Tempomat oder doch nur Limiter

  • Ob das ACC stehende Objekte per Radar oder Kamera erkennt, ist doch für den Anwender gar nicht klar ersichtlich. :/

    2 Beispiele, die ohne Radar nicht statt finden.


    1. bei uns existiert eine längere, engere Straße mit Zone 30. Dort fahre ich normal mit Tempomat.

    Geparkt wird dort wechselseitig auf beiden Seiten, da sonst keine Durchfahrt möglich ist. Die Abstände dieser wechselseitigen Parkbereiche betragen geschätzte 40m.

    D.h. jeder der die Straße fährt, muss quasi Slalom fahren.

    Dass das gut klappt, kann man schlichtweg daran erkennen, dass selbst Gelenkbusse des ÖPNV damit keine Probleme haben und, solange kein Gegenverkehr kommt, nicht langsamer fahren oder gar stoppen müssen.


    Mit Enyaq und reinem ACC sieht es dann so aus:

    Wenn ich z.b. rechts auf der Fahrbahn fahre, weil links neben mir geparkt werden kann, der linke Parkbereich aufhört und die ca 40m-Lücke bis zum Parkbereich auf der rechten Straßenseite anfängt, steht bei Tempo 30 in 40m vor meinem Enyaq ein geparktes Auto. Der Enyaq macht bereits ab dem Zeitpunkt eine heftigere Bremsung.

    Dieses Bremsen erfolgt ausschließlich im ACC-Modus.

    Sonst nicht.

    Mit normalem Tempomat oder ohne diese Art von Assistenten, kann man die ganze Strecke, sofern kein Gegenverkehr kommt, ohne sinnlose Abbremsungen im Slalom fahren.

    Der normale Tempomat ist werkseitig nur leider nicht vorhanden, wenn man ACC hat.


    2.

    Wieder reines ACC. Geschwindigkeits und Straßenverlaufsabhängigkeit deaktiviert.

    Landstraße, 100km/h zugelassen, enge Linkskurve, die man meist mit 70km/h fährt. Deutlich neben dem rechten Straßenrand parken Autos. Die Straße vor mir ist also völlig frei. Der Enyaq bremst rechtheftig und völlig sinnfrei ab.

    Auch das passiert ausschließlich mit ACC und das heißt, dass es immer passiert, wenn man lediglich automatisch mit konstantem Tempo fahren möchte.

    Ohne ACC kann man nun mal (werkseitig) automatisch kein konstantes Tempo halten.



    Überraschende Bremsungen überschreibe ich einfach mit dem Pedal rechts und über fehlgedeutete Geschwindigkeitsbegrenzungen wundere ich mich kurz und korrigiere diese einfach nach. Jedenfalls gelingt es mir einzig mit dem pACC durch Kurven und Kreisverkehre, bei aktivierter Routenführung sogar bei Abzweigen vollständig ohne Fuß auf Gas oder Bremse zu fahren - eine Strecke von immerhin 34km. Die einzigen Stellen, wo ich selber bremsen muss, sind die insgesamt 4 Ampeln, wenn sie rot sind und niemand vor mir ist.

    Kreisverkehr, bis auf das Lenken, habe ich mit pACC auch mehrfach geschafft.

    Ich sag ja auch nicht, dass ACC nur negativ ist.

    In den Bereichen, wo ich zu 95% fahre (Stadt und Landstraßen) macht es mir, zusätzlich vor allem durch die teilweise schlechte Verkehrszeichenerkennung, zu viele Fehler.

    Ständig auf der Hut zu sein, Fehler des pACC (inkl. Fehler der Verkehrszeichenerkennung und Fehler der Here-Datenbank) zu parieren, empfinde ich in Summe nicht als Komfortgewinn.


    Auf gut ausgebauten Straßen und Autobahnen ist pACC eine feine Sache.

    Ansonsten hat es zwar durchaus positive Anteile, aber eben auch viele Fehler und der normale, völlig überraschungsfreie Tempomat ist dann nicht vorhanden.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Ich habe bei meinem ENYAQ auch GRA freigeschaltet, um die volle Bandbreite der Tempomaten zu haben.


    Dennoch nutze ich bis auf wenige Ausnahmen pACC(+TA), weil das bei meinem ENYAQ für mich gut funktioniert. Der Abstand ist auf Stufe 3 eingestellt.

    Die AntiKollision habe ich auf früh eingestellt.


    Insgesamt komme ich damit sehr gut zurecht, auch auf „Slalom“-Strecken (30 km/h-Zonen mit wechselseitigem Parken.


    Und ich empfinde es nicht als Fehler, wenn die Systeme an ihre System-Grenzen kommen, sondern nehme das als System-Grenze an. Deshalb plädiere ich dafür - auch im Hinblick auf neu hinzukommende Forumsmitglieder - nicht zu schnell und zu oft von „Fehlern“ zu schreiben, wenn es eher System-Grenzen sind.


    Das Einzige, was mir unter ME2.x besser gefallen hat, war das „sanftere“ Steuern des TA. Inzwischen schalte ich innerorts öfters den TA über die Taste rechts oben am Lenkrad ab.

  • Und ich empfinde es nicht als Fehler, wenn die Systeme an ihre System-Grenzen kommen, sondern nehme das als System-Grenze an. Deshalb plädiere ich dafür - auch im Hinblick auf neu hinzukommende Forumsmitglieder - nicht zu schnell und zu oft von „Fehlern“ zu schreiben, wenn es eher System-Grenzen sind.

    Noch dazu, wo es eindeutig ein ASSISTENT ist, der den Fahrer UNTERSTÜTZEN und nicht ersetzen soll. (TA funktioniert dem Hörensagen nach um Längen besser als vergleichbare Produkte eines gewissen amerikanischen Herstellers.)

    Skoda Enyaq iV 80, Software 3.2, race-blau, Loft, 19" Regulus AERO, diverser Schnickschnack. Ex-Mitglied des Clubs 400

  • Wo sind die Steine, ich höre hier einen Jeh... rufen :S

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

    Panasonic Wp 5kW, 4,9kWp mit 20x245W plus 38x440W Bluesun auf Nord- und Flachdach, LG 10Resu Speicher, Passivhaus

  • Wenn per ACC manchmal unsinnig gebremst wird (s.o.), dann kann man sich dieses eindeutig unsinnge Verhalten, weil es halt nicht sehr oft vor kommt, meinetwegen als "Systemgrenze", seltenes Fehlverhalten..., schön reden.

    Zudem beschleunigt das "System" das Fz i.d. genannten Fällen nicht. Eine überflüssige Bremsung ist halt nur irgendwie doof, vor allem wenn man nachfolgenden Verkehr hat.


    Die z.T. nicht korrekte Erkennung/Interpretation von Verkehrszeichen bezüglich der zul Geschwindigkeit kann man sich eventuell auch als "Systemgrenze" schön reden.

    Solange die Geschwindigkeit im Cockpit nur angezeigt wird, ist das vielleicht noch ok. Bis dahin ist die Geschwindigkeitserkennung nur eine Zusatzinformation und ich muss nicht darauf reagieren.


    Wenn die nicht korrekten Geschwindigkeitsanzeigen sich allerdings aktiv auf das Fahrverhalten des Fz auswirken, was bei pACC grundsätzlich der Fall ist, hört der Spaß, zumindest im Stadt- und Landstraßenbereich, für mich auf.

    Dann kann es zudem nicht nur zum sinnfreien Abbremsen, sondern auch zum unzulässigen Beschleunigen führen.

    Dann spätestens sollte man m.E. von Fehlern reden dürfen.


    Die Beurteilung dessen ist natürlich individuell unterschiedlich. Für mich sind solche "Systeme", die in irgendeiner Weise "Unsinn" machen können, nicht unbedingt hilfreich. Ich habe keinen Spaß daran, darauf zu achten, diese Fehler manuell zu kompensieren. Deswegen ist zudem der Spurhalteassistent bei Fahrten im Stadt- und Landstraßenbereich bei mir grundsätzlich deaktiviert.

    Es hat sicher seinen Grund, dass in der BA des Enyaq steht, dass diese "Systeme" hauptsächlich für Autobahnen gedacht sind....


    Wenn ich im Stadt- und Landstraßenbereich ohnehin häufiger darauf achten muss, ob das "System" die korrekte Geschwindigkeit benutzt, ist es keine große Tat, diese von vornherein manuell oder über den Tempomaten korrekt zu wählen.

    An diesen Ablauf gewöhnt man sich mit der Zeit ebenfalls, nur mit dem Unterschied, dass man nicht noch zusätzlich durch "Überraschungen" des "Systems" beansprucht wird.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Noch dazu, wo es eindeutig ein ASSISTENT ist, der den Fahrer UNTERSTÜTZEN und nicht ersetzen soll. (TA funktioniert dem Hörensagen nach um Längen besser als vergleichbare Produkte eines gewissen amerikanischen Herstellers.)

    Ich würde einen Assistenten der selbstständig unsinnige und z.Teil unzulässige Änderungen macht, rausschmeißen..... :)

    Auf diese Art von "Unterstützung" verzichte ich gerne.


    Niemand hat hier davon geredet, dass der Assistent, den Fahrer ersetzen soll. Was soll dieses immer wieder gerne benutzte Argument in diesem Zusammenhang?

    Der Assistent (ACC) übernimmt in diesem Fall Teilaufgaben selbstständig, wie z.b. die Geschwindigkeitswahl.

    Mehr nicht.

    Wenn er diese aktiv und selbstständig wählt, sollte er diese Teilaufgabe "gut" erledigen, ansonsten ist er nicht mal dafür geeignet.

    Davon dass éin Assistent den Fahrer ersetzen soll, sind wir meilenweit entfernt. Wenn z.b. die Verkehrszeichenerkennung als Teilaufgabe eines autonomen System eine derartige Qualität aufweisen würde, wie derzeit beim Enyaq noch der Fall, wird das in absehbarer Zeit nichts...

    Wenn ich als Fahrer nahezu ständig darauf achten muss, ob der Assistent diese eine Teilaufgabe richtig macht oder nicht und im Zweifel korrigierend eingreifen muss , ist der Assistent, zumindest für mich, ungeeignet.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

    Einmal editiert, zuletzt von enopol ()

  • Wenn ich als Fahrer nahezu ständig darauf achten muss, ob der Assistent diese eine Teilaufgabe richtig macht oder nicht und im Zweifel korrigierend eingreifen muss , ist der Assistent, zumindest für mich, ungeeignet.

    Ich gebe enepol hier Recht. Autofahren ist ein stark verinnerlichter Vorgang, der zum grossen Teil im Gehirn antrainiert und deshalb automatisch stattfindet (nur so kann man als Fahrer das Auto beherrschen und sich gleichzeitig mit dem Beifahrer unterhalten). Wenn ich nun den pACC ständig unbewusst überwachen muss, weiss ich nicht, welchen Gewinn im Sinne einer Entlastung ich dann habe.

    ENYAQ Sportline 85x, Graphit-Grau, Sportline Maxx-Paket, Transportpaket, AHK.


    Ihr da Ohm, macht doch, Watt Ihr Volt!

    Einmal editiert, zuletzt von Volta ()

  • Der ADAC hat eine Übersicht erstellt: https://www.adac.de/rund-ums-f…utonomes-fahren-5-stufen/


    Da kann man unter anderem erkennen, in welchem Umfang der Fahrer von der Überwachung des Systems abwenden darf. Travel Assist ist nach meinem Verständnis maximal Stufe 2, nur pACC Stufe 1.

    Skoda Enyaq iV 80, Software 3.2, race-blau, Loft, 19" Regulus AERO, diverser Schnickschnack. Ex-Mitglied des Clubs 400

  • Der ADAC hat eine Übersicht erstellt: https://www.adac.de/rund-ums-f…utonomes-fahren-5-stufen/


    Da kann man unter anderem erkennen, in welchem Umfang der Fahrer von der Überwachung des Systems abwenden darf. Travel Assist ist nach meinem Verständnis maximal Stufe 2, nur pACC Stufe 1.

    Das ist auch so korrekt, der Enyaq ist Level 2. Level 3 haben in der Zwischenzeit nur Mercedes und BMW, allerdings auch nur in bestimmten Ländern unter bestimmten Bedingungen (Autobahn, trockene Fahrbahn, max 60km/h, 130km/h sind in Vorbereitung (oder schon aktiv? hab nur News aus 2022 dazu gefunden).

    Theroretisch könnte der Enyaq Level 3, aber es ist nicht nur eine rein Technische Angelegenheit, sondern auch eine Frage der Haftung wenn der TA z.b. einen Unfall baut. Und denke der Zertifizierungsprozess ist dabei nicht ohne. Sowas sieht man im VW Konzern wahrscheinlich zuerst in Porsche/Audis, danach dürfte es zu den hochpreisigen VWs durchsickern und zuletzt Skoda/Seat bzw. Cupra. Wann? keine Ahnung, dürfte noch ein paar Jahre dauern... (meine Meinung)

    80 - blau - Loft - Infotaimaint Basic - Convenience BASIC - Transport

Liebe/r Besucher/in des Enyaq-Forum. Wir würden uns freuen, wenn du etwas zum obigen Thema beitragen möchtest.

Hier klicken, um ein kostenloses Benutzerkonto im Enyaq Forum anlegen

Bereits 10022 Mitglieder sind dabei und tauschen erste Informationen rund um das neue Elektro SUV Enyaq von Skoda aus! Viel Spaß :)