Richtiges Drehmoment für Radschrauben

Welche Schrauben für Felgen anderer Hersteller verwendet werden müssen, steht normal in der ABE/Gutachten der Felge.

bei meiner Winter-Alu-Felge Rial Astorga steht z.b. "Serienschraube" in den Papieren.

Die vermutlich zu hohe Zugkraft an der Schraube kann u.U. daher resultieren, dass die Reibung an der zweiteiligen Schraube geringer ist, als bei einer normalen Schraube.

Einerseits schont man durch diese Schrauben die Felge, andererseits wird, wenn die Felge geschont wird, der Drehwiderstand geringer und dadurch die Zugkraft, bei gleichem Drehmoment, größer.

Das ist ja auch ein Grund, weswegen Radschrauben nicht geschmiert werden dürfen.

Zudem sollte man m.E. gerne mal den Drehmomentschlüssel überprüfen (Federwaage usw.) und, sofern möglich, bei Bedarf kalibrieren.

Mit einem "Billig-"Drehmomentschlüssel, habe ich auch schon mal Schrauben einer Antriebswelle "geschafft".

Ich hab mir kurz nach dem Kauf vom Enyaq einen neuen Drehmoment-Schlüssel gekauft (WERA Click-Torque C3 R/L).

Davor hatte ich einen billigen Baumarkt "Clicker" für damals (gut 28 Jahre her) unter 20 D-Mark.

Den habe ich auch öfters mal vergessen zu entspannen, aber nach der langen Zeit mit schlechter Behandlich hat er nur wenig vor dem neuen Schlüssel (zu früh) ausgelöst.

Aber neues Werkzeug ist halt schon ein gutes Gefühl.......

Wenn die Mechanik also nicht wegen Dreck oder Rost fest sitzt wird , meiner Erfahrung nach, ein Drehmomentschlüssel mit der Zeit eher zu früh auslösen.

Ein Radschraube ohne Vorschaden bzw. ohne vorherige Überbeanspruchung dann kaputt zu bekommen sollte kaum möglich sein.

Die Schraube war entweder von vornherein defekt oder wurde im Werk/der Werkstatt bereits einmal mit viiiiiel zu viel Drehmoment beaufschlagt und damit geschädigt.

Bei Schrauben zu dem angegebenem Drehmoment noch einen "Angstzuschlag" dazu zu packen (sicher ist sicher) ist aber auch nicht gut.

Schrauben dehnen sich beim Festziehen und habe eine gewisse Vorspannung, jede Last am Rad führt zu weiterer Spannung der Schraube, ist diese zu fest gezogen kann das dann dazu führen das die Schraube im Betrieb überlastet wird, das Material sich plastisch verformt....die Vorspannung flöten geht und/oder eben die Schraube reißt bzw. das Gewinde die "Gänge abwirft".

Na ja, mein ehemaliger Billig-Drehmoment-Schlüssel war schlichtweg "werkseitig" so verstellt, dass das Drehmoment immer deutlich zu groß war. Das hatte ich hinterher überprüft.....

Bei der geringen Nutzung die Privat-Schrauber i.d.R. bei Drehmomentschlüsseln haben, dürfte eine Verringerung des Drehmoments wegen Abnutzung eher kaum eine Rolle spielen.

Bei einem Reifenhändler sieht das z.b. erheblich anders aus....und der muss/sollte die Schlüssel ohnehin sporadisch kalibrieren (lassen).

Wenn die Schraube in diesem Fall also nicht durch eine "Fach-"-Werkstatt aus Faulheit mit dem Schlagschlagschrauber deutlich zu fest angezogen wurde, bleiben ja nur noch ein Materialfehler, ein von vornherein falsch eingestellter Drehmomentschlüssel oder der Einfluss durch einen verringerten Drehwiderstand als Ursachen der Schraubenüberlastung übrig.

Zitat von cdE-Evil-Homer

...

Bei Schrauben zu dem angegebenem Drehmoment noch einen "Angstzuschlag" dazu zu packen (sicher ist sicher) ist aber auch nicht gut.

Schrauben dehnen sich beim Festziehen und habe eine gewisse Vorspannung, jede Last am Rad führt zu weiterer Spannung der Schraube, ist diese zu fest gezogen kann das dann dazu führen das die Schraube im Betrieb überlastet wird, das Material sich plastisch verformt....die Vorspannung flöten geht und/oder eben die Schraube reißt bzw. das Gewinde die "Gänge abwirft".

Bei Alufelgen ist die Gefahr der Felgenlochsprengung die größere Gefahr. Bei Kegel- und Kugelbundschrauben entsteht neben der Anpresskraft an die Nabe auch eine radial auf das Felgenloch gerichtete Kraft, die dieses belastet. Wird das zulässige Drehmoment zu weit überschritten, besteht die Gefahr, dass die Felge um das Felgenloch schlagartig versagt und sich die Felge von der Nabe trennt. Gab schon tödliche Unfälle dadurch.

Wenn die Auflagefläche der Schraube auf die Felge plan ist wie bei meinem Auris 2 besteht diese Gefahr nicht mehr. Trotzdem reichen bei diesem Fahrzeug mit Radbolzen mit 21er Kopf auch 120 Nm aus.

Stahlfelgen haben dieses Problem eher nicht, da Stahl sehr viel zäher ist als Alu und sich eher verformen würde als reißen und abplatzen. Zudem hat Stahl eine höhere Zugfestigkeit.

Ich finde es schon äußerst schwach, dass in der aktuellen Bedienungsanleitung nicht mehr das Drehmoment für die Radschrauben aufgeführt wird.

Das ist für mich Entfeinerung an der falschen Stelle.

Bei meinem Oktavia iV( 2020 ) ist das Anzugs -Drehmoment auf 140 Nm festgesetzt , wollte es nicht glauben , alle anderen Wagen ( Audi - VW usw. ) waren mit 120 Nm zufrieden ! Fahre aber mit dem Mittelmaß von 130 Nm , seit 3 Jahren ,Sommer u. Winterreifen ! Man sagt ja ,nach fest kommt lose ! Schönes WE aus WHV !

Zitat von Fixefaxe

Ich finde es schon äußerst schwach, dass in der aktuellen Bedienungsanleitung nicht mehr das Drehmoment für die Radschrauben aufgeführt wird.

Das ist für mich Entfeinerung an der falschen Stelle.

Bist Du da sicher?

Zitat von Fixefaxe

Ich finde es schon äußerst schwach, dass in der aktuellen Bedienungsanleitung nicht mehr das Drehmoment für die Radschrauben aufgeführt wird.

Das ist für mich Entfeinerung an der falschen Stelle.

Voilà. Aus der BA für Modell 25/1.

pasted-from-clipboard.png

Zitat von Fixefaxe

Ich finde es schon äußerst schwach, dass in der aktuellen Bedienungsanleitung nicht mehr das Drehmoment für die Radschrauben aufgeführt wird.

Das ist für mich Entfeinerung an der falschen Stelle.

Sorry, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Dank der Hilfe gefunden!

Und ich hatte vorher mehrfach gesucht...

Zitat von Langstreckenfahrer

Bist Du da sicher?

Dank Dir nehme ich alles zurück !

Vielleicht war ich etwas vorschnell mit meinem Statement...