Petition: Stoppen Sie den Preiswucher an öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektroautos!

  • goofy1966 Die Netzentgelte sind in Frankreich geringer, stimmt. Allerdings sind diese dort 2023 auch um 6,5% gestiegen. Bei uns in Deutschland allerdings noch stärker, sie liegen inzwischen bei über 10Ct/kWh, siehe Doku vom Akkudoktor:

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    Was der Akkudoktor jedoch auch erwähnt: Die durchschnittlichen Kosten für Haushaltsstrom sind inzwischen wieder unter 30Ct/kWh gefallen, für Industriestrom sollte es also noch darunter liegen.


    UND: In Frankreich ist der Strompreis nach Abschaffung der Strompreisbremse ebenfalls gestiegen, und zwar allein im Februar 2024 um 10 Prozent. Zusätzlich folgt 2025 eine Steuererhöhung.

    (Quelle)

    Einen guten Überblick gibt auch diese Studie von agora-energiewende:

    https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2023/2023-25_IND_Industriestrompreis/Agora_Internationale_Strompreisstudie_AFRY.pdf

    Hier liegt Frankreich aktuell noch etwas günstiger als Deutschland beim Industriestrompreis, allerdings wird sich das über kurz oder lang (wenn die Strompreisbremse abgeschafft sein wird) wieder angleichen.

  • Vor einiger Zeit war ich bei Transnet BW bei einer Veranstaltung. (Das ist der Höchstspannungsnetzbetreiber von BaWü) dort gab es ganz interessante Insights
    zum Thema Netzgebühren.

    Schuld an unseren Netzgebühren sind im Grunde die Schweizer und Österreicher ^^

    Deren Pumpspeicherkraftwerke erfreuen sich jeden Tag an den günstigen deutschen Solar- und Windpreisen und kaufen kräftig ein.
    Speziell das Netz in BaWü (Bayern vermutlich ähnlich) findet das nich so prall - In folge müssen hier häufig Redispatch Maßnahmen durchgeführt werden.

    Das heißt vereinfacht: Die Schweiz kauft X Gigawatt für 2 cent ein - das deutsche Netz schafft das aber nicht. Nun ist es per EU-Regelung die Pflicht von Transnet BW,
    den Schweizern irgendwoanders die X Gigawatt zu besorgen - und die X Gigawatt, die nicht aus dem Norden runter können woanders hinzurouten, im Worst-case abzuregeln.
    Die hierbei entstehendenen Differenzkosten trägt der Netzbetreiber, und preist sie in die Netzgebühr ein.

    Bereinigt klingt das dann so:

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    Allein 2022 entstanden so 4.2 Mrd Euro "Netzkosten", Tendenz steigend. (lt. Transnet)

    🐍 RS coupé - Mamba Green

    ☀️8kWp PV (25° Süd) + 8 kWp PV (0°) an Victron MP 5000 3 Phasen-System + Fronius Symo 12 kW
    💨2kW Windrad für Winter + Nacht
    🔋28kWh Pylontech Heimspeicher
    🔌Fronius Wattpilot 22kW

  • Liegt aber wohl auch an der Weigerung von Bayern und BaWü für einen Ausbau der Netze zu sorgen. Der Wind Strom kommt seit Jahren aus dem Norden und die Hauptverbraucher sitzen im Süden. :/

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

    Panasonic Wp 5kW, 4,9kWp mit 20x245W plus 38x440W Bluesun auf Nord- und Flachdach, LG 10Resu Speicher, Passivhaus

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Das liegt auch daran, dass es bundesweit nur einen gültigen Strompreis gibt. Hohe Erträge im Norden sorgen auch für günstige Preise im Süden. Nur bildet die Infrastruktur (hier: fehlende Stromautobahnen) diesen Verbundpreis nicht ab. Die Lösung wäre eine vorübergehende Entkopplung von Nord und Süd bei der Preisbildung an der Strombörse, bis diese Leitungen (Südlink, Südostlink usw...) fertig sind.


    Alternativ könnte man auch eine Art Transitgebühr aufschlagen, wenn hohe Erträge im Norden von den südlichen Ländern aufgekauft werden. Momentan trägt das alles der deutsche Kunde in Form von Netzentgelten. Aber wahrscheinlich ist eine pragmatische Lösung politisch oder regulatorisch nicht umsetzbar.

  • Liegt aber wohl auch an der Weigerung von Bayern und BaWü für einen Ausbau der Netze zu sorgen. Der Wind Strom kommt seit Jahren ausdem Norden und die Hauptverbraucher sitzen im Süden. :/


    Ja, mit Sicherheit. Zwar wird da gerade "SüdLink" gebaut (525kV Gleichstrom Leitung, 700km ERDkabel) aber 10 Jahre Planung sind halt schon arg deutsch ;)

    https://suedlink.com/s-a

    Geplante Inbetriebnahme: 2028
    Stand 2023 lagen Genehmigungen für 17 von 700 km vor ^^

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  • Liegt auch am Wiederspruchsrecht, siehe auch Tesla in Grünheide, da habe sich Iniativen gebildet die 100te km weit weg plötzlich Angst um die Menge an Trinkwasser für die Bevölkerung vor Ort hatten oder die den Kiefernforst zum Urwald machen wollten. Das nicht alles so Prall läuft bei Tesla ist mir völlig klar, auf der anderen Seite sind dort etliche 1000 Arbeitsplätze entstanden, die müssen nun aber Qualitativ noch verbessert werden.

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  • Liegt auch am Wiederspruchsrecht, siehe auch Tesla in Grünheide, da habe sich Iniativen gebildet die 100te km weit weg plötzlich Angst um die Menge an Trinkwasser für die Bevölkerung vor Ort hatten oder die den Kiefernforst zum Urwald machen wollten. Das nicht alles so Prall läuft bei Tesla ist mir völlig klar, auf der anderen Seite sind dort etliche 1000 Arbeitsplätze entstanden, die müssen nun aber Qualitativ noch verbessert werden.

    Ja, wir haben hierzulande teils extrem mit "Wohlstandsproblemen" zu kämpfen, damit meine Ich, dass völlig unbegründete Sorgen und Ängste massive Auswirkungen auf (wichtige) Projekte haben können,
    auch wenn sie hauptsächlich von Unwissenheit oder gar Ideologie getrieben werden...

    Die Tesla-Factory verbraucht weit weniger Wasser als sie beantragt haben (500.000 m³ statt der beantragten 1.8 Mio), und zum Vergleich: Kraftwerk Jänschwalde: 44.9 Mio, Abfallverwerter EEW 23 Mio)
    Kraftwerk aus, könnte man 90 GigaFactories bauen ;)

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  • Schuld an unseren Netzgebühren sind im Grunde die Schweizer und Österreicher ^^

    Deren Pumpspeicherkraftwerke erfreuen sich jeden Tag an den günstigen deutschen Solar- und Windpreisen und kaufen kräftig ein.
    Speziell das Netz in BaWü (Bayern vermutlich ähnlich) findet das nich so prall - In folge müssen hier häufig Redispatch Maßnahmen durchgeführt werden.

    Erwähnenswert: Natürlich hat BaWü auch eigene Pumpspeicher, und die Batteriespeicher nehmen auch stark zu, und haben inzwischen die Leistung der Pumpspeicher übertroffen.
    Siehe https://www.energy-charts.info…legendItems=7w2w5&year=-1

    Beides zusammen sind etwa 20 GW in Deutschland.
    Zum Vergleich: Die Schweiz hat ca. 3,9 GW Pumpspeicherleistung zur Verfügung. Österreich ca. 5 GW.
    Damit können allein BaWü und Bayern locker mithalten bei der installierten Speicherleistung im Vergleich zur Schweiz und Österreich.

    Was der Akkudoktor erwähnt hat, waren die gestiegenen Netzentgelte, welche aber zusammenfielen mit dem Wegfall der EEG-Umlage.
    Dies sollte unterm Strich dazu führen, dass der Haushaltsstrompreis inzwischen wieder auf dem Niveau vor der Gaskrise gesunken sein müsste. Ist er aber nicht, laut statistischem Bundesamt. Und das liegt eben an den fehlenden Preissignalen der Stromanbieter. Die haben zwar die Preise kräftig erhöht während der Krise, aber beim Absenken lassen sie sich seeehr lange Zeit 8o

    Einmal editiert, zuletzt von herrnik ()

  • Nennt sich dann Shareholder value <X

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

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  • Es wird wirklich Zeit für zwei große Trends:

    Erstens brauche wir deutlich mehr BEV. Und zweitens den Durchbruch dynamischer Stromtarife.

    Daraus ergeben sich:

    a) Unmittelbar große Speicherkapazitäten, weil die BEV Netzdienlich geladen werden können und damit gerade diese Lastspitzen sich besser abfedern lassen. Auch Wärmepumpen könnten zu Zeiten hoher Stromverfügbarkeit die Heizlast erhöhen, Pufferspeicher aufheizen um in Zeiten niedriger Verfügbarkeit den Abnahmen reduzieren zu können.

    b) Auf längere Sicht (von z.B. Richtung 10 Jahren) einen massive Anstieg an verfügbaren gebrauchten Batterien (falls das Thema sich über Preisverfall; neue günstige Batterietypen (natrium) nicht ohnehin erledigt).

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