Fahrzeug Laden

Stimmt, beim Verbrenner habe ich immer versucht vor der Reserve zu tanken. Worst case auf der Autobahn war für mich persönlich immer, wenn ich nicht drauf geachtet hatte und kurz nach der letzten Tanken auf einmal die Reserve anging. Ich wusste dann nie, wann die nächste Tanke kommt, denn das vorherige Schild hatte ich mir nicht gemerkt. Also erstmal im Navi suchen - auch ohne Cariad ein Usability Abenteuer. Und die 60 km Reichweite waren nach 30 km fast auf Null.

Jetzt wird es automatisch geplant, ich kann auf 0% SoC runterfahren, ohne dass ich mir Sorgen mache und einmal war ich sogar auf 0% und musste noch 4,5 km fahren, bergauf. War kein Problem, der Enyaq hat das alles mitgemacht. Auch wenn die Reichweitenvorhersage bei E nie genau stimmt, zeigt mir die Reichweitenwolke ob es klappt und ich habe eine deutlich höheren Grad an Transparenz. Ich fühle mich deutlich wohler als mit Verbrenner.

Auf der anderen Seite hatte ich jetzt auch bereits 2x eine Reichweite von 200 km von 100 auf 2% mit 160 km/h. Die viel zitierten 1.000 km am Stück hatte ich beim Diesel noch nie. Aber im Extremfall bei über 210 km/h waren es nie weniger als 400 km Reichweite beim Diesel.

Letztlich ist es nur ein Thema der Bequemlichkeit. Man muss einfach mal seine Komfortzone verlassen. An Ende ist es nicht schwierig sondern nur etwas unbequem, wenn man sein Verhalten ändert.

Zitat von goofy1966

ich kann nicht verstehen, wieso hier soooo viel zu der Reichweitenanzeige

diskutiert wird. Bei einem Verbrenner ist das doch nie anders gewesen.

Beim Verbrenner kommt es aufgrund der deutlich größeren an Bord befindlichen Energie nicht so sehr drauf an und deswegen kommen Verbrennerfahrer eher selten auf die Idee, den Tank nahezu leer fahren zu müssen....

Zudem gibt es bei Verbrennern keinen Anlass, darauf achten zu müssen, dass der Tank, z.b. aus zeitlichen Gründen oder Gründen der Batterieschonung, nicht vollgetankt (z.b. bis 80%) werden sollte.

Es ist beim Verbrenner auch zwischendurch überhaupt kein Problem, mal kurz nach zu tanken. Man hat dann ja überhaupt keine Eile, wenn z.B. noch rund 10L im Tank sind.

Man nimmt dann schlicht die nächste Tankstelle, die sich am Weg befindet, sofern dort nicht gerade Schlangen von Fz warten.

(um das einem BEV-Fahrer klar zu machen:

das bedeutet mit einem Diesel, dass ab dem Zeitpunkt, wo man mit dem gedanken spielt tanken zu wollen, noch bis zu 200km möglich sind....)

Ich bin beim Verbrenner nie auf die Idee gekommen, so lange zu fahren, bis ca weniger als 10L im Tank sind.

Reichweitenprobleme gab es aufgrund der Tatsache, dass bis dahin 50L (also bis zu 1000km) verfahren werden konnten, ebenfalls nie.

Die Reichweite (und auch eine Art Tankplanung) war für mich beim Verbrenner daher nie ein Thema und daher war das Beim Verbrenner für mich deutlich anders, als beim Enyaq.

Zitat von GiMichael

Jetzt wird es automatisch geplant, ich kann auf 0% SoC runterfahren, ohne dass ich mir Sorgen mache und einmal war ich sogar auf 0% und musste noch 4,5 km fahren, bergauf.

Klar, du kannst bis auf 0% und noch ein paar Kilometer mehr, zum Schluss ganz langsam....,runterfahren. Die Frage stellt sich nur, ob exakt dann (oder z.b. 4,5km im Schleichgang später ) eine funktionierende Ladesäule steht.

Auf die weit vorher (z.b. bei 80% SOC) vom Fz geschätzte Reichweite kannst/solltest du dich bei solchen, auf Kante genähten Aktionen, ganz sicher nicht verlassen....Bei Planungen mit Reichweitenangaben bei Ladezustand 80%, würde ich mindestens eine Sicherheit von 40-50km vorsehen und das sind rund 10% SOC.

Zitat von enopol

Es ist beim Verbrenner auch zwischendurch überhaupt kein Problem, mal kurz nach zu tanken. Man hat dann ja überhaupt keine Eile, wenn z.B. noch rund 10L im Tank sind.

Als noch Verbrennerfahrer: Ich hatte vor auch mit dem Enyaq so zu verfahren. Wenn noch 15-20% Strom im Akku sind wird halt der nächste Schnelllader angesteuert und je nach Reststrecke mehr oder weniger nachgeladen. Mache ich da einen Denkfehler ?

Nein. Passt so.

Teste Dich einfach ran.

Je geringer Dein Ladestand, um so schneller läd der Akku.

Zitat von NoTesla

Als noch Verbrennerfahrer: Ich hatte vor auch mit dem Enyaq so zu verfahren. Wenn noch 15-20% Strom im Akku sind wird halt der nächste Schnelllader angesteuert und je nach Reststrecke mehr oder weniger nachgeladen. Mache ich da einen Denkfehler ?

Ich fahre so ähnlich (spätestens bei 10%) wird geladen), außer wenn sich der nächste geplante Ladepunkt wirklich sehr nah ist.

Ein Denkfehler ist das m.E. nicht.

Jeder kann das individuell anders sehen, wie beim Verbrenner auch.

10% sind bei mir (im Sommer....) bestenfalls 50km.

Wenn ich dann die nächste Ladesäule nehme, ist das für mich ok. Bis zum gelben oder gar dem roten Schildkrötensymbol zu fahren, muss m.E. nicht unbedingt sein.

Das mag zwar kleine Zeitvorteile bringen, wenn es denn klappt..., ich fahre aber lieber auf der sicheren Seite und deshalb bin ich beim Verbrenner auch nahezu nie bis in den Reservebereich gefahren.

Ich muss keine Zeitrekorde aufstellen.

ich rechne nach dem ersten Zwischenladen bei längeren Strecken daher mit 70% der Batteriemaximalkapazität, also einem real nutzbaren Ladezustandsbereich von 80-10%.

mehr als 350km nutzbare Reichweite werden es im Sommer nach einer Zwischenladung daher nicht.

Im Winter wäre dann eher schon bei 250km Schluss.

Zitat von enopol

10% sind bei mir (im Sommer....) bestenfalls 50km.

Wenn ich dann die nächste Ladesäule nehme, ist das für mich ok. Bis zum gelben oder gar dem roten Schildkrötensymbol zu fahren, muss m.E. nicht unbedingt sein.

Ich fahre ja durchaus mal auf 0%. Die Regel ist es bei mir nicht. Ich versuche eher unter 10% zu kommen also 8, 5 oder 3%. Manchmal passt es dass es 0% werden und das eine mal mit 0% und noch 4,5 km zu fahren war eine Ausnahmesituation. Da hatte ich mich aufgrund von Höhenmetern und den Alpen schlicht verschätzt.

Eines muss ich allerdings erwähnen. Ich habe noch nie eine Schildkröte gesehen. Nicht mal die gelbe. Die erscheint einfach nicht. Auch nicht bei 0%.

Ich fahre bei meinen Langstrecken-Fahrten auch ab einem SoC von 20 % oder weniger gemütlich an einen mir gut passenden Schnelllader. Teilweise kann das bei Bio-Pausen-Bedrf aber auch schon früher geschehen, dann wird eben mal kurz nachgeladen.

Generell halte ich die Reichweiten-Diskussion für eher theoretisch:

- Bis auf wenige Ausnahmen von täglichen Langstreckenfahrten von über z.B. 300 km (um mal im sicheren Bereich ohne Nachladen zu bleiben) fahren die meisten von uns kürzere Strecken, die auch in den meisten Fällen ein in den Ablauf passendes Laden erlauben.

- Für Langstrecken müssen alle diejenigen, die wie auch ich früher immer die berühmten „1.000 km in einem Stück mit 150 km/h“ gefahren sind, umdenken. Es ist eine reine Kopfsache.

Meine Empfehlung ist, die für einen realistischen Fahrtstrecken zu betrachten und sich ran tasten. Das ist übrigens für Neulinge bei Verbrennern auch nicht anders.

Zitat von GiMichael

Ich fahre ja durchaus mal auf 0%. Die Regel ist es bei mir nicht. Ich versuche eher unter 10% zu kommen also 8, 5 oder 3%. Manchmal passt es dass es 0% werden und das eine mal mit 0% und noch 4,5 km zu fahren war eine Ausnahmesituation. Da hatte ich mich aufgrund von Höhenmetern und den Alpen schlicht verschätzt.

Eines muss ich allerdings erwähnen. Ich habe noch nie eine Schildkröte gesehen. Nicht mal die gelbe. Die erscheint einfach nicht. Auch nicht bei 0%.

irgendeinen Grund, dass es die Schildkrötensymbole gibt, wird es vermutlich haben....in diese Bereiche komme ich normal ohnehin nicht....

Warum fährt man bis nahe 0%?

1. Weil man die Ladehäufigkeit verringern will und 2. weil man von der dann insgesamt höheren Ladegeschwindigkeit profitieren will.

Beide Gründe sparen schlichtweg Zeit. Um mehr geht es nicht...und Sinn macht dieser Zeitvorteil hauptsächlich nur auf Langstrecke. (was man anhand einiger Schilderungen, wie sinnvoll man die tollen Ladepausen verbringen kann, kaum glauben will....)

Ansonsten sehe ich keinen Grund, sich dem Risiko aus zu setzen, es eventuell nicht zu schaffen. Mich würde das z.b. nur stressen und deswegen sind 10% SOC beim Laden bei mir sogar auf Langstrecke schon die Ausnahme.

Wenn ich, wie zu geschätzt 95% meiner Fahrzeiten, nur kürzere Strecken fahre und jederzeit schön zuhause laden kann, gibt es für mich gar keinen Grund mehr, bis 10% SOC mit dem laden zu warten.

Wenns gerade in den Kram passt, lade ich dann auch schon ab 40%....dadurch muss ich vielleicht tatsächlich einmal mehr 2 Minuten für das An- und Abstöpseln des Ladesteckers investieren, aber das juckt mich dann wirklich nicht.

Ja, da kann ich dir folgen. Wir sind halt wieder bei einer "subjektiven" Sicht auf das Ladeverhalten. Jede Fahrt (kurz, lang, Ferien) hat Ihre individuellen Anforderungen, die dann noch jeder subjektiv für sich einschätzt.

Somit gibt es auch nicht den Königsweg, sondern viele Wege.

Je nach Strecke, komme ich auch mal unter 5% meist zuhause an. Nicht wegen schneller Ladegeschwindigkeit, sondern rein aus Bequemlichkeit.