Frunk im Enyaq

Im Passat waren die drei Dämpfer über 20 Jahre drin und der war bis zum Schluß bei VW in der Wartung

Auch die Dämpfer an der Heckklappe, waren nie Gegenstand der HU

Das stimmt, bei der HU wird der Zustand oder das alter der klassischen Gasdruckdämpfer nicht kontrolliert.
Aber im Rettungsdatenblatt sind sämtliche Gasdruckdämpfer eingezeichnet, also schon Sicherheitsrelevant.

Ich muss sagen, ich benötige glaube ich den Lifter nicht unbedingt. Zum Rausnehmen reicht eine Hand, da halte ich die Haube einfach offen.
Nur beim reinlegen vom Kabel, muss ich arretieren, da es länger dauert, dass Kabel wieder zusammenzurollen.

Anbei noch zwei Bilder. So sieht es unter der Haube nach längerer Regenfahrt aus. Selbst das Plastik über dem Kühler ist trocken, es sind ja auch von Skoda direkt vorne Dichtungslippen (DO-8 oder ähnlich) verbaut. Von unten spritzt nichts hoch.

Der Polo meiner Frau war fast 20 Jahre alt, bis wir ihn vor zwei Monaten verkauft haben. Mit dem war ich die letzten 10 Jahre auf den TÜV gefahren, und für dessen serienmäßigen Gasdruckdämpfer der Motorhaube hat sich der TÜV noch nie interessiert. Die machten zwar die Haube auf, aber um den Motor und Anbauten anzuschauen und nicht den Gasdruckdämpfer zu untersuchen. Auch dessen Alter hat niemanden interessiert.

Es gibt Fahrzeuge (m.W. z.B. BMW), die einen aktiven Fußgängerschutz haben und bei denen in diesem Zusammenhang die Gasdruckfedern nicht „abgelaufen“ sein dürfen. Ich habe es bei der zweiten HU nach (5 Jahren) bei meinem SUPERB erlebt, dass bei den Gasdruckfedern der Fronthaube auch das Ablaufdatum kontrolliert wurde (halt genauso wie beim Verbandskasten).

Der Prüfer war eh etwas pingelig, weil nach Messungen die Scheinwerfer-Reinigungsanlage zu spät gesprüht hat (was ich zur Reduzierung des Wischwasser-Verbrauchs bewusst so eingestellt hatte), auch hier gibt es genaue Vorschriften; ich musste noch vor Ort das Umcodieren, um eine Wiedervorführung zu vermeiden.

In Bezug auf den aktiven Fußgängerschutz (SA8TF) sind die Gasdruckfedern (in DE) TÜV-relevant. Skoda lobt sich bzgl. optimaler Fußgängerschutz beim Enyaq auch selbst, weshalb ich hier auch eine Relevanz erkennen würde.

In AT habe ich dazu die Infos gefunden, dass es primär um "weiche Motorhauben" geht. Eine Gasdruckfeder könnte hier die Konstruktion tatsächlich versteifen.

Bei der HU wird es sicher abhängig vom Prüfer sein, ob er die Feder überhaupt bemerkt und auch weiß, dass diese nachgerüstet wurde. Bei einem Unfall mit einer Kollision mit einem Fußgänger ist es sicher auch Gutachter-abhängig. Dies würde ich persönlich jedoch auch nicht riskieren wollen (auch nicht, dass der Fußgänger dadurch eventuell noch schwerer verletzt wird).

Was für Züge das annimmt, wow.

Also, bei einer Personenkollision wird die beim Enyaq passive Fronthaube nicht aufgehen, zumal durch 2 Fanghaken gesichert (darf sie auch nicht). Der in diesem Fall nachgebende Materialbereich ist durch den Dämpfer nicht verändert. Damit ist es ausgeschlossen, daß in diesem Fall die Gasdruckfeder überhaupt zur Gefahr wird. Anders sieht es vielleicht aus, wenn man einen kombinierten Unfall hat, also erst mit einem andern Fahrzeug und dann erst mit Personen (schleudernd). Allerdings werden in diesem Fall wahrscheinlich auch andere scharfe Kanten vorhanden sein, daß der abgerissene Dämpfer nicht mehr relevant wird. Für die Feuerwehr ist die Position des Dämpfers auch nicht maßgeblich, da es sich nicht um die Schnittpositionen handelt. Wenn die Front stark verformt ist, gibt es andere Punkte, um den Akku vom Netz zu trennen, wenn er das nicht schon ist.

Das ändert nichts daran, daß ein übereifriger Prüfer Ärger machen kann. Ich habe erlebt, wie ein solcher Kollege nach einer KTA-Nr. gesucht hat . Er war wohl zu jung, um zu wissen, was das Kaftfahrzeug-technische-Amt ist. Er hat allerdings eben auch nur in der KBA-Liste gesucht... (schlimm genug, daß der damalige Export-Artikel dort nicht zu finden ist).

Mit Personenkollision und einer möglichen negative Wirkungen durch die Gasdruckfeder ist eher sowas gemeint.

POL-OB: 41-Jähriger verliert Kontrolle über Mercedes - Fußgänger (22) erfasst und schwer verletzt

Oberhausen (ots) - "Schwerer Verkehrsunfall mit Personenschaden an der Unterführung der Eberstraße!" dröhnte es aus dem Funkgerät am Mittwoch (26.07.) um 11:58…

www.presseportal.de

Die Feder steht wie ein Speer in Fahrtrichtung im Motorraum, einmal komplett längst durch, von ziemlich weit vorne, bis ganz hinten, und könnte sich bei einem Crash durch den Kühlergrill bohren, oder zwischen den Spalt der Motorhaube nach außen treten.

Die Front eines Autos hat einen passiven Fußgängerschutz, dieser Schutz könnte durch den „Speer“ beeinträchtig sein. Unter Umständen entspricht dieses Fahrzeug nicht mehr dem bauartgeprüften, in Crashtests nachgewiesenem Fußgängerschutz.

Ob da wirklich was dran ist, kann nur ein Fachmann für Unfallschutz bei Fahrzeugen eindeutig beantworten.

Hier ist sogar ein Unfall mit einem Škoda dokumentiert. Wenn man sieht, wie offen die Motorhaube steht, da kann man sich schon fragen, wo in diesem Fall die Gasdruckfeder bleiben würde.

Heidelberg-Kirchheim L 598: Schwerer Unfall zwischen Pkw und Fußgänger Fußgänger tödlich verletzt – PM Nr. 2 – Viernheim Online

Es ist nichts erwiesen, keiner weiß genau, was die nachgerüstete Gasdruckfeder im Motorraum bedeutet. Es bleiben aber nicht ganz unberechtigte Zweifel.

Unfälle passieren. Beides Fahrzeuge mit serienmäßigen Gasdruckdämpfern, die bei beiden Fahrzeugen keine Relevanz erzeugt haben. Man kann jetzt sicher noch eine Weile suchen, bis man einen Präzedenzfall gefunden hat, um seinen Standpunkt durchzusetzen.