Petition: Stoppen Sie den Preiswucher an öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektroautos!

  • Eine verlässliche Ad-Hoc-Ladung mit einer Debit-Karte als Zahlungsmittel zum Börsenstrompreis (mit einem Zuschlag) sollte an jedem Ladepunkt möglich sein. Nur so kann man Vertrauen bei den Fahrern aufbauen, die E-Mobilität wegen der aus vielen Gründen "unsicheren" und "unfairen" Energiebeschaffung ablehnen.

    Einverstanden, jetzt müssen wir nur noch jemand finden, der das bezahlen soll.

    Eine DC Ladestation kostet mit allem was dazu gehört deutlich 6-stellig und jeden Tag fallen Kosten an, egal ob jemand lädt oder nicht. (Wartung und Reparaturen, Kosten für Internetanbindung, Hot-Line usw )

    Selbst die Kosten für die Kartenzahlung scheinen ja irgendwie relevant oder hat es andere Gründe, dass mein Lieblingsitaliener nur Bares nimmt?

    Im normalen Handel fallen ja zumindest die Kosten für das Bargeldmanagement weg. An einer Ladesäule die sowieso nur Kartenzahlung kennt ist der Vorteil also weg.


    Der Vielfahrer dürfte doch in der Regel eine Firmenkarte haben die er nutzt. Ich hätte meiner Buchhaltung nur erheblichen Mehraufwand verursacht, wenn ich statt der Tankkarte meine Kreditkarte benutzt und dann die Kosten abgerechnet hätte.

    Für MICH ist es absolut zumutbar, ein paar Apps und/oder kostenlose Ladekarten zu haben und vor dem Laden kurz zu checken welche gerade die günstigste ist. Und, Einzelschicksal, ich verkrafte es auch, wennich mal für 50Kw/h 10 Euro mehr bezahlt habe. Das liegtr aber auch daran, dass Langstrecke eher die Ausnahme ist.

  • Es fahren ja nicht alle einen Firmenwagen , wenn ich den Strom geschenkt bekommen würde , wäre es mir auch egal , u. würde ein paar Karten in der Mappe mitschleppen ! Mit der normalen Kontokarte wäre es auch nicht schlecht , das der Strom etwas teurer wäre wie zu Hause ist schon klar , hier bei dem Vorschlag ging es einfach um die Einfachheit ! :) Gruß

  • Ich habe jetzt auch mitgemacht. Ich lade zwar sehr selten am HPC, nur auf Urlaubsfahrten, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es so liefe wie der Herr Schmitt das wünscht. Es ist mir persönlich jetzt nicht so super wichtig, dass die Petition Erfolg hat, aber andererseits kostet die Teilnahme daran halt auch nichts.

  • Selbst die Kosten für die Kartenzahlung scheinen ja irgendwie relevant oder hat es andere Gründe, dass mein Lieblingsitaliener nur Bares nimmt?

    Im normalen Handel fallen ja zumindest die Kosten für das Bargeldmanagement weg. An einer Ladesäule die sowieso nur Kartenzahlung kennt ist der Vorteil also weg

    Nein, die Zusatzkosten für ein Kartenterminal fallen bei den Investitionskosten für ein DC-Schnellader nicht ins Gewicht.

    Es liegt auch nicht an der Kompatibilität & Schnittstelle zwischen Ladesäule und Abrechnungsdienstleister. Da gibt es nämlich offene Schnittstellen und Protokolle, siehe letzter Spätschoppen von Michael Schmitt in den breaking-elektro-news.

    https://www.youtube.com/live/q…F68?feature=shared&t=1148


    Laden beim Autohändler Jütten & Koolen mit Preistafel und EC-Ladeterminal: https://www.juettenkoolen.de/blog/preistafel/


    ChargePoint Ladeterminal: https://www.electrive.net/2024…rminal-zur-direktzahlung/

    2 Mal editiert, zuletzt von herrnik ()


  • Für MICH ist es absolut zumutbar, ein paar Apps und/oder kostenlose Ladekarten zu haben und vor dem Laden kurz zu checken welche gerade die günstigste ist. Und, Einzelschicksal, ich verkrafte es auch, wennich mal für 50Kw/h 10 Euro mehr bezahlt habe. Das liegtr aber auch daran, dass Langstrecke eher die Ausnahme ist.

    Die Annahme ist also: "Der Markt wird es schon regeln, alle die sich abzocken lassen sind wohl selbst schuld."?
    Gerade das ist meiner Ansicht nach falsch. Der Markt regelt es eben durch den aktuellen Ladedschungel nicht. Wenn ich keine Preistransparenz beim öffentlichen Schnelladen habe und noch den Zusatzaufwand um mit mehreren Ladekarten/Apps zu hantieren, so frage ich mich ob das nicht den Markt behindert. Ein Ladesäulenbetreiber möchte doch seine Ladesäule ausgelastet haben, und so wie es aktuell läuft verkommen die DC-Schnellader zu reinen Notladesäulen wenn es auf Langstrecke gar nicht anders geht. So wird der Markthochlauf im Ansatz abgewürgt.

    Positivbeispiel Tesla Supercharger:
    - ich sehe im Auto (Tesla), wie hoch der aktuelle Preis ist

    - ich stecke das Auto (Tesla) an, und es wird per AutoCharge geladen

    - die Preisdifferenz zwischen Standorten und Tageszeiten ist marginal (4-6 Ct/kWh), und Preisänderungen werden im Vorfeld mitgeteilt

    - die Kosten für Schnelladen liegen im unteren Marktumfeld (siehe Ladedschungel Übersicht von nextmove)

  • Also gegen mehrere Ladekarten/Apps hätte ich nicht mal so viel. Das ist zwar maximal nervig, aber was tut man nicht alles für die E-Mobilität.

    Mein Problem ist eher, dass man selbst mit ner dicken Brieftasche voller Karten nicht wirklich gute Preise bekommt, wenn man nicht auch irgendwie ein Abo-Modell abschließt.


    Nur mal mein Beispiel als Laternenparker: ich habe im Grunde drei regelmäßige Ladeorte, alle mit anderen Anbietern: Zuhause, bei der Arbeit und bei meinen Eltern/Schwiegereltern. Das sind schonmal drei Karten, weil die auch alle natürlich in nem anderen Roaming-Netz sind. Und das ist nur AC.


    Dann für die Strecke dazwischen brauche ich noch EnBW, sind die einzigen die auf der Route zu meinen Eltern ne vernünftige Säule haben; irgendwo gibt es wohl auch noch EweGo, aber das sind nur 50kW... aber für den Notfall wohl gut.


    Das macht dann schon 5 Anbieter, bei denen ich regelmäßig lade... ich werd aber nicht bei 5 Anbietern monatliche Kosten haben wollen, manchmal "lädt man das ja nicht wieder raus" für den günstigeren Preis.

    Und das ist alles nur Norddeutschland, sollte ich doch mal nach Süden fahren, kann ich auch wieder anfangen zu suchen... bzw. dort wohl Ionity nehmen, da gibt es wenigstens ein paar davon.



    Schlussendlich sind diese ganzen Grundgebühr-Tarife halt total hinderlich, solange die Roaming-Gebühren so unglaublich überteuert sind. Ich les immer vom sich aufbauenden Monopol von EnBW... ja wär's mal so. Also lieber nicht, aber jetzt ist das auch blöd, jedes Dorf mit eigenem Anbieter.

    Das ist die Kleinstaaterei der E-Mobilität.

  • Ich unterstütze die Petition grundsätzlich auch. Das immer noch herrschende Chaos bei Preisen aber auch bei zuverlässiger Autorisierung und Ladeplanung macht z.B. jemand mit wenig Technikinteresse fast unmöglich ohne Wallbox oder Langstrecke zu fahren. Meine Frau z.B. liebt unser E-Auto/hat es genauso gewollt und will nie wieder Verbrenner, aber unterwegs mit mehreren Apps und Karten fummeln und ggfl. mal die Säule oder gar den Ort wechseln für eine funktionierende&autorisierbare Säule (von gutem Preis gar nicht erst zu reden) wäre für sie undenkbar, vermutlich würde sie sich eher beim ersten gescheiterten Ladeversuch ein Taxi rufen. Mit etwas wie Tesla&SuC bzw. einem vergleichbaren System, das alle LIS integriert, wäre das dagegen Peanuts.

    Das schlimme ist, meine Frau ist da nicht die Ausnahme, sondern die Regel unter denen noch ohne E-Auto, die Techniknerds und Aufgeschlossen haben meist schon eins. Von daher ist das Jammern weniger für uns, das wir zu bequem oder zu sparsam sind, sondern die Situation ist wirklich ein echter Hemmschuh für die weitere Verbreitung und Öl für das Stammtischgeschwätz...


    Ich hab aber nicht wie Micheal Schmitt den Eindruck, dass die Betreiber das alle nur machen, um uns Abzuzocken. Eine goldene Nase hat sich bislang glaube ich noch kaum einer nur mit Ladeinfrastruktur/LIS verdient und unter den Anbieter sind viele Pioniere, die die letzten Jahre viel für die LIS in Europa getan&investiert haben. Ich hab eher den Eindruck, es ist viel Verzweiflung, um das Geschäft wenigstens etwas rentabler zu machen/aus der noch zu wenig ausgelasteten eigenen LIS (derzeit haben wir aus wirtschaftlicher Sicht ein klares Übernagebot) wenigstens ein bisschen mehr Deckung zu bekommen und man macht halt dann recht einfallslos, was alle machen und zieht mit. Ein bisschen wie das Fahrrad schieben und wenn man es eilig hat, dabei zu rennen, statt mal in Ruhe Fahrradfahren zu lernen.

    Wenn sich alle Anbieter, samt Versorgern und Autoindustrie mal offen zusammensetzen würden und Staat&Regierung klare und langfristige Rahmenbedingungen&Sicherheit vermitteln und sich zu E-Mobilität positionieren, würden alle gewinnen und E-Mobilität würde boomen wie in den meisten anderen Ländern.

    Aber wie das im Detail aussehen müsste, dazu steck ich leider auch nicht tief genug drin...

  • Ich hab aber nicht wie Micheal Schmitt den Eindruck, dass die Betreiber das alle nur machen, um uns Abzuzocken. Eine goldene Nase hat sich bislang glaube ich noch kaum einer nur mit Ladeinfrastruktur/LIS verdient und unter den Anbieter sind viele Pioniere, die die letzten Jahre viel für die LIS in Europa getan&investiert haben. Ich hab eher den Eindruck, es ist viel Verzweiflung, um das Geschäft wenigstens etwas rentabler zu machen/aus der noch zu wenig ausgelasteten eigenen LIS (derzeit haben wir aus wirtschaftlicher Sicht ein klares Übernagebot) wenigstens ein bisschen mehr Deckung zu bekommen und man macht halt dann recht einfallslos, was alle machen und zieht mit.

    Ich habe dazu in einem anderen Thread schon mal meine Vermutung geäußert. Viele Anbieter werden den Ausbau über Fremdkapital abgewickelt haben. Das war 2021 und 2022 noch günstig zu beschaffen. Da konnte man Investoren noch mit 3-5% Rendite locken.

    Außerdem konnte man damals noch günstig(er) bauen.

    Und jetzt zeigt sich auch langsam, ob die tollen Businesspläne wirklich funktionieren.


    Wenn sich alle Anbieter, samt Versorgern und Autoindustrie mal offen zusammensetzen würden und Staat&Regierung klare und langfristige Rahmenbedingungen&Sicherheit vermitteln und sich zu E-Mobilität positionieren, würden alle gewinnen und E-Mobilität würde boomen wie in den meisten anderen Ländern.

    Es gibt ja bereits mit dem Deutschlandnetz einen Ansatz, der Ladepunkte in die Fläche bringen soll: https://www.deutschlandnetz.de/

    Die Vergabe ist dort auch durch und die Ladepunkte werden in Zukunft kommen.


    Gleichzeitig hat man bei den Ladesäulen an Autobahnen einen Bock geschossen. Tank&Rast hat die Konzession für fast alle Raststätten an den Autobahnen. Diese Konzession hat man dann 2021 mit dem Schnellladergesetz um die Ladesäulen erweitert.

    Tesla und Fastned haben dagegen im Jahr 2022 Klage eingereicht. Das zuständige Gericht hat sich an den EuGH gewandt, ob die Vergabe dem europäischen Vergaberecht unterlag. Der Klage werden durchaus Chancen eingeräumt. Ein Urteil kommt nicht vor Herbst 2024.

    Tank&Rast selber verzichtet darauf die erweiterte Konzession zu nutzen, so dass an Autobahnen seit Jahren keine neuen Ladesäulen eröffnet werden. Sollte Tank&Rast doch Recht bekommen, haben die wahrscheinlich Pläne in der Tasche. Aber trotzdem würde ich von mindestens 1-1,5 Jahren ausgehen bis man etwas sieht. Sollten Tesla und Fastned gewinnen, braucht es eine europaweite Ausschreibung. Und ob diese dann vor der geplanten Bundestagswahl im Herbst 2025 durchgeht?!

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