Ladekarten (und mehr) - Griechenland

  • Ich würde die Route über Italien bis Brindisi nehmen, dann auf die Fähre.

    Wenn ich PUMP nach Piräus rechnen lasse, wird keine Route gefunden. ABRP schafft es mit 17 Ladestopps. Da muss ich wohl Sabbatical einreichen…

    Mein Zitat ist schon etwas älter… ^^


    Dieses Jahr wollen wir die Tour mit dem Enyaq und Dachzelt im Spätsommer tatsächlich machen: Österreich, Italien, Griechenland. Korfu, Meteora und dann Peleponnes.

    Mir ist aufgefallen, dass die EnBW Ladekarte in Griechenland nicht funktioniert. Hat jemand Erfahrung mit dem Laden in Griechenland? Gibt es Empfehlungen?

  • ichderarnd

    Hat den Titel des Themas von „Ladekarten Griechenland“ zu „Ladekarten (und mehr) - Griechenland“ geändert.
  • Falls es jemand nachmachen will: Wir sind mit dem Dachzelt nach Griechenland gestartet. Aktuell haben wir rund 2800 km hinter uns. Die Route: Dortmund - Basel - Mailand - Brindisi - Fähre - Igoumenitsa - Meteora - Delphi - Korinth - Peleponnes (bis ganz unten).


    Geladen haben wir (bis auf eine Ausnahme mit Tesla) in D, CH und I bei IONITY. Ab Griechenland dann mit PPC, Aktivierung der Ladestationen und Zahlung über die App „PPC blue“ (PPC bzw. ΔΕΗ https://www.dei.gr/en/). Jeder(!) Ladevorgang hat bisher auf Anhieb funktioniert und es war immer min. ein Ladepunkt frei.


    Nervig ist nur diese „maximal 40% SOC“ Vorgabe auf den griechischen Fähren. Das wurde in Brindisi peinlich genau kontrolliert und sogar die Unterbodentemperatur mit einem Infrarot-Thermometer gemessen…

    In Igoumenitsa und Umgebung gibt es nach der Ankunft mit der Fähre keine Schnellladestationen, auf dem Weg nach Ioannina darf man keine Reichweitenangst haben. Nach der Hälfte des Weges denkt man sich: Das schaffen wir nie. Aber ab da geht es fast nur noch bergab, passte also locker :)

    (mit dem 77 kWh Akku, mit kleineren dürfte es sehr eng werden).


    Eine Aufstellung über die Verbräuche und Ladevorgänge kann ich im Anschluss an die Reise erstellen falls Interesse besteht.


    Edit: Bei Abfahrt haben wir zunächst versucht, die Route bis Brindisi vom Enyaq Navi berechnen zu lassen. Das hat zum einen mehrere Minuten gedauert und die angezeigte Karte hat immer wieder geflackert als würde die Route ständig von vorne neu berechnet und zum anderen kam dann eine Route ohne Ladestopps dabei heraus. Auch als wir testweise das Einplanen der Ladestationen abgeschaltet und wieder eingeschaltet hatte, gab es keine Ladestopps. Das hat auch wieder ca. 10 Minuten gedauert. Dann wollte ich noch die 40% SOC in Brindisi eingeben, aber das geht im Enyaq Navi ja gar nicht, es können nur Restkilometer angegeben werden. Und auch nur maximal 100 km, wodurch ich umgerechnet nicht auf ca. 40% komme… Das Ändern der Restkilometer ist zudem schwierig: Mit jeder Änderung wird die Route wieder minutenlang neu berechnet. (Softwarestand 3.7)

    Wir sind dann mit ABRP gefahren. Die Ladeplanung ist 1A, die Routenführung eher aus dem letzen Jahrtausend…

  • Super, danke für den Bericht.

    Wir sind auch Griechenlandfans und werden das sicherlich auch noch mit unserem Enyaq + Wohnwagen machen

    Heuer war es Elba, davor Idrosee und Südfrankreich, alles mit Wohnwagen. Im Februar war ich in Spanien, nur mit Enyaq + Zelt.

    Bitte gerne noch mehr Griechenlanderfahrungen hier. :)

  • Bitte gerne noch mehr Griechenlanderfahrungen hier. :)

    Die Fähre von Brindisi nach Igoumenitsa war unbeheizt. Wir hatten zwar die Business-Sessel gebucht in denen man auch ganz gut schlafen kann, aber da wir über Nacht gefahren sind wurde es empfindlich kalt. Das nächste Mal nehmen wir unsere warmen Decken mit.


    Wir hatten überlegt, alternativ den Landweg zu nehmen. Ich konnte bisher aber nicht herausfinden, wie gut die Ladeinfrastruktur auf dem Balkan funktioniert. Zudem benötigt man dort zum Starten der Ladevorgänge Handyempfang, also sind zusätztliche SIM Karten erforderlich, da Roaming nicht möglich ist.

    Hier würden mich Erfahrungen anderer Foristen interessieren.

  • Die griechischen Fähren sind schon eine Geduldsprobe :(

    Mich und vielleicht auch andere User würde es interessieren welches Dachzelt ihr habt, ein klassisches mit relativ hohen kantigen Aufbau oder etwas windschnittiges und wie hoch eurer Verbrauch während der Reise ist.

    Und ob ihr auch außer dem Ladeanbieter PPC noch andere gebraucht habt, habe schon von ElpeFuture und Incharge gelesen (bei GE).

    Anreise über Landweg nix für mich :P aber es gibt auch schon Berichte darüber vom Leuten die mit dem ID4 mehrmals bis in die Türkei fahren. Bei Tesla hat ich auch ähnliches gelesen.

  • Fähren:

    Wir sind aktuell auf Elafonisos. Zu erreichen nur per Fähre. Dieser Ort ist immer noch ein Geheimtipp: Ein riesiger flacher Sandstrand, 26 Grad Wasser- und Lufttemperatur im Oktober, wenig besucht. Die Fähre braucht max. 15 Minuten zum Übersetzen. Wir sind jetzt dreimal damit gefahren, den Enyaq SOC hat niemanden interessiert. Es gibt sogar eine AC Ladesäule hier, die wir aber nicht brauchten.

    Auf dem Rückweg nach D werden wir die Fähre von Patras nach Bari nehmen. Ich werde berichten.

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    Laden:

    Bis gestern haben wir tatsächlich immer nur PPC/ΔΕΗ Ladepunkte mit 60, 150 oder 300 kW genutzt.

    Bei unserem Besuch in Monemvasia fand ich eine 22 kW AC Ladesäule von „blink“ direkt am Eingang der Halbinsel, die auch der Skoda Powerpass kannte. Leider ließ sich die Säule weder per RFID noch per App starten. Also habe ich über die Webseite versucht, die blink App zu installieren. Der App Store sagte mir allerdings, dass die App in meiner Region (Deutschland) nicht verfügbar ist. Über einen Barcode auf der Säule konnte ich die App dann doch installieren, ein Konto einrichten und mit 20€ aufladen. Die Säule ließ sich dann nach einigen Fehlversuchen schließlich starten (die beiden Stecker waren nicht nummeriert und es war unklar, ob erst freischalten und dann einstecken oder umgekehrt). Beim vierten Versuch klappte es dann.

    In der Historie der App stehen jetzt immer noch 0 kWh geladen obwohl 42 kWh angezeigt wurden. Mal sehen, was daraus wird.

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    Das Laden wäre an einer Schuko- oder CEE blau Dose auf einigen Campingplätzen möglich gewesen. Haben wir aber bisher nicht benötigt.


    Dachzelt:

    Ihr seht es schon auf dem Foto: es ist ein iKamper 3.0. Der Mehrverbrauch ist extrem unterschiedlich. Das muss ich noch anhand der Carscanner Daten auswerten. Von 17 kWh/100km bis 30 kWh war alles dabei. Geschwindigkeit 110 km/h wo möglich bei Gegenwind/Rückenwind, Regen und 8 Grad oder trocken und 25 (oder mehr) Grad.

    Die Windgeräusche sind erheblich. Da werde ich mir noch was einfallen lassen. Falls wir demnächst tatsächlich auf den Buzz GTX lwb umsteigen, gibts auf jeden Fall möglichst windoptimierte Träger und ich muss ein paar Löcher und Schlitze schließen.


    Niedervolt:

    Dass der Enyaq trotz über 70 kWh Batterie kein Freistehen/Campen erlaubt, ist vorsichtig ausgedrückt wirklich schade. Wir haben eine Kompressorkühlbox dabei, die sehr effizient ist. Trotzdem springt der Spannungswächter der Kühlbox nach einigen Stunden an und dann ist Schluss mit Kühlen. Also kommen derzeit nur Campingplätze mit Caravanplätzen und Steckdosen in Frage.

    Da muss demnächst dann noch eine 230V Powerbank mit Solarzellen mit 🙄.


    Fahrgefühl:

    Ich bin in den letzten Jahrzehnten einige Tausend Kilometer durch Griechenland gefahren. Jetzt erstmals mit dem Elektroauto. Das Fahrgefühl - vor allem über die vielen Bergstraßen - ist unvergleichbar. Vielleicht am ehesten noch mit Motorradtouren (hach damals). Dieses mühelose Durchziehen nach jeder Spitzkehre, das fast geräuschlose Durchfahren der kleinen Orte und der geringe Energieverbrauch sind einfach 😎.

    P.S.: das Basis LED Licht ist nachts in den Serpentinen eine Katastrophe. Da es nur nach vorne leuchtet, sieht man in den engen Kurven nur ca. 2 Meter weit…

  • ichderarnd

    P.S.: das Basis LED Licht ist nachts in den Serpentinen eine Katastrophe. Da es nur nach vorne leuchtet, sieht man in den engen Kurven nur ca. 2 Meter weit…


    😳 ich habe eine Vermutung!

    iV 80 Graphite-Grau Metallic, Stoff/Kunstleder Loft, Convenience PLUS, Fahrassistenz PLUS, Infotainment BASIC,

    Klimatisierung BASIC, Sitzkomfort BASIC, Seitenairbags vorn und hinten

    Bestellung 21.06.22

  • Danke, toller Bericht, besonders interessant für mich die Ladeerfahrungen :) .

    EIne Powerbank habe ich auch immer zwischen 12v Anschluss und Kompressorkühlschrank geklemmt. Wenn ich unterwegs länger stehen muss, stecke in die Powerbank vom Auto ab.

  • Respekt! Ich habe mir in diesem Sommer den Tiguan E-Hybrid vom Chef geliehen, da ich mit Familie an Bord keine Lust hatte auf dem Balkan einen Affentanz aufzuführen, um da Ladesäulen zu finden.

    Wie Du schon erwähntest: dazu dann Nicht-EU Roaming, nur um die Ladeapps zu nutzen. Und was das Megabyte da kostet ist schon frech...


    Da mir die Italien Route zu teuer ist mit der Fähre von Bari nach Igoumenitsa und auch zeitlich da einiges liegen bleibt, sind wir durch Ungarn, Serbien und Nordmazedonien gefahren.

    Ich habe dann an der Strecke auch nicht wirklich viele Ladesäulen gesehen. Die Entscheidung Tiguan E-Hybrid war dann wohl richtig.

    Auf der Fähre ab Volos hat auch keiner den Ladestand geprüft, hat sich niemand für interessiert. (In den Akku gehen ja auch nur 13 kWh rein oder so ähnlich, aber es gilt ja trotzdem die 40 % Regel)


    Ach, und es gibt tatsächlich den Anwendungsfall beim Hybriden den Akku während der Fahrt laden zu lassen.

    In Nordmazedonien ist der Sprit so viel günstiger als in Griechenland, dass es sich gelohnt hat, den Akku vor der Grenze zu Griechenland einmal voll zu machen mit Benzin.


    Es gab dann sogar eine neue 11 kW Ladesäule bei uns auf der Insel, direkt am Hafen. Die war aber natürlich dauerhaft zugeparkt. Es gibt meines Wissens nach auch nur ein Elektroauto auf der Insel. Ein Brite fährt mit nem Model Y rum. Generell ist das Thema E-Mobilität in Griechenland wohl ziemlich egal, ich habe auch in Thessaloniki und Volos oder auf der Autobahn vielleicht drei E-Autos gezählt.


    So richtig traue ich mich an den Trip über den Balkan nicht ran mit dem Elektroauto. In der Tesla App werden auch keine Supercharger angezeigt. Wahrscheinlich nicht offen für Fremdmarken.

    "Man geht schon ein Risiko ein wenn man Morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt."



    Ehemaliges Mitglied im 500'er-Club!

  • FrankDrebin:

    Vielen Dank für Deinen sehr interessanten Bericht! Ich wäre gerne den Landweg gefahren, Deine Einschätzung bestätigt aber unsere Entscheidung, die Fähre von Italien zu nehmen.


    Wir werden die Tour im Mai voraussichtlich wieder machen. Dann allerdings mit dem Buzz wenn er bis dahin geliefert wurde. Und mit der Fähre von Ancona aus bis Patras (der Weg über die Autobahn bis Brindisi ist wegen des hohen Strompreises und der Autobahngebühr genauso teuer und es gibt keinen Zeitvorteil).


    Zu welcher Insel seid Ihr von Volos aus geschippert?


    Nach meinem Eindruck hat die Elektromobilität in Griechenland deutlich zugenommen. Ich habe häufiger BEVs gesehen, am häufigsten den ID.3. Sogar einen Enyaq:


    enyaq-forum.de/forum/thread/?postID=345481#post345481


    In Ioannina haben wir an einem HPC geladen, der direkt an einem VW/Audi Autohaus stand. Dort waren ein Audi e-Tron, ein ID.3, ein ID.5 und zwei Microlinos im Showroom 😃


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