Deutschland: Erfahrungen? Welche Tarife, Ladeapps oder haptische Ladekarten werden benötigt?

Die Regelwächter sind doch voll im Gange. Es geht nicht ausschleißlich um die Preise. Da haben die keinen Einfluss, weil die Stromverkäufer mit Ihren Steckdosen freie Wirtschaftsunternehmen sind. Sinn ist, das jeder E-Fahrer freien Zugang ohne Vertragsverpflichtung hat. Dazu kommt die Preisauszeichnungspflicht an dem Ladepunkt und die Bezahlmöglichkeit.

Hinternis der Ladestromanbieter ist die vertragliche Regelung ein Roumingangebot bereitstellen müssen weil die halt Fördergelder von der EU für ihre Ladesäulen bekommen haben.

Ein Rätzel sagt : wie bekomme ich drei Bauern unter einen Hut ?

Die Entscheidung von EnBW finde ich aus geschäftlicher Sicht richtig dem Versicherungsverein die Freundschaft zu kündigen. Selbst nichts zu investieren und bei anderen die Kohle abgreifen.

Aral Pulse hat übrigens einen riesigen Vorteil gegenüber EnBW: Die müssen keine Grundstücke erwerben, denn in der Regel haben sie die schon durch ihre angeschlossenen Tankstellen.

Ich schätze mal, dass deshalb viele Anbieter Kooperationen mit Bau- und Supermärkten eingehen.

Für alle die die ESB Ladekarte nutzen:

ESB ist seit kurzem auch in der Ladenetz.de-App vertreten

(Konnte es selbst noch nicht genauer testen da ich meine Karte noch nicht aktiviert hab, ist mir nur auf deren Website aufgefallen)

Zitat von Kasi-Hasi

Naja... also dieses schönreden der Preise über Wallbox und "beim Arbeitgeber laden" ist aber ein Bärendienst an der Sache.

Die Hälfte aller Leute wohnt zur Miete. Keine Ahnung wie es mit Haus/Wohnung aussieht, aber zumindest in der Stadt ist eine eigene Wallbox eher die Ausnahme. Will man also die E-Mobilität voranbringen, muss man sich damit abfinden, dass dann ein Großteil der E-Leute öffentlich laden müssen.

Und dann sind die Preise tatsächlich ziemlich saftig derzeit. Selbst wenn ich nicht Adhoc-Preise nehme sondern mir ne Karte von jedem Anbieter hole sind die teils richtig teuer. Mein Stromanbieter hier vor Ort nimmt AC 49cent und das ist schon "mit Rabatt" weil wir da auch Stromkunde sind.

Neben der Wallbox gibt es auch noch die Möglichkeit, über einen Schuko-Ladeziegel zu laden. Eine Steckdose sollte in den meisten Mieter-Garagen verfügbar sein. Außerdem gibt es seit 2020 das Anrecht des Mieters auf eine eigene Wallbox (bei gemietetem Stellplatz/Garage). Hier können also die Mieter aktiv werden. Es müssen aber auch die Vermieter dringend aktiv werden, hilft ja auch bei der Vermarktung der Mietwohnung...

Bei dem derzeitigen Wohnungsmarkt wäre es sogar egal, wenn die Wohnung keinen Strom hat. Man kann alles vermieten. Da ist kein Vermieter genötigt, eine WB zu installieren, um die Wohnung „loszuwerden“.

Und die Idee mit dem Laden per Schuko kann ganz schnell zu einer Überlastung der Installation führen. Das ist meist nur „Lichtstrom“, eher selten mehr als 1,5 qmm Leitungen verlegt. Das ist keine wirklich gute Idee.

Zitat von herrnik

Neben der Wallbox gibt es auch noch die Möglichkeit, über einen Schuko-Ladeziegel zu laden. Eine Steckdose sollte in den meisten Mieter-Garagen verfügbar sein. Außerdem gibt es seit 2020 das Anrecht des Mieters auf eine eigene Wallbox (bei gemietetem Stellplatz/Garage). Hier können also die Mieter aktiv werden. Es müssen aber auch die Vermieter dringend aktiv werden, hilft ja auch bei der Vermarktung der Mietwohnung...

Wieviele Leute haben denn in der Stadt einen eigenen Stellplatz?

Quasi jede Stadt, die ich kenne hat überwiegend "Laternenparker", ob jetzt am Straßenrand oder in Parktaschen. Und vor den Wohnblöcken ist der Fußweg, da hilft mir auch kein Gesetz oder Anrecht des Mieters - und nen Kabel über den Fußweg zum Laden legen ist auch nicht erlaubt.

Nicht mal mit nem Schwenkarm am eigenen Haus geht sowas, der Fußweg is heilig.

Man parkt ja auch eh immer woanders, hilft also auch nicht.

Das einzige, was hier wirklich funktionieren könnte sind die Laternenladegeräte, sowas habe ich letzte Woche das erste Mal gesehen, da kann man dann mit 3,7kW laden. Also konnte man nicht, weil war natürlich defekt...

Letztendlich spielt das aber auch keine Rolle, wenn die Preise nicht stimmen. Nehmen wir mal diese erwähnten 49cent pro kwh, die ich an der Säule hier in der Straße zahlen müsste.

Der gleiche Strom vom gleichen Anbieter in meine Wohnung geliefert hat nen Arbeitspreis von 14-15cent plus 100 Euro im Jahr Grundgebühr. Ich hab jetzt an einem Wohnungs-Zähler hier in 2 Monaten 66kWh abgenommen für diesen Preis.

Das ist quasi einmal Volltanken am Enyaq - ich mache also den gleichen (Strom-)Umsatz mit dem Enyaq in 8 Stunden wie mit der Wohnung in 2 Monaten.

So eine einzelne Ladesäule sollte also sehr viel mehr Strom-Umsatz machen als eine einzelne Wohnung (oder auch ein kleinerer Wohnblock). Und Strom will der Anbieter doch verkaufen und Gesetz des Marktes war doch mal "Mehr Abnahme, geringerer Preis", ist ja bei den Ladetarifen auch so.

Langer Text und kurzer Sinn, der einzige Grund, warum das Adhoc-Laden an dieser städtischen Säule so teuer ist: weil's geht. Die Leute müssen das ja zahlen sonst bleibt die Karre stehen. Und alle anderen nehmen ja auch soviel.

Dabei könnten die Stadtwerke auch sagen: "pfeiff auf das ganze Roaming und Ladenetz-Verbände, du kriegst hier Strom für 30cent.

Wir machen Gewinn, du kannst günstig laden, zahlst mit EC-Karte, alle happy, alles simpel."

Machen sie aber nicht.

Geht bei mir auf Arbeit, die Stadtwerke haben 8 Säulen installiert und der Strom kostet 30cent/kWh. Tagsüber nahezu 100% Auslastung.

Zitat von Karl

Geht bei mir auf Arbeit, die Stadtwerke haben 8 Säulen installiert und der Strom kostet 30cent/kWh. Tagsüber nahezu 100% Auslastung.

Hier bei meinem AG war das Laden bis letzes Jahr im Endeffekt kostenlos (Säulen vom AG aufgestellt, verrechnet über Abteilung)
um die 20-30 Plätze gab es regelgerechtes Gerangel, Vollauslastung im 2-Schichtbetrieb

Seit 1.1.24 muß jeder Mitarbeiter selbst zahlen und zwar einen vom Anbieter "marktüblichen Preis" genannten 58 ct/kWh ... seither sind fast alle Ladeplätze laufend frei

krishan Wenn bei dir nicht Amberg stehen würde, würde ich denken wir sind beim gleichen Arbeitgeber.

Bei uns dasselbe. Bis Ende letzten Jahres alles immer belegt und Absprachen jemandem Bescheid zu sagen wenn man fertig ist.

Seit Januar Selbstzahler mit hohem Preis. Jetzt laden dort nur noch die Firmenwagen und vereinzelt mal jemand der sonst nicht mehr nach Hause kommt.

Zitat von krishan

Hier bei meinem AG war das Laden bis letzes Jahr im Endeffekt kostenlos (Säulen vom AG aufgestellt, verrechnet über Abteilung)
um die 20-30 Plätze gab es regelgerechtes Gerangel, Vollauslastung im 2-Schichtbetrieb

Seit 1.1.24 muß jeder Mitarbeiter selbst zahlen und zwar einen vom Anbieter "marktüblichen Preis" genannten 58 ct/kWh ... seither sind fast alle Ladeplätze laufend frei

Ist schon Wahnsinn, was da aufgerufen wird. Die bekommen doch auch als Weiterverkäufer noch THG für jede kWh. Zusätzlich zur Förderung, die sie für die Ladesäulen bekamen….

Der AG meiner Frau ruft seit Aufstellen der Ladesäulen 23,8 ct. auf, und rechnet über einen Dienstleister (ChargePoint Austria) ab (Zahlung direkt via Paypal oder KK), der auch noch etwas daran verdient….