Enyaq verkaufen. Wie sind eure Erfahrungen?

Zitat von dognose

Wie man selbst beschafft hat, hat ja nichts mit dem damaligen Wert des Fahrteugs zu tun.

Da liegt ja auch ein Stück weit der Hund begraben, denn offensichtlich hatte der Listenpreis vor Umweltprämie nicht viel mit dem eigentlichen Wert des Fahrzeugs zu tun. Also zumindest die Umweltprämie würde ich in voller Höhe rausrechnen. Sonstige gewährte Rabatte würde ich dagegen drin lassen.

Zitat von Stella

Da liegt ja auch ein Stück weit der Hund begraben, denn offensichtlich hatte der Listenpreis vor Umweltprämie nicht viel mit dem eigentlichen Wert des Fahrzeugs zu tun. Also zumindest die Umweltprämie würde ich in voller Höhe rausrechnen. Sonstige gewährte Rabatte würde ich dagegen drin lassen.

Das ist natürlich richtig. Letzten Endes gibt es sowas wie einen konkreten "Fahrzeugwert" auch nicht, manchen ist das Auto "so" eben Betrag X wert, anderen nicht.

Wir haben noch nen 2010er M3, die einzige Modellreihe mit V8-Saugmotor. Rein von den Daten her (120tkm, 14 Jahre) würde ich dem keinem hohen Wert mehr zuschreiben.

Trotzdem bekommen wir da regelmässig "Initiativ-Angebote" da schlackerst mit den Ohren und fragst dich warum jemand soviel Geld für so nen alten Kübel ausgeben will

Zitat von dognose

Das ist natürlich richtig. Letzten Endes gibt es sowas wie einen konkreten "Fahrzeugwert" auch nicht, manchen ist das Auto "so" eben Betrag X wert, anderen nicht.

Wir haben noch nen 2010er M3, die einzige Modellreihe mit V8-Saugmotor. Rein von den Daten her (120tkm, 14 Jahre) würde ich dem keinem hohen Wert mehr zuschreiben.

Trotzdem bekommen wir da regelmässig "Initiativ-Angebote" da schlackerst mit den Ohren und fragst dich warum jemand soviel Geld für so nen alten Kübel ausgeben will

BMW M Modelle (gerade die älteren Sauger) sind ein schlechtes Beispiel. Vor allem auch noch ein E9x M3! Mein 1992er M5 hat einen Wiederbeschaffungswert laut Gutachten von über 62.000€! Da spielen dann andere Faktoren mit rein.

Liebhaberpreise kann man nicht vergleichen.

Zitat von dognose

Trotzdem widerspreche ich der Auffassung, "Man hat ja Umweltprämie bekommen, Rabatt hier und da" - den Wertverlust sollte man schon gegenüber dem unrabattierten Preis betrachten. Wie man selbst beschafft hat, hat ja nichts mit dem damaligen Wert des Fahrteugs zu tun.

Natürlich rechnen Gebrauchtwagenkäufer das mit ein. Niemand bezahlt die Listenpreise und wenn ich ein Auto kaufe, interessiert mich der reale Neupreis vs Gebrauchtpreis.

Dass ein Neuwagen, den man nach den ersten Jahren verkauft, keine gute Wertanlage ist (von Ausnahmen wie Luxussportwagen mal abgesehen), ist ja wohl keine Neuigkeit.

Und natürlich rechne ich als Gebrauchtwagenkäufer mit dem, was der Ersthalter bezahlt hat. Alles andere ergibt keinen Sinn, schließlich soll der sich nicht an mir gesundstoßen.

Also mir ist das völlig egal, ob der Vorbesitzer gut gefeilscht oder zu viel bezahlt hat.

Ich vergleiche den Istzustand und den Preis mit dem jetzigen Neuwagenpreis.

Ich würd kurz auf das 62k-Beispiel eingehen - nach 2,5 Jahren hat ein Händer das also für 31k angekauft. Was schlägt der da jetzt drauf wenn er den wieder verticken will? Nehmen wir mal die erwähnten 35-40k.

Wenn ich den jetzt als Gebrauchtwagenkäufer haben will, bezahle ich also 40k für ein 2,5 Jahre altes Auto, das in der Anschaffung 52k gekostet hat. (Rabatte beim Erstkauf gut und schön, aber die Umweltprämie war doch schon seit Beginn eingepreist, niemand hat da den vollen Preis bezahlt)

Das ist jetzt aus meiner Sicht nicht unbedingt ein gutes Angebot.

Mal davon abgesehen, dass auch bei klassischen Verbrennern der Gebrauchtmarkt gerade ganz schön abgehoben ist, was da manche Händler für die alten Schüsseln aufrufen ist schon nicht mehr normal.

Das hilft jetzt dem privaten Verkauf vom Enyaq auch nicht, vorallem wenn man gar keine Interessenten findet. Dennoch find ich die Preise im Rahmen, auch die 31k - das ist immernoch weit weg vom "die sind unverkäufich"-Märchen.

Zitat

Ein Auto verliert im ersten Jahr etwa ein Viertel seines Listen­preises, also des Preises, den der Her­steller für ein Fahr­zeug unver­bind­lich emp­fiehlt. Ein drei Jahre altes Fahr­zeug ist beim Verkauf etwa noch 50 Pro­zent seines Listen­preises wert.Ab einem Fahrzeug­alter von vier Jahren beträgt der Wert­verlust bei Autos pro Jahr ungefähr fünf bis sechs Prozent.

Quelle: Allianz

und das deckt sich mit meinen Erfahrungen für "normale" Fahrzeuge bis jetzt ganz gut - für "beliebte" Modelle mal mehr, für "unbeliebte" mal weniger, beim BEV wohl eher Richtung "unbeliebt".

Aber da meiner geleast ist, interessiert mich das nur tangential - höchstens wenn ich ihn wider Erwarten auslösen wollen würde.

Wenn bei dem 40k EURO für volle-Hütte, 50k km und 3 Jahre steht und beim Händler gehen schon beim "Grüß-Gott" 5000 EUR "Kalkulationsabschlag" vom 85er runter - sprich 43k EUR, dann weiss ich was ich nehmen würde. Wegen Ausstattung habe ich gefühlt nämlich noch nie einen Euro mehr bekommen beim Gebrauchtwagenverkauf.

Zudem dünnt sich die Menge der privaten Gebrauchtwageninteressenten meiner Erfahrung nach bei Preisen ab 20k schon gewaltig aus.

Hier stehen sich die 40k e-trons die Reifen platt... 3-4 Jahre alt, über 100k Liste...und das wo die "Ring-Klientel" doch bekannt dafür ist gerne den "Premium" Aufpreis zu bezahlen...

Es gibt halt noch keinen etablierten Markt für gebrauchte BEV. Und da diese zu einem sehr großen Teil geleast werden (und sich das auch erst in den letzten Jahren etabliert hat), wird dieser Markt in den nächsten Jahren vermutlich durch die Rückläufer zusätzlich unter Druck geraten (Persönliche Meinung und Einschätzung - ohne Zahlen zu kennen).

Es ist ja schon nicht leicht, Mitmenschen vom elektrischen Fahren zu überzeugen. Wieviel schwieriger ist es dann, sie von einem gebrauchten Fahrzeug zu überzeugen.

Ich gehe aktuell für mich persönlich auch davon aus, dass der bestellte, wenn er dann mal da ist, auch für mindestens >5 Jahre bleiben darf. Vermutlich länger. Dann alleine aufgrund der Entwicklung werden bis dahin noch schnellere Lademöglichkeiten, Feststoffbatterien, größere Kapazitäten usw. den Restwert beeinflussen. Dass es zu einer guten Nachfragesituation kommen wird, weil ein größerer Anteil der Bevölkerung auf BEV wechseln möchte, für den aus Kostengründen ein Neufahrzeug ausscheidet und die sich dann im Bereich 20-30 K nach "guten Gebrauchten" umsehen, halte ich für kein realistisches Szenario (außer, irgend etwas treibt die Preise an der Zapfsäule dann nochmal deutlich über den 2 EUR Bereich).