Skoda Enyaq 85x Reichweite und Verbrauch - Erfahrungen aus der Praxis

Hallo kaltentaler, welche Reichweite müsste er denn im Winter bringen? Wintertauglich und Schnee (kenne ich, wohne auf ~ 1000 mNN) ist mein 85x bisher ohne Probleme, ich fahre ihn seit Anfang November 2024.

Der Enyaq hat kein permanent 4x4, sondern nur im Sportmodus. Ich fahre im Winter bei Schnee und Eis immer im Modus "Traktion" und bin jeden Berg bis ganz nach oben gekommen.

Mein aktueller "Verbrauch" sind ca. 19 kWh/100km, ich fahre morgens bergab und abends kalt bergauf Dazu ab und an mal eine längere Strecke (> 10km). Bei 50% SoC zeigte meiner heut morgen in der Garage 230km an.

Zitat von kaltentaler

Das ist genau die Info, die ich gesucht habe. Danke!

Und da das hier eigentlich die 85x-Diskussion sein sollte: wie sind Deine Erfahrungen bei Glätte und Schnee mit dem 85?

Ich fahre derzeit einen Audi Q3 Quattro und würde gerne auf Enyaq oder Elroq umsteigen, habe aber echt Sorge, dass ein 2-Tonnen Hecktriebler nicht ganz so wintertauglich wäre. Aber der 85x hätte halt leider noch weniger Reichweite.

Ich habe mich bewußt für den Hecktriebler entschieden, weil mir möglichst große Reichweite wichtiger ist. Deswegen habe ich mich auch für die 19 Zoll Bereifung entschieden.

Ich wohne im Nordwesten von Deutschland, hier gab es z.B. letzten Winter überhaupt keinen Schnee, und diesen Winter auch noch nicht. Ich fahre daher auch mit Ganzjahresreifen.

Was ich gelesen habe, so schlägt sich der Enyaq auch ohne X ganz gut bei winterlichen Straßenverhältnissen. Heckantrieb und viel Gewicht auf die angetriebene Achse sind schon mal nicht schlecht, dazu kommen die ganzen elektronischen Helferlein.

Wenn ich in den Alpen oder in den deutschen Mittelgebirgen wohnen würde, hätte ich vielleicht auch den X genommen. Es kommt halt darauf an, wo man unterwegs ist.

Die Meinungen über die Wintertauglichenkeit des Hecktriebler-Enyaqs gehen aber weit auseinander. Es gibt welche, die berichten damit besser zurechtzukommen als mit dem vorherigen Frontkratzer, andere berichten, dass das Auto auf Schnee kaum fahrbar sei und schon mit mittleren Steigungen keine Chance habe.

Das hängt natürlich sehr von den Reifen ab, und jeder hat andere Vorstellungen davon, wie gute Wintereigenschaften aussehen.

Ich wollte aber aufgrund der Tatsache, dass wir ziemlich oft Schnee haben und ich zwischen Arbeit und Zuhause auf 10 Kilometer eine Höhendifferenz von gut 400 Metern habe, einen Allrad, wie auch schon die letzten 10 Jahre davor.

Ich wäre mit guten Winterreifen und einem kleinen Umweg auch mit dem Hecktriebler wohl immer nach Hause gekommen, der Allrad entspannt aber massiv, weil man auch am Berg keine Angst davor haben muss, auch mal stehen bleiben zu müssen.

Die relativ geringen Verbrauchsdifferenzen sind mir egal, zum Sparen habe ich das Auto nicht gekauft.

Zitat von Skoda2901

Hallo kaltentaler, welche Reichweite müsste er denn im Winter bringen? Wintertauglich und Schnee (kenne ich, wohne auf ~ 1000 mNN) ist mein 85x bisher ohne Probleme, ich fahre ihn seit Anfang November 2024.

Der Enyaq hat kein permanent 4x4, sondern nur im Sportmodus. Ich fahre im Winter bei Schnee und Eis immer im Modus "Traktion" und bin jeden Berg bis ganz nach oben gekommen.

Mein aktueller "Verbrauch" sind ca. 19 kWh/100km, ich fahre morgens bergab und abends kalt bergauf Dazu ab und an mal eine längere Strecke (> 10km). Bei 50% SoC zeigte meiner heut morgen in der Garage 230km an.

Welche Reichweite er bringen müsste? Naja, idealerweise die gleiche wie ein Benziner (=ca. 600km), aber das ist mir schon klar, dass die Technik noch nicht soweit ist, ich bin ja durchaus bereit, etwas öfter anzustöpseln als zu tanken.

Ich sag's mal so: in der Worst-Case-Betrachtung eines Familien-Winterurlaubs (Temperatur unter Null, voll beladen, Heizung an, alle Sitzheizungen an, usw.) wäre eine zwangsweise Lade- und Kaffeepause unter 2 Stunden (=ca. 200km) absolut inakzeptabel, aber über 4 Stunden (=ca. 400km) fahrn wir selbst aber auch nie non-stop. Also irgendwas dazwischen, gerne näher an den 400, damit man Reserve hat, falls mal eine Ladestation defekt ist oder sonstwas ist, dass man halt die übernächste nimmt.

Ist das realistisch?

Bei entsprechender Fahrweise, vorausschauend, nicht zu zügig, sind Pausen alle 3 Stunden realistisch.

Zitat von kaltentaler

Familien-Winterurlaubs ....

Ist das realistisch?

Kommt drauf an.

Mit Dachbox wird's schwierig, ohne durchaus machbar.

Mit Dachbox muss ich nach 250km an den HPC.

Für die Strecke von 450km komme ich mit einem Ladestopp aus. Je nachdem, wie lange die Mittagspause dauert, komme ich dann zwischen 0 und 20% SoC Zuhause an.

Wenn ich von Freunden, Bekannten usw. auf den Enyaq, bzw. auf das Fahren mit einem E-Auto angesprochen werde, dauert es in der Regel keine 2 Minuten bis die Frage nach der Reichweite in Kilometern kommt.

Früher habe ich dann immer versucht das mit der Reichweite und den Abhängigkeiten, wie Außentemperatur, Geschwindigkeit, Streckenprofil etc., zu erklären, was meistens hoffnungslos war.

Diese ganze Reichweitendiskussion tue ich mir in Gesellschaft nicht mehr an. Wenn ich jetzt nach der Reichweite gefragt werde, sage ich immer, dass wir alle 3 Stunden eine Pausen machen, Toilette, Kaffeetrinken, was Essen, Beine vertreten usw., und so sehr entspannt reisen. Meine Erfahrung ist, dass diese Antwort mehr akzeptiert wird, als die Antwort mit Kilometern, und, dass es so viel weniger Nachfragen gibt.

Wenn ich dann noch proaktiv nachhake, „eine Pause alle 3 Stunden ist doch sinnvoll, oder seht ihr das anders?“, dann widerspricht niemand.

Wenn ich sagen würde, alle 300 Km muss man nachladen, wären alle entrüstet, dass das eindeutig zu wenig Reichweite sei.

Zitat von HAL01

Wenn ich sagen würde, alle 300 Km muss man nachladen, wären alle entrüstet, dass das eindeutig zu wenig Reichweite sei.

Das klassische Paradox bei solchen Diskussionen, weil viele Menschen offensichtlich in ihrer eigenen Wahrnehmung die Reichweite ihres Passat TDI jeden Tag am Stück runterfahren. Dass man selbst als Verbrennerfahrer hin und wieder biologische Bedürfnisse hat, wird da vermutlich auf Grund der Kürze der Pause gerne mal ausgeblendet / vergessen.

kaltentaler Mit den 2-4h (eher Richtung 4) müsstest Du eigentlich hinkommen, wenn die angestrebte Reisegeschwindigkeit im Winter nicht >>130km/h ist.

Bzgl. Einflüsse der genannten Umstände, würde ich die wie folgt im Ranking "hoch nach niedrig" einstufen: Temperatur (auf Grund Dichte der Luft), Heizung (zieht nachdem das System eingeschwungen ist ca. 1kW), Beladung, Sitzheizung.

Aus eigener Erfahrung: Winter in Kombination mit Temperaturen über Null und Regen ist blöd, weil das Wasser auf der Fahrbahn den Rollwiderstand merklich erhöht. Wir hatten Mitte Dezember auf 500km nach Braunschweig so ein Wetter und haben damit beim Coupe (RS auf Basis des 80er) einen Verbrauch inkl. Ladeverlusten von knapp 30kWh/100km gehabt. Tempomat 130km/h, kaum Verkehr (also auch gut 115km/h Durchschnitt auf der Strecke) - das ist aber dann wirklich ein Sonderfall und wir hätten mit Tempomat 120km/h sicherlich länger fahren können.

Warum wird bei den Reichweitendiskussionen eigentlich immer angenommen, dass jeder mit einem Diesel die Strecke täglich zurücklegt.

Man kann es auch mal anders betrachten.

Ich fahre aktuell einen Diesel, mit dem ich Reichweiten pro Tankfüllung zwischen 1.000 und 1.200 km hinbekomme.

Ja, ich habe gelegentlich Tagestouren mit 800 km. Ist aber nicht die Regel.

In einer Arbeitswoche (von Mo-Fr) komme ich regelmäßig auf 1.000 km. Das eigentlich schöne daran ist, dass ich die ganze Woche unterwegs bin, und muss mich kein einziges Mal mit Tanken beschäftigen.

Zitat von rolandm

Warum wird bei den Reichweitendiskussionen eigentlich immer angenommen, dass jeder mit einem Diesel die Strecke täglich zurücklegt.

Weil die 300-400km Reichweite beim eAuto DAS Problem sind und die Reichweite als Ausschlusskriterium Nr. 1 genannt wird?

Es wird die Urlaubsfahrt nach Italien als Maßstab genommen - die restlichen 50 Wochen fährt man weniger als 100km/Tag, aber die „nur“ 300km Reichweite sind das Problem…