumweinsteuer zur Finanzierung der kaiserlichen Marine. In diesem Sinne hat Lindner mit seinem Hinweis Recht, dass der Staat eine Menge Geld einnimmt und Steuern/Subventionen auf den Prüfstand stellen sollte. Welche Gruppe wie be- oder entlastet werden, ist dann Teil der politischen Diskussion.

Der wirtschaftliche Nachteil beim E-Auto kommt aber nicht durch das Dieselprivileg, sondern das Ladeanbieter Spielchen zu Lasten der Verbraucher spielen. AC für 49ct oder DC für 79ct - diese Preise haben nicht mal Ansatzweise etwas mit den realen Kosten zu tun.

Zitat von Rumpelkammer

AC für 49ct oder DC für 79ct - diese Preise haben nicht mal Ansatzweise etwas mit den realen Kosten zu tun.

Naja, Strompreis + Investitionskosten + Gewinn. Nicht, dass ich mich über günstigere Preis nicht freuen würde ...

Das mag sein, es lässt ja offen, wie hoch der Gewinn ist.

Der Verkaufspreis wird doch heute häufig nicht mehr anhand der Produktionskosten ermittelt (von mir aus inkl. möglicher Investitionskosten) sondern im Rahmen einer Preispolitik so kalkuliert, das unter dem Strich zu höchst mögliche zu erzielende Gewinn erreicht wird und hierbei spielt der Preis, den die Kunden bereit sind zu zahlen, eine wichtige Rolle. Der DC Preis hat sich ohne Abo bei rund 60 Cent eingependelt. Warum diesen ohne Not den unterschreiten, wenn man die gewünschten Gewinne realisieren lassen.

Man sieht doch, welche Preise pro kw möglich sind, wenn man ein Abo abschließt. Und da verdienen die Anbieter doch auch noch.

Also die Spannen von 0,39 Cent (Abo) bis 0,90 Cent (Ad Hoc) soll mir einer mal erklären ... mit Investitionskosten und Stromkosten hat das jedenfalls nichts zu tun.

Die sollten in beiden Fällen die gleichen oder zumindest ähnlich sein ... also ganz so einfach ist es nicht, zumindest aus meiner Sicht

Zitat von herrnik

Fast richtig: Man muss unter 52Ct/kWh kommen aktuell.
Beispielrechnung:
Skoda Enyaq, 21 kWh/100km * 51 Ct/kWh: 10,71€
Skoda Karoq Diesel, 6,5l/100km * 1,65€/l: 10,725€

Das liegt aber aktuell daran, dass die Dieselpreise so günstig sind.
Dieselprivileg ist ein Grund, warum unterm Strich weniger Steuern für fossile Kraftstoffe bezahlt werden müssen, als für Strom.

Alles anzeigen

genau richtig und falsch gibt es bei der Betrachtung nicht...

Es gibt (vermutlich) keinen Verbrenner mit ca gleichem Rauminhalt, ca gleichem CW-Wert und ca gleicher Querschnittsfläche mit dem man allein aufgrund des Unterschieds beim Antrieb mit einem Enyaq direkt vergleichen könnte.

beispielsweise ein Octavia Combi hat einen etwas schlechteren CW-Wert, dafür eine kleinere Querschnittsfläche (ist vom Luftwiderstand her daher dem normalen Enyaq ähnlich), benötigt ca die gleiche Verkehrsfläche (Länge x Breite) und hat ca die gleiche Innenraumgröße inkl. max. Kofferraumvolumen.

Wenn man den als Vergleich nimmt (laut spritmonitor ca 5,5L/100km) komme ich beim derzeitig realen, maximalen Dieselpreis in 20km Umkreis um meinen Wohnort (1,72€), auf ca 9,50€ und dann müsste es schon ein E-Energiepreis von ca unter 46C/kWh sein, um geringerere Energiekosten zu haben.

ich denke daher, wenn man aktuell mit rund 50C/kWh als Grenze rechnet, geht das schon in Ordnung.

Das lässt sich leicht behalten....und es stimmt zudem relativ genau .

In jedem Fall wird es schwer, diesen Preis ohne Abo o.ä., vor allem an Schnellladern, zu unterbieten und es ist für Leute, die keine Abos haben (z.b. Wenigfahrer) garantiert kein Argument mehr für die E-Mobilität, sofern sie nicht zuhause oder sonstwo günstig an der Wallbox laden können.