Warum ein E-Auto?

  • jens__k

    Die tatsächlichen Stromgestehungskosten kann man aber eigentlich erst im Nachhinein ausrechnen, wenn man die Anlage abgerissen hat und weiß, wieviel sie über die Zeit produziert hat und was die Komponenten gekostet haben (inklusive evtl. Austauschkomponenten und etwaiger Nebenkosten). Bis dahin ist das alles nur ne Schätzung und deine 0,28ct sind da sicher am Ende auch nichts Genaues. Sagt ja keiner, dass man die Anlage nach genau 20 Jahren abreißen muss. Wenn sie noch tut, kann man sie laufen lassen und mit jeder produzierten kWh sinkt der Stromgestehungspreis und mit jeder Reparatur steigt er wieder.

    Ich versteh das schon, wenn jemand rein vom subjektiven Empfinden her sagt "die Investition von damals ist längst vergessen, der Strom ist umsonst...". Natürlich weiß jeder, dass das alles mal Geld gekostet hat.

    Die genauen Stromgestehungskosten sind nicht relevant:


    Die Einspeisevergütung bestimmt den Wert einer kWh, die man über den Eigenbedarf hinaus produziert. Nicht mehr und nicht weniger. Dem Netzbetreiber ist egal ob du für 2 oder 20 cent produzierst. Du bekommst (z.B.) 8 cent.


    Die tatsächlichen Gestehungskosten sind daher auch für die Betrachtung des Autos nicht relevant.


    Diese sind relevant für die Amortisation der PV-Anlage. Für diese Rechnung ist es natürlich entscheident, ob du unter 8 cent oder darüber produzierst. Egal ist der PV-Anlage hingegen, ob der Strom für 8 cent in dein Auto geht oder zum Netzbetreiber.


    Aber aus diesem Grund macht es keinen Sinn, die beiden "Systeme" gemischt zu betrachten. Das Auto ist lediglich ein Abnehmer der PV, rechnen muss (und wird) sich diese, ob ein Auto da ist, oder nicht.


    D.h. für das Auto mit 8 cent rechnen - und ignorieren, was die Anlage mal gekostet hat ist völlig richtig.


    Die "vermischte" Betrachtung ist allenfalls dann relevant wenn der Strom deiner PV über eine Mietstrom-Betrachtung in das Auto eines Mieters fließt. Denn hier erwirtschaftet die PV nun biszu 80% des Grundversorgerpreises statt der Einspeisevergütung. (Je nach Vertrag)


    Jetzt kann man sagen "Ein geladenes Auto bringt mir mehr plus, als eine Einspeisung".

    🐍 RS coupé - Mamba Green

    ☀️8kWp PV (25° Süd) + 8 kWp PV (0°) an Victron MP 5000 3 Phasen-System + Fronius Symo 12 kW
    💨2kW Windrad für Winter + Nacht
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  • dognose

    Eine bescheidene Frage: Wieviel produziert eigentlich deine WKA im Jahr? Und hast du vielleicht noch ein Diagramm zusammen mit dem PV-Ertrag drauf?

  • Da mich nun schon ein paar zum Windrädchen gefragt haben, kopiere ich direkt mal die Antwort auf eine PN:

    Ich habe die Ista-Breeze i-2000 ca 500 euro. Mit allem drum und dran (Inverter, Mast, Fundamente, Kabel, usw usw) landet man aber trotzdem bei 2000 euro rum.

    War halt ein 100% DIY Projekt.

    Auf dem Papier hat sie 2000 Watt - etwa bei Orkanstärke ;)


    Und mit dem Wind ist es so eine Sache: Was uns Menschen als "Mensch, heute is aber windig!' vorkommt reicht bei so nem Windrad nichmal fürs Anlaufen.
    Auch ist die Windenergie in der 3ten Potenz von der Wingeschwindigkeit abhängig. D.h. heißt: doppelte Geschwindigkeit -> ca 8-fache Energie.
    Aber leider auch anders herum: Kommt man nur auf die "Hälfte" der Nenngeschwindigkeit, ist die Ausbeute bei 16%.


    Also man muss schon mit furchtbar nüchternen Erwartungen an die Sache gehen. Ist nicht wie ne PV, die man hinlegt und dann liefert die hübsch ihre 8kw Peak und gut is.
    Ein Auto wird man mit so einem Teil nicht laden - vielleicht den RC-Flitzer vom Sohnemann :P


    Mein Ziel war: Ich habe eine Batterie für die PV, die reicht mir meist bis ca 5 uhr morgens. Nachts ein wenig support durch das Windrad und sie hält bis Sonnenaufgang.


    In Zahlen reden wir hier von etwa 200-300 Wattstunden*, die das Mühlchen bei uns realistisch produziert. Das aber auch nur wenns halt windet.


    War mir von vorneherein bewusst, der Weg war so n bisschen das Ziel bei dem Projekt - halbes Jahr mit allem drum rum gebastelt, schöner Feierabend-Freizeit-Ausgleich :)

    * Fertig ist sie jetzt seit ca 4 Wochen - seither "spiele" ich mit dem Inverter rum und konnte Sie von beginn ca 40, 50 Watt nun auf (Peak-)Leistungen von ca 600 Watt hochbringen.
    Das wird mich auch noch eine weile beschäftigen, dann kann ich dazu auch mal Messwerte liefern. Konfiguration hier ist halt immens aufwändig. Kalibriert man den Inverter
    "zu früh" auf zuviel Leistungs-Abruf wird der Repeller zu sehr gebremst und die ganze Produktion fällt wieder in den Keller.

    Paar Bildchen anbei.

  • Cooles Projekt und toll erklärt. Leider ist so eine kleine Windkraftanlage nie wirtschaftlich.

  • Also bleibt es bei meinen bisherigen Erfahrungen aus Videos und Artikeln:
    Zu klein, um ernstgenommen zu werden, aber zu groß für das, was dabei rauskommt. Nix für eben mal an den Dachfirst geklammert.

    Trotzdem interessant. Vielen Dank für die Einblicke, dognose ! :)


    Man muss sich erst zusammensetzen, ehe man sich auseinandersetzt.

  • Cooles Projekt und toll erklärt. Leider ist so eine kleine Windkraftanlage nie wirtschaftlich.

    A und O ist ein windreicher Standort.

    Und idealerweise eine höhe von 25m+ wo der Wind "laminar" weht und keine Verwirbelungen mehr existieren.

    Aber das kannst auf privatem Grund schon vergessen, 10m is die Grenze in BaWü (genehmigungsfrei) - meins is jetzt ca 7m hoch,
    Hätte ich dort "Nachbarn" würde das aber wohl schon für Diskussionen sorgen.

    Als Bauer auf dem eigenen Feld, entsprechenden Grund im Norden an der See - oder in der Wüste von Texas - da kann sich das schon amortisieren.
    (Gibt in der Tat einen Youtuber aus Texas, der hat 3 davon stehen, die liefern bei Ihm viele Stunden am Tag um die 800 Watt)

    Aber hier im Schwarzwald - soviel schönrechnen könnte ich gar nicht dass ich sagen könnte "Das amortisiert sich bestimmt" :P

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  • A und O ist ein windreicher Standort

    Ja genau. Im Norden an Nord oder Ostsee. Gilt bei Kleinwindanlagen aber wohl auch nur, wenn man direkten Blick aufs Meer hat. Also so 100-200 Meter an der Küste.


    Habe es mir aber auch nur angelesen. Ich habe selber keine Erfahrung. Da kennst Du Dich bereits besser aus, auch wenn Dein Projekt jetzt ja erst richtig startet. Wäre schön wenn Du irgendwann berichten würdest.

  • Also hat das Ding gar keine Art MPP-Tracker? Der müsste die Last am Generator doch eigentlich allein auf Grundlage der Windgeschwindigkeit ausregeln können 🤔

    Interessant finde ich windy.com. Wenn man dann die Versprechen der Hersteller für voll nimmt (Stromerzeugung ab 4m/s), sieht das eigentlich sehr vielversprechend aus. Aber die wenigsten Interessierten haben tatsächlich Erfahrung mit solchen Anlagen. Deshalb, danke für deine Ausführungen dognose .

  • Also hat das Ding gar keine Art MPP-Tracker? Der müsste die Last am Generator doch eigentlich allein auf Grundlage der Windgeschwindigkeit ausregeln können 🤔

    Interessant finde ich windy.com. Wenn man dann die Versprechen der Hersteller für voll nimmt (Stromerzeugung ab 4m/s), sieht das eigentlich sehr vielversprechend aus. Aber die wenigsten Interessierten haben tatsächlich Erfahrung mit solchen Anlagen. Deshalb, danke für deine Ausführungen dognose .

    Doch der Inverter hat einen MPP-Tracker. Aber beim Windrad musst du den Inverter auf das Windrad kalibrieren, weil es einen physikalischen Impact hat.


    Ein Solarpanel produziert Spannung X und der Inverter regelt danach.


    Im Windradgenerator wird ja Strom durch ein sich drehendes Magnetfeld erzeugt. Und je nach angehängter Last ist dieses Stark oder nicht.


    Das geht bei der 2kw Turbine von "drehst du mit nem Fingerchen" biszu "Schaffst du nich mehr mitm Gabelschlüssel".


    Im Leerlauf (ohne Last) geht die Spannung schnell auf 200V. Wenn jetzt der Inverter (wie bei Solar) sagen würde: 200V, mach ich Leistung X, würde es "pock" machen und die Mühle steht.


    D.h. du musst die Kurve des Inverters so kalibrieren, dass das Windrad dann trotz des Leistungsabrufs auf Drehzahl bleibt - und das hängt vom Generator ab, vom Wind natürlich, von der Rotorgröße usw.

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