Tagebuch eines Totalausfalls "Skoda Enyaq"

Zitat von SAXI

Aber das liegt vermutlich auch daran, dass ich schon oft wegen solchen Lappalien aus meiner aktuellen Tätigkeit, (Bei)Schlaf, , was auch immer, heraus gerissen wurde, zum Gerätehaus gefahren bin um dann genau mit den oben erwähnten vier Fahrzeugen, 20 Mann, Rettungswagen, Polizei... zur Einsatzstelle zu hetzen.

Genau genommen ist das bei 3 von 4 Alarmierungen genau so. Meistens steigt außer dem Gruppenführer nicht mal einer aus...

Wenn man bei so einer Fehlermeldung die 112 wählt, dem Disponenten die Lage schildert und ihn dann entscheiden lässt, macht man aber sicher nichts verkehrt. Ich gehe davon aus, bei uns würde dann erst einmal ein LF geschickt, nicht gleich ein ganzer Löschzug.

Ich würde es bei der Werkstatt noch einmal nachdringlich hinterfragen, was jetzt bei der Fehleranalyse herausgekommen ist.

Sollte es sich tatsächlich um ein ernst zu nehmendes Problem handeln, würde Skoda das Risiko vermutlich nicht eingehen und dich einfach so mit einem Fahrzeug nach Hause schicken, von dem unmittelbare Gefahr ausgeht.

Von einem Fernseher, der über Nacht in der Steckdose steckt, geht eine höhere Brandgefahr aus als von einem BEV, dessen Batterie mit unzähligen Sensoren in allen Lebensphasen überwacht wird.

Zum Thema Mietwagen:

Das steht alles in den Bedingungen der "tollen" Mobilitätsgarantie drin und ist kein Skoda spezifisches Ding. Fast alle Autohersteller verfahren so, außer vielleicht die Premium-Marken.

Fast nirgends gibt es Ersatzmobilität länger als drei Tage im Falle einer Garantiereperatur

Zitat

• Hatte schonmal jemand diese Fehlermeldung im Auto und wie war das Prozedere bei ihm danach?

Ich hatte den Fall noch nicht, hätte aber bei der Meldung auch die Rettungskräfte informiert.

Zitat

• Wieviel Vertrauen hättet Ihr jetzt in dieses Auto? Wenn es tatsächlich nur ein lumpiger Einmalfehler oder SW-Bug ist der alle Schaltjahr kommt - kein Problem. Wenn es aber eben doch eine reale Warnung war vor irgendeinem Problem im HV-Kreis/der Batterie? Dann wäre es schon schlecht, wenn das Auto nachts zum Laden in der Garage steht...

Na ja, skeptisch wäre ich erst einmal schon. Ich würde Škoda zumindest schriftlich fragen, ob etwas aus deren Sicht dagegen spricht, das Auto in einer Garage oder neben einem Haus abzustellen.

- Wenn Škoda das nicht macht, würde ich das als Hinweis sehen, dass anscheinend doch etwas nicht iO ist, und Škoda höflich mit Nachdruck zur Abhilfe auffordern.

- Wenn Škoda das macht, würde ich es als iO betrachten.

Zitat

• Welche Erwartungshaltung darf ich haben, wenn ein quasi nagelneues Auto für fast 3 Wochen in der Werkstatt steht und es keine Erklärung gibt, was denn jetzt überhaupt war?

Die übliche Erwartungshaltung ist sicherlich, eine Aufklärung zu bekommen. Schwierig wird es, wenn selbst Fachleute quasi vor einem Rätsel stehen und keine Erklärung haben.

Zitat

• Ist es unverschämt von mir zu denken, dass ich mir mit meinem Leasing individuelle Mobilität erkaufe um dann doch einen Mietwagen selbst organisieren zu müssen?

Unverschämt ist es sicher nicht, doch ob es deckungsgleich mit der AGB ist, ist entscheidend.

Zitat von SAXI

Na ja, so ein Auto respektive Akku explodiert ja nicht sofort. Ein sicheres Abstellen, sei es Mitten auf der Straße, ist immer möglich.

...

Wie stellst Du Dir das vor? Mitten in Dortmund, viel Verkehr, wenig Platz, und man stellt das Auto mitten auf der Fahrbahn ab, verlässt es und geht zur Seite, um die Busruhe abzuwarten oder ob tatsächlich Rauch oder Flammen zu sehen sind? Und ruft dabei nicht sofort die 112 an, sondern wartet einfach so und blockiert damit den Verkehr?

Ich war schon in Dortmund in Ecken, da bekäme man nicht mal nen Smart halbwegs geschmeidig abgestellt, schon gar nicht abseits von anderen geparkten Fahrzeugen, Straßenbäumen, Häusern oder sonstiger Bebauung. Und wenn man mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt, ist vielleicht nach vorne viel Platz, aber der Hintermann steht dicht hinter einem und hat wenige Möglichkeit, im Gefahrfall nach hinten wegzukommen wegen der Schlange, die dahinter steht.

Bei der Fehlermeldung ist es Niemandem vorzuwerfen, wenn er sich an die Anweisungen in der Fehlermeldung hält. Wären die Rettungsdienste anderer Meinung, hätten sie eine Rechnung geschickt.

Und ich finde es empörend, dass Skoda und die Werkstatt einen so abspeisen. Ich wäre beim Anwalt für eine Erstberatung, wie man die Auskunft erzwingen kann. Und ich würde bei der Fachpresse nachfragen, ob Interesse an der Story besteht. Das liest Skoda sicher gerne in der Motorwelt, AMS und wie sie alle heißen. Sogar die AutoBLÖD würd ich in Betracht ziehen..

Zitat von Dusky

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• Wieviel Vertrauen hättet Ihr jetzt in dieses Auto? Wenn es tatsächlich nur ein lumpiger Einmalfehler oder SW-Bug ist der alle Schaltjahr kommt - kein Problem. Wenn es aber eben doch eine reale Warnung war vor irgendeinem Problem im HV-Kreis/der Batterie? Dann wäre es schon schlecht, wenn das Auto nachts zum Laden in der Garage steht...
• Welche Erwartungshaltung darf ich haben, wenn ein quasi nagelneues Auto für fast 3 Wochen in der Werkstatt steht und es keine Erklärung gibt, was denn jetzt überhaupt war?
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Kann ich verstehen, das Vertrauen ist schnell erschüttert.

Ich würde natürlich auch bei einer leuchtend roten Warnmeldung die Empfehlung befolgen - das steht außer Frage!

Nachdem nichts belastbares rauskommt und der Hersteller (laut Werkstatt) die Aussage trifft, Fahren ist wieder möglich, dann spricht in meiner Welt nichts dagegen, das auch zu tun. Ich gehöre zu den technisch belasteten, die bei komplexen Systemen sehr oft sog. false-positives erlebt haben, ich würde das als SW-Fehler buchen, das Restrisiko halte ich für so gering, dass ich mir keine Sorgen machen würde.

Falls entgegen aller Erwartung doch ein reelles technisches Problem vorliegt, dann wird das Auto aller Wahrscheinlichkeit nach ausreichend vorher leuchtend rot und eindringlich warnen - wer darauf nicht vertrauen kann, sollte sich niemals in ein komplexes, softwaregesteuertes BEV setzen.

Was ich allerdings auch versuchen würde: über die Servicewerkstatt die Aussage von Skoda, Fahrzeug kann gefahren werden, in irgendeiner schriftlichen Form zu bekommen, einfach zur Absicherung, nicht dass es dann heißt, falls da nochmal was passiert: wie konnten Sie einfach wieder fahren?

Zu deiner Erwartungshaltung: darfst und solltest du schon haben, ich gehe davon aus, dass die Werkstatt da nicht sehr eng mit dem Hersteller kommuniziert hat, mein Servicepartner hakt da doch recht eindringlich nach und lässt sich ungern mit pauschalen Aussagen abspeisen.

Dein Problem könnte sein, dass du deinen Enyaq woanders bezogen hast, ich gehöre zu denen, die genau sowas vermeiden, für mich ist Beschaffung UND Service aus einer Hand gesetzt - nur ist dieses Kind schon in den Brunnen . . .

Hallo Saxi,

vorweg dir und allen deinen Kameraden meine aufrichtige Hochachtung und mein aufrichtiger Dank für das, was ihr macht und leistet zum Wohle aller in der Gesellschaft.

Aber gleichzeitig muss ich sagen, dass mich deine Aussagen dezent erschüttern.

Ja, ich bin bei dir, dass unsere Gesellschaft inzwischen unter einer kranken Vollkaskomentalität leidet und sehr viele keine Verantwortung mehr selber tragen wollen. Auch hat in unserer Gesellschaft ein rücksichtsloser Egoismus überhand genommen, der einfach krank macht.

Hier gehst du aber meiner Meinung auf den falschen los.

Wenn du dich aufregen willst, dann bitte über Skoda. Skoda hat diese Formulierung ins Handbuch geschrieben.

Dusky hat sich lediglich an die Anweisungen des Produzenten des und Experten für das konkrete Auto gehalten.

So du jetzt mit dem Kopf schütteln solltest und an den gesunden Menschenverstand appellieren willst:

Woher soll ein normaler Mensch, der nicht in der Technik drin steckt, wissen, wann und wie sich ein Akku verhält?

Welche Normalos haben Erfahrungswerte mit sich überhitzenden Akkus dieser Größe?

Was ist denn bisher an belastbaren Wissen bei uns Normalos über das Verhalten dieser komplexen Technik angekommen?

Ist es denn überhaupt zumutbar, dass wir Normalos so tief in diese Materie einsteigen?

Ich weiß nicht in welchem Bereich du arbeitest.

Es gibt aber gerade einige technische Bereiche die geprägt sind von Procedures, welche grundsätzlich abzuarbeiten und einzuhalten sind.

Ganz oft wird dort mit sehr engen Scheuklappen gearbeitet - eben gerade nicht mit dem von dir angesprochenem "gesunden Menschenverstand".

Dies ist ganz bewusst so vorgeschrieben und hat auch seine Begründung: Sicherheit.

Nur weil der Operator eines Geräts/Vehikels/you name it, es bedienen kann, muss das noch lange nicht bedeuten, dass er/sie/es auch die tieferen inneren Zustände beurteilen kann.

Das beste Bespiel für dieses sklavische halten an Procedures und übervorsichtiges Verhalten inkl. vorsorglichen Checks und Alarmen ist die Luftfahrt.

Würde dort öfters mit "gesundem Menschenverstand" agiert, würden wir viel mehr Abstürze und Todesopfer beklagen müssen.

Und hier ist der Bogen zurück zu Dusty zu schlagen.

Ein Enyaq ist eine Maschine von derartiges Komplexität, dass der normale "Operator", Fahrer, Pilot, deren Inneres garnicht erfassen kann.

Für dieses (vielleicht) überzogene Maßnahme ist daher nicht Dusty verantwortlich, sondern vollumfänglich Skoda.

Skoda könnte entsprechende Monitoring- und Diagnose-Systeme einbauen und feiner abgestufte Warnmeldungen implementieren.

Solange in dieser Situation aber dem normalen, technisch nicht affinen Menschen eine derartige Handlungsanweisung gegeben wird, ist es absolut in Ordnung, wenn er sich dran hält.

Wil_ht Ich bin hier noch nie auf irgend jemanden los gegangen und werde das auch in Zukunft nicht machen. 😉

Ich kann Deine Ausführen gut nachvollziehen und gebe Dir in gewissen Maße Recht, aber der Vergleich mit der Luftfahrt hinkt ein wenig.

Wenn wir unser Fahrzeug durch Großstädte bewegen liegen nicht hunderte Menschenleben in unserer Hand. Auch dann nicht, wenn der Akku durch gehen sollte.

Den Rest des Textes habe ich wieder gelöscht, es ist eigentlich alles gesagt.

Wenn der Vergleich mit der Luftfahrt hinkt, dann hat der Vergleich mit dem Rauchmelder aber amputierte Beine.