Immer noch Single Source, immer noch Just in Sequence. Immer noch Lagerhaltung auf der Straße!
Das gehört angeprangert!
Gehört es nicht. Ja, es gibt immer Beispiele warum etwas nicht gut funktioniert. Aber mal ehrlich… Pandemie, Krieg … sind das die wahrscheinlichen Szenarien die ein Unternehmen als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen heranziehen soll? Produkte dieses Herstellers würden fernab jeder Wettbewerbsfähigkeit sein.
Die wirklichen Konsequenzen von dem was in der Ukraine passiert ist ja noch gar nicht sichtbar. Als das mit Corona in DE losging standen die Bänder der Autobauer, und damit auch aller Zulieferer "nur" für 2-3 Wochen still und es hatte massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zu dem Zeitpunkt sind die Kosten für Energie aber gesunken (Diesel unter 1€!). Jetzt stehen die Bänder großflächig still (und die Kabelbäume werden nicht nur an die Autoindustrie geliefert, sondern z.B. auch für die Herstellung von Waschmaschinen etc.) UND gleichzeitig schießen die Preise für Energie in die Höhe. Die Zulieferer haben jetzt gerade die Corona-Krise überwunden und ich zweifle ob diese Nummer jetzt alle überleben - und damit droht dann der nächste Ausfall von irgendwelchen Komponenten. Und dann glaube glaube ich das in ein paar Wochen oder Monaten zu spät gelieferte Fahrzeuge das geringste Problem sein wird... :-/
Es gibt noch mehr, was dran hängt:
Die Ukraine ist der Kornspeicher Europas - Weizen wird knapp werden und damit alle Waren, die dran hängen.
Die Logistiker haben mit extrem hohen Dieselpreisen zu kämpfen - das wird auch einigen das Genick brechen und ich befürchte, dass die Preise noch lange nicht am Ende der Fahnenstange sind.
Ich kann nur hoffen, dass wir uns in einigen Monaten „nur mit dem verspäteten Auslieferung von Fahrzeugen etc.“ beschäftigen müssen.
Wieso kritisiert hier eigentlich keiner die Beschaffungspolitik vom VW Konzern. Es ist in einem Land Krieg und die Produktion in ganz Europa steht.
Man hat nichts gelernt auch 2 Jahren COVID!
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Du scheinst die Tragweite von Lieferketten echt nicht zu verstehen.
WENN jedes Auto gleich wäre, wie z.B. bei Tesla oder vielen asiatischen Herstellern, DANN könnte man immer den gleichen Kabelbaum herstellen, sich den auf Halde legen und ein Lager aufbauen.
Da bei den deutschen Herstellern aber die Individualsierbarkeit im Vordergrund steht, kann man sich keine Kabelbäume auf Halde legen.
Und auch mit anderen Bauteilen ist das nicht, als würde man eine Flasche Rapsöl bei Lidl nicht kriegen, wo man dann einfach zu Aldi geht. Wenn man ein iPhone kaufen möchte, MUSS man zu Apple gehen. Samsung wird kein iPhone liefern können. Wenn also Apple aus irgendeinem Grund nicht liefern kann, hilft es überhaupt nicht sich darüber zu empören, dass Samsung kein iPhone liefern kann. Auch nicht, wenn sie genug Zeit gehabt hätten.
VW hat verschiedene Hersteller von Kabelbäumen. Einer davon ist Leoni. Nicht jeder Hersteller baut alle Kabelbäume.
Leoni wiederum hat verschiedene Standorte, an denen sie Kabelbäume bauen. Sie bauen aber nicht jeden Kabelbaum an jedem Standort.
Der Kunde möchte das nämlich nicht bezahlen. Oder würdest den 4-fachen Preis für Dein Auto bezahlen wollen und können, wenn jedes Einzeteil mehrfach hergestellt wird, für den Fall dass irgendwo ein unerwartetes Liefer- oder Herstellungsproblem entsteht?
Das ist doch aber auch nicht so schwer zu verstehen. 
Da bei den deutschen Herstellern aber die Individualsierbarkeit im Vordergrund steht, kann man sich keine Kabelbäume auf Halde legen.
Ich meine gelesen zu haben, dass das ein anderer Hersteller sehr wohl so macht. Die einzelnen Adern sind dann eben unbenutzt. Vorteil davon ist aber, dass man z.B. eine Anhängerkupplung leichter nachrüsten könnte, anstatt einen neuen Kabelstrang verlegen zu müssen.
ich vermute, dass das mit "functions on demand" auch vereinheitlich wird ... irgendwann einmal ... vielleicht bei "Artemis / Trinity" dann ... aber da müssen sie erstmal die FAB bauen
Der Kunde möchte das nämlich nicht bezahlen. Oder würdest den 4-fachen Preis für Dein Auto bezahlen wollen und können, wenn jedes Einzeteil mehrfach hergestellt wird, für den Fall dass irgendwo ein unerwartetes Liefer- oder Herstellungsproblem entsteht?
Den 4fachen Preis würde man bestimmt nicht zahlen.
Man schätzt bspw., dass ein komplett in den USA hergestelltes iPhone nur ca. 100$ teurer wäre.
Den Autoherstellern geht es um jeden Cent, damit der Gewinn möglichst hoch ausfällt.
JIT oder JIS hat nicht allein mit Indualisierbarkeit zu tun. Viele Autobauer haben die Fahrzeugvarianten durch Pakete abgedeckt und 4/5 Optionen. Da sind Kombinationen übersichtlich. Allen voran Teslas „Model T“ Prinzip… fragt mal Elon Musk ob er sich ein Teilelager in Grünheide einrichtne möchte. Und dann auch bitte gleich die Reichweite angeben. 3 Tage? 7 Tage? 2 Wochen? Ach ja… durch die sehr wahrscheinlichen Unwahrscheinlichkeiten sollte er mindestens 6 Monate bevorraten. 😉
PS: gut für den Lagerbestand, wenn dann Qualitätsprobleme beim Verbau auftauchen.
Ich meine gelesen zu haben, dass das ein anderer Hersteller sehr wohl so macht. Die einzelnen Adern sind dann eben unbenutzt. Vorteil davon ist aber, dass man z.B. eine Anhängerkupplung leichter nachrüsten könnte, anstatt einen neuen Kabelstrang verlegen zu müssen.
Das war in den 80-er/90-er Jahren bei den japanischen Autos so, dass da z.B. die Kabel für die Nebelscheinwerfer lagen, obwohl nicht verbaut.
Aber schon die Fensterheberkabel lagen nicht in den Türen, obwohl es das Auto mit und ohne el. FH gab. Eigene Erfahrung mit Mitsubishi und Honda.
Aber auch damals gab es bei den deutschen Autos keine ungenutzten Kabel. Und heute kosten ungenutzte Kabel nicht nur Geld, sondern auch Gewicht. Und damit Verbrauch. (wenn auch nur rechnerisch relevant)
Und da heute viele Bauteile eigene Steuergeräte habe, nützen eventuelle Kabel wenig, also werden sie eben nicht verbaut.
Dank der flexible Produktion der Kabelbäume z.B. spart man über die gesamte Industrie mit Sicherheit 1000-e Tonnen Rohstoffe jährlich. Und das ist auch mehr als relevant.
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