Deutschland: Erfahrungen? Welche Tarife, Ladeapps oder haptische Ladekarten werden benötigt?

Wohin sich die Tarife beim Roaming entwickeln, wird bei jedem Anbieter ein Blick in die Glaskugel sein. Ich würde mich auch nicht zu der Behauptung hinreissen lassen, dass Ionity so günstig bleibt.

Das kann keine Glaskugel vorhersehen, wie sich das weiterentwickelt. Man kann sich immer nur den aktuellen Status befristet mit einem ABO „einfrieren“

Ionity hat ja nach eigener Aussage auf der Webseite derzeit ca. 340 Standorte europaweit. Und jetzt kommt die nicht so gute Nachricht:

Ausbauziel sind 400 Standorte. Damit ist es doch eher unwahrscheinlich, dass sich in den derzeit „blinden Flecken“ auf der Karte noch viel verbessern wird bezüglich Ionity. 60 Standorte mehr für ganz Europa - das ist nicht wirklich viel.

Auch findet man nichts zum weiteren Ausbau der schon vorhandene „Ladeparks“. Die sprechen doch tatsächlich bei 4 Säulen von einem Park. Wahrscheinlich kommt das bei denen von Parken. Auf der Wartefläche. ☹️ Wer ein oder zwei Jahre auf sein Auto wartet, dem machen ein paar Stunden vor den Ladesäulen nichts mehr aus, der ist abgehärtet. (Ich denke an die Weihnachtsreisewelle…)

Eigentlich müssten doch Raststättenbetreiber sehr an Ladeparks interessiert sein.

Die Wartezeit kann/muss man ja dann in der Raststätte verbringen und da gleich auch noch ein bisschen Geld lassen.

Zitat von Froschf...gruen

Eigentlich müssten doch Raststättenbetreiber sehr an Ladeparks interessiert sein.

Die Wartezeit kann/muss man ja dann in der Raststätte verbringen und da gleich auch noch ein bisschen Geld lassen.

Das müssten sie nicht, das sind sie.

Nur wollen (und können) sie die nicht aufbauen. Diese Investitionssummen (dürften bei 10 Säulen im mittleren 7-stelligen Bereich liegen, wenn man alles mit einrechnet) können sich nur die Großen leisten. Mit ein paar verkauften Kaffees und Sandwiches mehr macht sich das kaum bezahlt. Ein Raststättenbetreiber muss den Stromeinkauf gerade zu den aktuellen Konditionen tätigen. Und dann kommt einer mit einer Ionity-Karte…. Was meinst Du, was Ionity an den Raststättenchef zahlt für die kWh? Ich weiß es nicht, kann nur spekulieren, doch dürfte es bei 39 ct. DC (Kundenpreis) wohl im Bereich von 10-20 ct. liegen. Das heißt, mit jeder kWh machst Du Verlust, wenn du den Strom nicht selbst produzierst.

Zitat von Langstreckenfahrer

Mal ein Rechenbeispiel:

PowerPass für 12,99 EUR monatlich und ausschließlich Laden außerhalb Ionity (z.B. bei EnBW) verglichen mit dem grundgebührfreien EnBW-Tarif. Mit PP zahlst Du dann 0,47 € und mit der EnBW eigenen Karte 0,55 €.

Erst bei 1.950 geladenen kWh fährst Du mit PowerPass besser. Das sind 39 Ladungen à 50 kWh oder bei einem Autobahnverbrauch von 20 kWh/100 km 9.750 Autobahnkilometer.

Für Dich lohnt sich monetär nie und nimmer der PowerPass.

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Du hast eine Preiskomponente vergessen 😉:

Sich keine Gedanken mehr um den Tarifdschungel machen zu müssen: unbezahlbar!

Ich denke, manche wollen sich das einfach leisten und dann ist es egal, ob es sich rechnet. 🙃

Zitat von Stella

Du hast eine Preiskomponente vergessen 😉:

Sich keine Gedanken mehr um den Tarifdschungel machen zu müssen: unbezahlbar!

Ich denke, manche wollen sich das einfach leisten und dann ist es egal, ob es sich rechnet. 🙃

Hat man dafür nicht eine EnBW-karte, wo man inzwischen fast überall laden kann und auch fast überall einen einheitlichen Preis,, trotz keiner Grundgebühr?

... ist natürlich immer eine Frage des Nutzungsprofils.

Wer zu Hause laden kann und nur 1 - 2 mal im Jahr mit dem Auto in Urlaub fährt, zahlt drauf. Wer öfter längere Strecken fährt und/oder zu Hause keine Lademöglichkeit hat, wird besser wegkommen.

Ich hab meinen Enyaq jetzt knapp 3 Monate (seit dem 3.8.) und 8.000 km gefahren.

Hab mir gerade mal den Verlauf in der PP-App angesehen.

Extern geladen (nur DC) habe ich bisher 487 kWh, davon 241 kWh bei Ionity. Also 241 x 44 Cent und 246 x 8 Cent gespart. Macht zusammen 125,42 €. Grundgebühr wäre gewesen (hab ja noch kostenlos) 38,87 €.

Selbst bei kompletter Meidung von Ionity (was den Komfort einschränkt, weil man selektiver laden muß und ich den Eindruck habe, dass Ionity schneller ist) hätte ich mit 487 x 8 Cent = 38,96 € noch 9 Cent über der Grundbegühr eingespart

Und ich lade außer auf Strecke entweder in der Fa. oder zu Hause. Wobei seit der letzten Strompreiserhöhung, das laden zu Hause sogar 2 Cent teurer ist, als mit PP bei Ionity.

Die EnBW (ADAC-Tarif) habe ich als Backup, wenn PP mal nicht klappen sollte.

Zitat von Ulf007

Nur wollen (und können) sie die nicht aufbauen. Diese Investitionssummen (dürften bei 10 Säulen im mittleren 7-stelligen Bereich liegen, wenn man alles mit einrechnet) können sich nur die Großen leisten.

Sie könnten ja auch mit Ladeparkbetreibern zusammenarbeiten.

Dem Ladeparkbetreiber z.B. zu günstigen Konditionen einen Teil des Raststättengrundstücks zur Verfügung stellen.

(Miete, Pacht, Verkauf, was weiß ich)

Parkplatzfläche geht dabei nur minimal verloren (evtl. Überdachung) und die verbleibenden durch die Lademöglichkeit aufgewertet.

Zitat von Langstreckenfahrer

Für Dich lohnt sich monetär nie und nimmer der PowerPass.

Das habe ich auch nie gesagt, mir geht es um die verlässliche Verfügbarkeit und die ist bei PP eben gegeben.

Davon ab, was sind 12 Euro bei 430 Euro Leasing im Monat? Sind es halt 442...alles nur Ansichtssache

Ich habe bei meiner PP-Verlängerung gar nicht groß gerechnet, es war fast eher Bequemlichkeit, nun kostenpflichtig zu verlängern; wobei bei meinen Fahrleistungen ich eh ausreichend außerhalb lade. Meine Zweitkarte von EnBW+ADAC setze ich tatsächlich nur ein, wenn PP nicht funktioniert, egal, wer der Anbieter am Ladepunkt ist.

Ich denke, ich werde beim nächsten Laden außerhalb von IONITY mir mal die Tarife anschauen.🤔😀

Zitat von Stella

Du hast eine Preiskomponente vergessen 😉:

Sich keine Gedanken mehr um den Tarifdschungel machen zu müssen: unbezahlbar!

Ich denke, manche wollen sich das einfach leisten und dann ist es egal, ob es sich rechnet. 🙃

Zugegeben bin ich hier eher logisch gesteuert und daher ein Rechner. Bei dem kostenlosen EnBW-Tarif muss ich mir aber auch keine Gedanken über den Tarifdschungel machen.

Erfahrung aus der Praxis:

Meist lohnen sich Tarife mit hohen Grundgebühren nur für die Anbieter. Egal ob Ladetarife, Handytarife oder das Fitnessstudio. Zu letzterem gab es in den USA eine groß angelegte Studie einer jungen deutschen Professorin, die in den USA einen Lehrstuhl für Finance innehat. Fazit: die meisten Mitglieder wären mit der „teuren“ Zehnerkarte besser gefahren.