Wenn ich ein neues Auto will und dann die Momentaufnahme auf den aktuellen Spritpreis lege - wäre das richtig? Wenn man weiß, dass wegen CO2-Bepreisung etc. „bald“ deutliche Preissteigerungen zu erwarten sind?
Was ich aber sagen kann: Ich habe noch mind. 18 Jahre günstigen Strom daheim vom Dach.
Hier sind ja einige unterwegs, die fast ständig Langstrecken fahren - die sollten doch wissen, ob sie jetzt oder mit dem/den Verbrennern vorher günstiger unterwegs waren?
Es ist doch hier genauso wie "auf der anderen Seite":
Kritisiert man die hohen Preise beim öffentlichen Laden, kommen dann Argumente wie eigener PV-Strom...
Es ist nunmal so, dass Entscheidungen für oder gegen ein Auto nicht daran festgemacht werden, was die Energie in 10, 15 oder 18 Jahren kosten KÖNNTE.
Denn auch Strom wird nicht billiger werden, egal was da aus Berlin versprochen wird.
Bringt man hier Beispiele, dass potentielle Käufer mit dem Verbrenner günstiger unterwegs sind, werden die zerpflückt, und das BEV-Fahren schöngerechnet.
Ist schon lange so, und wird sich nicht ändern. Schließlich sind wir hier im Forum in der BEV-Blase.
Schließlich muss man sich -ob man das will oder nicht- die Entscheidung für das BEV selbst begründen. Auch mit den Kosten.
Und jetzt los, haut auf mich ein....
Das Strom billiger wird ist unausweichlich.
Spätestens wenn der erneuerbare Anteil immer reicht um mit ein paar Pumpspeichern und Batterien die Lastspitzen abzufangen.
Der Strompreis ist nicht wegen der erneuerbaren Energien so hoch, sondern wegen der Fossilen, die letztlich, wenn sie gebraucht werden, den Strompreis an der Börse festlegen.
Dazu sehr interessant:
Unausweichlich?
Solange der Strom von Firmen verkauft wird - und anders werden wir das nicht erleben -, werden diese versuchen, den Preis für sie bestmöglich zu gestalten. Und das bedeutet sicher nicht, dass es immer weniger und günstiger werden wird für den Endverbraucher.
Es gibt nur eine Steuerungsmöglichkeit, um den Preis oben zu halten, die bei den ganzen "in xxx Jahrzehnten haben wir zu viel erneuerbaren Strom" Behauptungen gern vergessen geht:
Eine PV-Anlage oder eine Windkraftanlage kann man recht problemlos temporär außer Betrieb nehmen. Die Zeit für das "Wiederanfahren" kompensiert man dann mit den Speichern.
Und schon sorgt man dafür, dass es kein Überangebot gibt. Und hält die Preise oben.
Ein "Grundlastlauf" wie bei fossiler Erzeugung ist da (ist auch gut so) nicht nötig.
Kein Energieerzeuger wird derartige Überkapazitäten aufbauen, dass der Strompreis -wie jetzt herbeigeredet- extrem fällt.
Dann wird einfach abgeschaltet. Die Fixkosten wie in einem klassischen Kraftwerk (große Mengen Personal etc,) gibt es ja nicht.
Und schließlich werden bei Groß-Anlagen immer noch mit Entschädigungen für Stillstandszeiten vergoldet.
Der Stillstand wird sicher bei den Windkraftanlagen auch bezahlt werden müssen. Grundsätzlich ist auch das vorhalten von Energie irgendwo zu vergüten, schon weil das Stromnetz ja bekanntlich immer ausbalanciert sein muss.
Es ist aber schon ein Unterschied ob ich für das Vorhalten der Energie beim Gaskraftwerk mit hohem kw Preis oder bei einer Windkraftanlage bezahlen muss.
Ansonsten denke ich, dass im Bereich der Stromerzeugung der Markt ganz gut funktioniert. Bei den Netzen ist das etwas anderes. Deswegen würde ich mir da eher Sorgen machen. Und beim Netz ist es egal wo der Strom kommt.
Interessant wird es wenn die Hausbatteriespeicher noch billiger werden. Steuerlich muss es dann nur noch so gestaltet werden, dass ein Hausspeicher als Puffer für das Netz genutzt werden kann ohne eine riesige Bürokratie zu haben.
Wenn dann das Netz von den Häusern stabilisiert wird, steht einem günstigen Strompreis nichts mehr im Wege und den Rest regelt der Markt.
Aber man wird noch träumen dürfen...
Wer ein wenig Zeit hat:
Hier sind ja einige unterwegs, die fast ständig Langstrecken fahren - die sollten doch wissen, ob sie jetzt oder mit dem/den Verbrennern vorher günstiger unterwegs waren?
Definitiv. Verbrauchskosten des Vorgänger-Diesels: 11,50 € / 100 km bei den Preisen von 2021. Enyaq: zunächst 6,50 €, zuletzt 8,00 € bei 2/3 Wallbox und 1/3 HPC.
Dazu noch keine KFZ-Steuer, THG-Rückzahlung, wesentlich günstigere Wartungskosten (jährliche Inspektion à 800 € vs. 2-jährige Inspektion à 500 €) etc.
Unterm Strich war der Enyaq das erste Auto in der Firma, das (trotz privater Nutzung) der Firma mehr Geld eingebracht als es gekostet hat. Was ich dem CFO beim jährlichen Gespräch auch immer wieder gerne unter die Nase reibe...
Die Wahrheit liegt wie meistens irgendwo dazwischen.
Leider lassen sich mit abgewogenen "Für und Wider-Aussagen" wohl nicht genug Klicks oder Auflage erzielen.
Oftmals wird gesagt, dass Viele oder am Besten Alle, etwas völlig Falsches pauschal behaupten, um dann einen Vorwand zu haben, genau das Selbe mit der gegenteiligen Meinung zu tun.
Anstatt Aufklärung gibt es dann Polarisierung und den vermeintlichen Zwang, sich für eine Seite entscheiden zu müssen.
Es ist aber schon ein Unterschied ob ich für das Vorhalten der Energie beim Gaskraftwerk mit hohem kw Preis oder bei einer Windkraftanlage bezahlen muss.
Exakt. Wird Strom benötigt, kann man vielleicht nicht auf die Windkraft zurückgreifen, wenn gerade Flaute ist.
Führt uns aber nicht weiter in der Diskussion den Preiswucher an den Ladesäulen betreffend.
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