Sind Verbrenner noch viel klimaschädlicher als angenommen? Ein Rechen-Experiment

Zitat von dubito

Oder liege ich gedanklich völlig daneben?

Vermutlich.

Wenn man betrachtet, von wie viel m³ Luft wir sprechen die da erwärmt werden, wäre es vermutlich so, als würde man ein Teelicht in den Dorfmittelpunkt einer 2500 Einwohner-Gemeinde stellen und sich dann wundern, warum es am letzten Haus der Hauptstraße nicht warm wird.

Genau genommen gehen von der Energie im Kraftstoff 100% in Wärme über.............

Denn wenn auch 20% das Fahrzeug antreiben wird das an diversen Stellen auch zu Wärme.

Von Reibung im Getriebe, Öl, Reifen bis zum Luftwiderstand......alles wird im Endeffekt in Wärme umgewandelt.

Zitat von cdE-Evil-Homer

Genau genommen gehen von der Energie im Kraftstoff 100% in Wärme über.............

Denn wenn auch 20% das Fahrzeug antreiben wird das an diversen Stellen auch zu Wärme.

Von Reibung im Getriebe, Öl, Reifen bis zum Luftwiderstand......alles wird im Endeffekt in Wärme umgewandelt.

Wo kommt dann die Energie her, die das Auto vorwärts bewegt? Vielleicht sogar einen Berg hinauf?

Wenn 100% der Energie im Kraftstoff in Wärme umgewandelt würde, wäre keine Energie für die eigentliche Arbeit mehr vorhanden. Soooo ineffizient sind Verbrennungsmotoren nun wirklich nicht.

Das hast du nicht zu Ende gerechnet.

Wenn du den Berg oben bist hast du da erstmal wieder Energie gespeichert in Form von kinetischer Energie.....die baust du wieder ab wenn es bergab geht....aber früher oder später resultiert jede Bewegung (positive und negative Beschleunigung) durch die Reibungsverluste in Wärmeerzeugung.

Auf dem Berg stehen oder durch Rekuperation "gewonnene" Energie ist nur temporär in einer Form und geht auch dort irgendwann in Wärme über.

Nö, da hat er schon recht - Du erwärmst mit der Fortbewegung Deines Fahrzeugs die Luft, die Bremsen, die Reifen, die Straße, die Radlager, ...

Würde das System "Fahrzeug" keine Energie verlieren, müsstest Du es ja nur einmal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigen. (Potentielle Energie jetzt mal außen vor, die geht in der Tat nicht in Wärme über, kann aber vernachlässigt werden, wenn Start- und Endpunkt identisch gewählt werden.)

Ich kann die Zahlen und Aussagen im ersten Post nicht bestätigen oder bestreiten.

Aber es hört sich für mich sehr schlüssig an. Das Beispiel mit dem Teelicht würde ich da eher mit Fragezeichen versehen,

denn das CO2 ist ja im Volumen der Erdatmosphäre auch nur ein Klecks, macht aber dennoch Probleme.

Was man ja noch dazurechnen muss, ist die Herstellung und Entsorgung der Verschleißmittel, die es im E-Fahrzeug nicht gibt.

Öl, Luftfilter , Zündkerzen und wer weiß nicht was noch alles....

Also auch wenn unsere E-Autos mit Kohlestrom fahren sollten, sind sie immer noch etwas besser als Verbrenner.

Meine Meinung!

Um mal die Dimensionen zurecht zu rücken

Aus Wikipedia:

Die auf die Erdatmosphäre auftreffende Sonnenenergie beträgt jährlich 1,56 · 10¹⁸ kWh, was knapp dem 12.000fachen des Primärenergieverbrauchs der Menschheit im Jahr 2005 (1,33 · 10¹⁴ kWh/Jahr) entspricht.^[33] Von dieser Energie erreicht etwa die Hälfte die Erdoberfläche,^[34] womit sie potentiell für die photovoltaische Energiegewinnung nutzbar ist.

Die Fußnoten (33) und (34) verweisen auf

Viktor Wesselak, Thomas Schabbach, Thomas Link, Joachim Fischer: Regenerative Energietechnik, Berlin/Heidelberg 2013, S. 116ff

Das sind die Dimensionen, es ist diese Strahlungsenergie, die unserem Planeten einheizt, dagegen ist die Abwärme von den >48 Mio. PKWs, die bei uns in D rumfahren, nicht einmal peanuts. Das globale Problem ist doch vereinfacht gesagt nicht die Abwärme von PKWs, Kraftwerken, Industrieanlagen etc., sondern die durch das Umwandeln fossiler Energien freigesetzten klimaschädlichen Gase wie CO2.

Zitat von Mr.StickBreaker

Das sind die Dimensionen, es ist diese Strahlungsenergie, die unserem Planeten einheizt, dagegen ist die Abwärme von den >48 Mio. PKWs, die bei uns in D rumfahren, nicht einmal peanuts. Das globale Problem ist doch vereinfacht gesagt nicht die Abwärme von PKWs, Kraftwerken, Industrieanlagen etc., sondern die durch das Umwandeln fossiler Energien freigesetzten klimaschädlichen Gase wie CO2.

... bzw. die Energie, die wegen der klimaschädlichen Gase hier auf der Erde "festegehalten" und nicht zurück ins All gestrahlt wird. Das heizt letztlich den Planeten auf.

Sehr interessante Diskussion. Ich kann dazu leider wenig beitragen, habe aber schon viele Aspekte aufgesogen wie ein Schwamm. Danke an der Threadersteller und Danke an alle, die sich hier mit ihren Beiträgen beteiligen. Also, weiter so!