Deutschland: Erfahrungen? Welche Tarife, Ladeapps oder haptische Ladekarten werden benötigt?

  • habe gerade meine Tesla- Ladehistorie überprüft:

    In Schweden bin ich mit dem Tesla-Abo für 9,99€ ganz gut gefahren und habe immer für rund 42C/kWh laden können.

    Tesla ist dort m.E. häufiger vertreten als Ionity, was für mich nicht ganz unwichtig ist.

    Das Abo läuft genau einen Monat und man muss nicht drauf achten, es gleich zu kündigen. Die Kündigung erfolgt nicht grundsätzlich zum Ende des Kalendermonats.

    Einzige Problem (manchmal): das kurze Anschlusskabel, ansonsten funktioniert es bei Tesla ziemlich einfach und übersichtlich...

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Wir sind nach der Woche an der Schlei jetzt in Österreich, danach noch eine Woche im Allgäu. Geladen wurde ausschließlich an Tesla Superchargern

    mit Abo (9,99€) und Preisen zwischen 0,39€ und 0,44€ pro kWh. Das lief bisher absolut problemlos und ohne Störungen.


    Dazu suche ich mir in der Tesla App den passenden Ladepark raus und lese Laura die angegebene Adresse vor. Ob ich mit 20 oder 10% SoC ankomme

    ist mir dabei völlig egal und geladen wird bis 80%. Die Ladeplanung vom Navi dient dabei bestenfalls als Oientierungshilfe, die vorgeschlagenen

    Ladepunkte sind finanziell schlicht uninteressant.


    Wenn der ADAC nicht mal bald mit den neuen Tarifen rauskommt buche ich den mittleren EnBW Tarif für zuhause und Tesla für die Urlaubsfahrten.

    Da interessieren mich auch absurde Roamingpreise nicht mehr.

    2024'er Skoda Enyaq RS rot SW 4.0

    2021'er Opel Mokka e Ultimate grün/schwarz

  • Wenn der ADAC nicht mal bald mit den neuen Tarifen rauskommt

    Roaming ist tot, d.h. die selben Preise wie Aral Pulse.
    Aral Pulse hatte bis Ende Mai eine Aktion, wo es 5ct Rabatt gab. Das erwarte ich als Preis mindestens. Ggf. noch ein bisschen mehr oder das ganze hübsch machen (keine DC-Unterscheidung). Im Endeffekt wahrscheinlich wie der aktuelle Tarif, nur mit weniger Säulen und ohne Roaming.

    Vllt. gibt es noch Rabatt in den Tankstellenshops. Dann kostet die 0,5l Cola nur 3,50 € statt 3,95 €.

  • Soweit ich weiß, kostet auch DKV etc. Grundgebühr.


    Über den Abstand zwischen AdHoc-Preisen und Ladekarten kann man streiten. Aber die grundsätzliche Möglichkeit, per Vertrag immer und überall bei den Anbietern vorhersehbar den gleichen Preis zu zahlen, möchte ich mir gerne erhalten. Die Zeit, wo ich z.B. bei Shell zeitlich und örtlich unterschiedliche Preise zahlen muss, ist gottseidank vorbei.

    Abotarife für Vielfahrer sind grundsätzlich gut: Ich zahle eine fixe monatliche Grundgebühr, erhalte dafür aber Rabatt bei den Verbrauchskosten. Dagegen hat glaube ich niemand etwas.


    Wo es problematisch wird ist doch genau der zweite Absatz: „per Vertrag überall bei den Anbietern vorhersehbar den gleichen Preis zu zahlen.“

    Das ist inzwischen ins Wanken gekommen durch die hohen Roaminggebühren, welche sich konkurrierende Ladenetzwerke gegenseitig berechnen (marktüblich laut nextmove mehr als 80Ct/kWh).

    Beispiel EnBW: 2023 konnte man für 61Ct Schnelladen in ganz Deutschland und zum Teil auch benachbartem Ausland. Inkludiert waren auch Fremd-Ladesäulen bis auf Ionity.


    Das hat sich nun geändert: EnBW erhebt sogar in den M und L (Vielfahrer) Tarifen unterschiedliche Preise je nach Ladesäulen-Verbundpartner, und keine einheitlichen 61 Ct mehr sondern zum Teil erheblich mehr (89 Ct). Das wird dann zum Problem, wenn die anderen Anbieter mit diesem Preismodell automatisch nachziehen.


    BTW: Der Aufschlag 61-89 Ct beträgt 46%.

    Eine Tankstelle, welche 2,50€ statt 1,70€ für den Liter Diesel berechnen würde hätte wenig Chancen, auch nicht an der Autobahnraststätte…

    2 Mal editiert, zuletzt von herrnik ()

  • Dazu suche ich mir in der Tesla App den passenden Ladepark raus und lese Laura die angegebene Adresse vor. Ob ich mit 20 oder 10% SoC ankomme

    ist mir dabei völlig egal und geladen wird bis 80%. Die Ladeplanung vom Navi dient dabei bestenfalls als Oientierungshilfe, die vorgeschlagenen

    Ladepunkte sind finanziell schlicht uninteressant.

    Super, wenn es mit Supercharger klappt.

    Dennoch zwei Fragen:

    - Warum sind eigentlich die Supercharger nicht in der Enyaq-Navi? Dann wäre der Bruch Tesla-App/ Laura Eingabe des Ziels nicht mehr nötig.

    - Warum um alles in der Welt sollte ich in meiner Navi überhaupt Filter setzen müssen auf bestimmte Ladenetzwerke oder eigenen Tarife, wenn es doch so einfach wäre (Sprit Tanken geht doch auch ohne spezielle Filter in der Navi)?

  • - Warum sind eigentlich die Supercharger nicht in der Enyaq-Navi? Dann wäre der Bruch Tesla-App/ Laura Eingabe des Ziels nicht mehr nötig.

    Doch sind drin. Ich bin am WE 2x zu Tesla SuC geführt worden. Allerdings zeigt er bevorzugt Non-Tesla und zeigt wenn gleichzeitig andere Schnellader vor Ort sind, Tesla erst in höchster Zoomstufe an. Das ist etwas blöd, denn wenn da 2 Ladepunkte mit 150 kW und Schnellrestaurant sind, dann sieht man den Tesla SuC erst in kleinster Zoomstufe.

  • Bei aller berechtigter Kritik an den Ladepreisen und Tarifstrukturen, darf man das klassische Tankstellengeschäft nicht einfach mit dem Stromverkauf an Ladesäulen vergleichen.


    Der Verkauf von Mineralölprodukten ist komplett anders als der Verkauf leitungsgebundener Energie. Im Gegensatz zum Tankstellengeschäft, wo jeder Anbieter seine eigene Infrastruktur nutzt, nutzen überregional tätige Ladestromanbieter die Infrastruktur, Leitungsnetze, Trafostationen, Messtechnik, Ladesäulen usw., anderer Marktteilnehmer. Und diese anderen Marktteilnehmer möchten für ihr Invest in die Infrastruktur vergütet werden. Hinzu kommt ein hoher kaufmännischer Aufwand für die gegenseitige Verrechnung. Wenn es diese „Infrastruktur-Nutzungsgebühren“/ Roaminggebühren nicht geben würde, dann würde kein Anbieter mehr in seine Ladeinfrastruktur investieren, warum auch, um anderen Anbietern umsonst das Laden ihrer Kunden zu ermöglichen?


    Der Punkt ist nur, dass es für diese Nutzungsgebühren und Verrechnungsgebühren scheinbar keinerlei Marktregeln zu geben scheint und jeder Anbieter hier machen kann was er will. Und einige Anbieter haben jetzt zusätzlich noch entdeckt, dass man die Gebühren strategisch zur Kundenbindung nutzen kann.


    Das einzige was hilft ist, dass die Bundesnetzagentur sich des Themas annimmt und für klare, transparente Regeln sorgt. So wie sie es im Rahmen der Strommarktlliberalisierung (1996) auch beim Haushaltsstrom getan haben. Damals sind die Energieversorger aufgespalten worden in Betreiber der Infrastruktur/Netzbetreiber und in Energielieferanten/Vertriebe. Die Gebühren der Infrastrukturbetreiber/Netzbetreiber werden seitdem von der Bundesnetzagentur reguliert, mit klaren Vorgaben zur Preisgestaltung (Netznutzungsgebühren), die Preise der Energielieferanten/Vertriebe werden nicht reguliert und unterliegen den freien Marktregeln.


    Auf das Ladegeschäft bezogen, müssten die Ladesäulen in der Hand der Netzbetreiber sein und von der Bundesnetzagentur in ihrer Preisgestaltung reguliert werden und der reine Stromverkauf an den Säulen in der Hand der Energielieferanten/Vertriebe sein, natürlich nicht reguliert.


    Ich habe das Gefühl, dass momentan die Infrastruktur/Ladesäulen und der Stromverkauf an den Säulen in einer Hand sind, nämlich in der der Energielieferanten/Vertriebe. Und die diktieren den Gesamtpreis, also auch die Nutzungsgebühren für die Infrastruktur/Roamingpreise.


    Ich hoffe Ihr könnt mir folgen. Zumindest das deutlich wird, dass der Verkauf von leitungsgebundener Energie, besonders in fremden Netzen, viel komplizierter ist als der Benzin- und Dieselverkauf an Tankstellen.

    Enyaq 85, Modelljahr 25, Race-Blue, Lounge, Maxx, AHK, Software 5.2


    (Bestellt 07.07.2023) (Produktion KW 33 2024) (Ankunft Händler KW35 2024) (Übergabe am 11.09.24)

    2 Mal editiert, zuletzt von HAL01 ()

  • Noch eine Ergänzung. Kern der Strommarktliberalisierung von 1996 war, die Aufspaltung der Energieversorger in verschiedene Marktrollen, Energielieferant (Vertrieb) und Netzbetreiber (Infrastruktur). Und die Netzbetreiber wurden verpflichtet alle Lieferanten/Vertrieb, also auch fremde, diskriminierungsfrei, gleich zu behandeln. Heißt, alle Lieferanten bezahlen den gleichen Preis für die Nutzung der Infrastruktur/Netze, auch der Vertrieb aus dem gleichen Konzern. Und die Bundesnetzagentur überwacht die Einhaltung der Regeln und alle Preise der Netzbetreiber müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Das geht soweit, dass die Bundesnetzagentur Anreize schafft, die Netzgebühren niedrig zu halten. Das nennt sich dann Regulierung.


    Mich würde interessieren, welcher Marktrolle die Ladesäulen momentan zugeordnet sind. Dem Netzbetreiber oder dem Vertrieb? Eine Regulierung, und somit gleiche Nutzungsgebühren für alle, funktioniert nur, wenn die Säulen, Trafos und die Messtechnik dem Netzbereiber, also der regulierten Marktrolle, zugeordnet wären.

    Enyaq 85, Modelljahr 25, Race-Blue, Lounge, Maxx, AHK, Software 5.2


    (Bestellt 07.07.2023) (Produktion KW 33 2024) (Ankunft Händler KW35 2024) (Übergabe am 11.09.24)

  • [...] Mich würde interessieren, welcher Marktrolle die Ladesäulen momentan zugeordnet sind. [...]

    Der Betreiber der Ladesäule ist Letztverbraucher.

    Enyaq iV 50 – Race-Blau-Metallic – Bestellung: 5/2021 (GF-Leasing – 24 Monate – LF: 0,43) – Auslieferung: 4/2022 – Abgabe: 4/2024

    Enyaq 60 Sportline – Race-Blau-Metallic – Bestellung: 1/2024 (GF-Leasing – 48 Monate – LF: 0,57) – Auslieferung: 3/2024

  • EnBW ist ja auf Grund der neuen Preise, an anderen Ladesäulen heftig in der Kritik. Was mich interessieren würde. Wenn EnBW für das DC Laden an einer Shell Ladesäule, bei Nutzung der EnBW Ladekarte/App, dem Kunden 89 Cent / KWh berechnet. Dann steckt ja da hinter, dass Shell für das Abgegeben der Menge KWh und für die Nutzung der Infrastruktur (Säule, Trafo, Zähler etc.) plus Aufwand für die kaufmännische Bearbeitung eine Rechnung an EnBW schickt. Und EnBW gibt das an den Kunden weiter, ist also in den 89 Cent /kWh enthalten.

    Reicht EnBW die Kosten von Shell eins zu eins an den Kunden weiter, also plus eigener Kosten, plus Marge. Und wird hier noch strategisch nachgeholfen? Oder ist Shell der Böse, der EnBW eine vollkommen überhöhte Nutzungsgebühr in Rechnung stellt.

    Das ist alles vollkommen intransparent. Wenn ich mir meine Stromrechnung von zu Hause anschaue, dann ist dort jede einzelne Komponente wie Netznutzungsgebühr, Messentgelt, Steuern, Abgaben usw. exakt aufgeführt. Auch das ist rechtlich genau geregelt, was auf einer Stromrechnung zu stehen hat. Und bei der Rechnung für Ladestrom, auch hier wilder Westen, maximale Intransparenz. Auch hier müsste der Gesetzgeber für Regeln im Sinne des Kunden sorgen.

    Enyaq 85, Modelljahr 25, Race-Blue, Lounge, Maxx, AHK, Software 5.2


    (Bestellt 07.07.2023) (Produktion KW 33 2024) (Ankunft Händler KW35 2024) (Übergabe am 11.09.24)

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