Also haben Skoda und VW die langen Standzeiten von vorneherein eingeplant und u.a. deswegen hinten Trommelbremsen vorgesehen? Wohl kaum...
Der Grund dürfte wohl eher sein, dass die Bremsen hinten kaum belastet werden, da der Motor immer mitbremst, so dass Scheibenbremsen einen frühzeitigen Tod durch Verhärten der Beläge sterben würden. Mit dem besseren Aussehen im Showroom hat das nichts zu tun. Wie gesagt, die vorderen Scheibenbremsen rosten im Stand genauso.
Der Hintergrund ist tatsächlich Rost, allerdings nicht während der Standzeiten vor Auslieferung sondern über die Lebensdauer des Autos. Der TÜV bemängelt nämlich regelmäßig Bremsscheiben, wenn mehr als 25% der Oberfläche verrostet sind. Daher braucht man immer ausreichend Abrieb, damit sich Rost nicht festsetzen kann. Das ist v.a. hinten selbst beim Verbrenner schon ein Problem, weil aus optischen Gründen die Scheiben meist überdimensioniert werden (typischerweise beträgt die Verzögerungslesitung hinten nur 30% und vorne 70%, weshalb die hinteren Scheiben eigentlich deutlich kleiner als vorne sein sollten). Beim E-Auto verschärft sich das Problem durch die Rekuperation nochmals. Daher setzt man neuerdings hinten auf Trommelbremsen, weil die zum einen besser vor Spritzwasser geschützt sind und zum anderen der TÜV nicht sieht wie stark die Oberfläche verrostet ist.