Welche Wallbox + Kabel für meine Anforderungen und wie wichtig ist die Konnektivität?

  • Guten Nachmittag aus dem schönen Österreich!


    Ich bin gerade dabei, mich ins Thema Wallbox einzufuchsen und bin ehrlich gefragt ein wenig überfordert und wäre über Hilfe dankbar.


    Meine Situation:

    • Ich habe einen Garagenstellplatz in einer Tiefparkgarage und um alle rechtlichen Dinge "sauber" zu halten, darf ich nicht "schneller" als 3-phasig (8 A) mit max. 5,5 kW laden.
    • Ich bin der Erste mit einer Wallbox in der Garage und werde wohl auch länger der Einzige bleiben. Lastmanagement etc ist daher nicht notwendig - sobald mehrere Leute laden, muss sowieso was anderes her.
    • Eine Verrechnung des Stroms mit meinem Arbeitgeber ist theoretisch irgendwann mal eine Möglichkeit, in der Praxis wohl eher nicht.


    Meine Anforderungen (die ich glaube, zu haben):

    • Die Ladeleistung muss auf 5.5 kW einstellbar sein
    • Schutz vom Laden durch Fremde - wird wohl eine RFID Karte - gibt es sowas wie eine Authentifzierung meines Autos durch das Kabel, sodaß ich mir die RFID Karte sparen würde?
    • Ich habe gelesen, dass der FI Typ B sehr teuer ist, und es daher smart ist, sich eine Wallbox zu kaufen wo das bereits drinnen ist - stimmt das so? Die Tesla Wallbox hat das ja soweit ich weiß?
    • Ich möchte gerne die Förderung für die Wallbox in Anspruch nehmen, dh ich brauche zumindest eine am Papier kommunikationsfähige Wallbox die OCPP oder Modbus kann und ein kommunikationsfähiges intelligentes Ladekabel
    • PV-Überschussladen wird in absehbarer Zukunft (leider) kein Thema sein
    • Ich glaube, es wäre praktisch, das Kabel versperren zu können und es gleich bei der Wallbox aufwickeln zu können? ("Steckergarage und Kabelablage")


    Meine Fragen:

    • Wie wichtig ist die Konnektivität meiner Wallbox? In der Garage gibt es fast keinen Empfang und natürlich kein WLAN. Ich denke mir, ich spare mir lieber das Geld für eine teure connected Wallbox solange das Auto Empfang hat und die App funktioniert, oder übersehe ich da was kritisches?
    • Was ist die Empfehlung bzgl. Kabel: fix verbundenes oder eine Wallbox mit Stecker und Kabel separat kaufen?
    • Spricht etwas dagegen, als Enyaq Fahrer die Telsa Wallbox zu nutzen? (wegen Typ B FI?)
    • Welche Wallbox könnt ihr empfehlen?
    • Welches Ladekabel könnt ihr empfehlen? Einfach das von Skoda mitkaufen? Das von der Wallbox? Oder ganz wo anders?
    • Gibt es irgendwelche Sicherheitsfeatures, die wichtig sind zu beachten? Wie zB eine hardwareseitige Einstellung der Ladeleistung auf Wallbox-Seite, nicht im Auto?


    Ich habe wirklich versucht, viel darüber zu recherchieren aber nach stundenlangem Googeln und Youtuben bin ich ehrlich gesagt noch unsicherer als zuvor - und sehr dankbar für eure Hilfe.


    Andreas

  • Moin nach Österreich,


    ich habe an meinem Tiefgaragen-Stellplatz eine rote CEE 32A-Steckdose mit einer integrierten 240 V-Schuko-Steckdose, die direkt aus dem Zählerschrank von meinem Wohnungs-Anschluss versorgt wird (vorschriftsgemäß abgesichert über ca. 40 m 5x 6 mm2).

    An der CEE- Steckdose hängt ein mobiler go-eCharger, den ich ferngesteuert zwischen 6 -11 kW betreibe. In unserer abschließbaren Tiefgarage nutze ich die Möglichkeit des Schutzes gegen Fremdladen nicht.

    In der 240 V-Schuko-Steckdose steckt ein PowerLine-Empfänger, so dass ich auch an meinem Tiefgararenplatz WLAN-Empfang habe.

    Als Ladekabel nutze ich das vom ENYAQ ohne weitere Sicherung. Theoretisch könnte ich es über eine Vorhängeschloss sichern, was ich habe nicht mache.

  • Danke für Deine rasche Antwort! Das mit der Schuko-Steckdose für eine PowerLine ist eine sehr gute Idee :) Da ich....spezielle... Nachbarn habe, möchte ich auf jeden Fall ein Fremdladen vermeiden bzw. eine Starkstromsteckdose kommt auch nicht in Frage.


    Wenn ich eine smarte Wallbox habe, kann ich Statistiken ablesen etc okay - aber welchen Nutzen habe ich sonst? Ist das im Alltag notwendig für die Wallbox?


    Danke

    Andreas

  • Ich habe seit zwei Jahren die wallbox Heidelberg connect, die die meisten deiner Anforderungen abdeckt. Ist auch m.E. recht preiswert, z.B. https://www.ebay.de/itm/296118…et_ver=artemis&media=COPY


    RFID hat sie nicht, du kannst aber einfach einen Schlüssel Schalter installieren um die zu sperren.

    Ladeleistung lässt sich auf 8 A begrenzen.

    Stromzähler hat sie nicht integriert; habe mir einen geeichten Stromzähler im Sicherungskasten installiert.

    Die wallbox hat keine App, sie kommt aus dem klassischen “Schaltschrankbau” 😉.

    Detail Infos:

    https://www.wallbox24.de/images/gallery/PDF/Manual-Energy-Control.pdf


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  • Zu deinen Fragen:

    - Konnektivität: nach deiner Beschreibung erscheint das nicht notwendig, du kannst das Laden über die App einstellen und überwachen, Klimatisierung geht eh nur über die App, dafür ist die Wallbox ja nicht "zuständig"


    - Kabel/Buchse: Wallboxen mit direkt angeschlossenem Kabel sind nach meiner Erfahrung nicht soviel teurer als die Versionen mit Buchse, mich würde zu Hause das Gefummel mit dem Extra-Kabel eher nerven, so stell ich den Enyaq hin, packe mir das Kabel der Wallbox, das locker (also nicht demonstrativ sauber aufgewickelt) rumhängt und stecke ein - passt und geht schnell


    - Tesla WB wg. FI B: nicht nur Tesla verbaut eine "FI B"-Funktionalität, machen andere auch, die Frage ist eher, ob bei euch in A ein physischer FI B verbaut werden muss, denn die Wallboxen haben genau genommen keinen FI B drin, sie bieten nur eine vergleichbare Funktion: sollte ein DC-Fehlerstrom erkannt werden, beendet die Wallbox das Laden, das wiederum führt dazu, dass an den Pins der Ladebuchse des Autos garantiert keine Spannung mehr anliegt, weder AC noch DC, dafür muss das Auto und seine Ladeelektronik sorgen. Bei uns in D reicht das aus - auch wenn manche Elektriker gerne das Gegenteil behaupten und für teuer Geld FI B in die Schaltschränke reinbauen.


    - Wallbox-Empfehlungen: frag zwei WB-Besitzer und du bekommst drei Empfehlungen :D von "strunzdumm" bis "KI-gesteuert" gibt es Unmengen an Wallboxen. Keine Empfehlung, aber eine Erfahrung: seit Mai 2020 nutze ich eine dumme Heidelberg Home Eco, damit haben wir 3 Jahre lang die beiden Skoda-BEVs CitiGo iV und Enyaq geladen und seit letzten Sommer nur noch den Enyaq - ich vermisse nichts


    - Ladekabel: ich unterstelle mal, du fragst nach einem Ladekabel, das du immer mitnimmst, damit du an öffentlichen AC-Ladern laden kannst, die nur eine Buchse haben. Ist bei euch in A beim Enyaq keines mehr dabei? Bei meinem (EZ 05/2021) wars dabei, bei genauem Blick drauf ist zu erkennen, es ist ein Kabel von Lapp und die Stecker von Mennekes - und genau darauf würde ich achten, keine Billigteile ungeklärter Herkunft, für mich kommt nur Markenware in Frage, vor allem beim Stecker, da wäre bei mir Mennekes gesetzt, die haben den Stecker-Standard eingeführt und durchgesetzt, die haben auch die mechanischen Toleranzen definiert.


    - Sicherheit: wenn du nicht mit mehr als 5,5kW laden darfst, wird derjenige, der diese Vorschrift macht, auch vom Installateur bestätigt haben wollen, dass die Wallbox nicht mehr zulässt! Dass der Enyaq auf 5,5kW runtergebremst werden kann, ist nicht maßgeblich, ein Klick, und er will und wird 11kW ziehen - AUTSCH. Meines Wissens gibt es keine Wallboxen - zumindest keine in D zugelassenen - die keine Leistungsbegrenzung per Mäuseklavier oder Steckbrücken haben, also von außen NICHT zugänglich.

    Allseits unfallfreie Fahrt - und immer eine Handbreit Wattstunden im Akku

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  • Hallo Andreas,


    für Deinen Anwendungsfall geht fast jede Wallbox, die ein wenig intelligent ist und über eine Smartphone-Anbindung verfügt. Jedoch finde ich in Deinem Beitrag auch m. E. widersprüchliche Dinge. Du möchtest eine App der Wallbox und auch Statistiken auslesen, es gibt aber weder WLAN noch Ethernet? Hier könnte man ggf. aber noch etwas mit PowerLine (also über eine Stromleitung bzw. eine normale Haushaltssteckdose machen). Aber Dein Gesetzgeber zwingt Dich doch schon zu einer smarten Wallbox über die Förderung, oder nicht?


    - Verlangt Euer Gesetz explizit OCPP oder Modbus? (Sprich andere Protokolle wie EEBUS sind raus?)

    - Gibt es von dem Fördergeldgeber eine Liste geförderter Boxen?


    Ladeleistung müsste bei den meisten Wallboxen einstellbar sein, und sei es nur mittels DIP-Schalter, was bei Dir ja kein Problem wäre, da es dauerhaft wäre und nur einmal zu Beginn gemacht werden muss.


    Einfacher aber eher unpraktischer Schutz wäre Schlüsselschalter, ansonsten empfehle ich Dir eine Wallbox mit RFID-Karte als Zugangsschutz.


    Auf jeden Fall empfehle ich Dir ein fest angeschlagenes Kabel. Bei manchen Boxen kannst Du das dann direkt um die Box wickeln. Ansonsten geht auch ein separat montierter Haken.


    Ach so, wenn Du in der TG keinen Empfang hast (Mobilfunk), dann wirst Du Dein Auto auch nicht per App erreichen. Darüber musst Du Dir im Klaren sein.

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    ME 3.0 seit 16.09.2022

    ME 3.7 seit 03.07.2024

  • Mein mobiler go-eCharger ist so gegen „unerlaubte Eigentumsübertragung“ geschützt:

    - Die CEE-Steckdose ist in einem Wandkasten untergebracht, den ich abschließe. Daher ist in der TG nur die Installations-Zuführung zum Kasten und unter dem Kasten die WallBox sichtbar. Die Steckverbindung sowie das PowerLine-Gerät sind nicht sichtbar.

    - Das Ladekabel steckt immer in der WallBox und ist an der Wand mit einem Schloss angeschlossen, also wie eine fest installiertes Ladekabel


    Je nach Fahrvorhaben nehme ich das Ladekabel — und in sehr wenigen Fällen auch die WallBox — mit.

  • Das meiste wurde ja schon gesagt. Nur eines noch. Das Kabel kann Dein Auto an der Wallbox nicht identifizieren. Ohne RFID oder Schlüsselschalter könnte also jeder laden.


    Zur „Kommunikation“ zwischen WB und Auto - das kann man eigentlich nicht Kommunikation nennen. Das Auto meldet per Kontakt über das Kabel es ist bereit. Das Kabel hat an diesen 2 Pins einen Innenwiderstand und signalisiert damit die maximale Belastbarkeit. Die WB schaltet dann die Spannung an die 3 Phasen und schickt ein PWM Signal ans Auto, mit welchem Strom der Lader des Autos laden darf. Dieser Stromwert (per PWM) wird die WB so bemessen

    • Dass die vom Installateur eingestellten 5,5 kW nicht überschritten werden
    • Das Kabel nicht überlastet wird
    • Falls mit Intelligenz, du per App einen kleiner Wert einstellst, begrenzt es auf diesen

    Das Auto kann dann max den vorgegeben Wert laden und nach eigenem Ermessen verringern. Da der Enyaq per Einstellung nur auf 5,5 kW verringert werden kann, ist das für dich nicht von Belang. Lediglich bei Verriegelungsfehler wird dein Enyaq das Laden auf 3,5 kW verringern.


    Der kleinste PWM Wert ist 6A = 4kW bei 3 Phasen. Geringere Werte gibt es gemäß Norm nicht. Falls Du also eine WB möchtest, die mit weniger als 4kW lädt solltest du eine wählen die auf 2 oder 1 Phase umschalten kann.

  • Ich hatte die Go-e, musste dann wegen der AG-Erstattung wechseln. Jetzt ist es eine WARP2 mit MID-Zähler, WLAN, LAN und eigener "App" (in der WB laufender WebApp). Die Box spannt ein WLAN auf, da kann man dann auslesen, sich die Ladungen je hinterlegter RFID-Karte oder gesammelt als PDF ausgeben lassen.

    Ladestrom einstellbar mittels DIP-schalter oder per App.

    gibt es in 11 und 22 kW, mit fest angebautem Kabel in unterschiedlichen Längen.

    Modbus etc. auch drin


    3 RFID-Karten sind dabei, aber auch nahezu jede Ladekarte (EnBW, Powerpass etc, sowie jeder RFID-"Badge" am Schlüsselbund kann angemeldet werden.


    Einfach nach WARP2 Charger suchen. Dort wird auch die weitere Entwicklung der Software beschrieben.

    Beim konfigurieren auf den integrierten MID-Zähler achten.



    Und Lastmanagement ist auch möglich, falls eine weitere WB dazukommen soll.

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  • Danke euch!


    Ich recherchiere noch weiter, eine "Bastellösung" mittels Juice Booster o.ä. möchte ich nicht.


    Was mir noch nicht klar ist, ist die FI Typ B Sache. Mr.StickBreaker du schreibst, dass in den Telsa Wallboxen (und dann vermutlich auch in allen anderen die so eine Funktion haben wie Webasto) kein echter FI Typ B verbaut ist sondern nur ein DC-Fehlerstromerkennung.


    Laut Wallbox - Welchen FI muss ich verwenden? | e4mobility reicht das auch in AT aber die Info ist "ohne Gewähr". Kennt jemand ein offizielles Stück Blatt Papier, wo das schwarz auf weiß draufsteht?


    Edit: Habe gerade nochmal nachgesehen. Mein Elektriker hat einen FI/LS angeboten für rund 145 EUR netto, das sollte dann in Kombination mit einer Wallbox mit DC Fehlerstromerkennung die saubere Wahl sein, da die Wallbox "losgelöst" vom Wohnungsstrom geschützt werden soll. Genauso wie auf e4mobilit.at geschrieben.

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