Hallo Miteinander,
lange lese ich schon im Forum mit und hab mich bislang nicht aktiv beteiligt. Ich hab viele Tips bekommen, wofür ich mich bei allen hier bedanken möchte. Ich habe im Mai 2021 einen IV 80 bekommen und muss sagen, dass ich inzwischen sehr genervt von dem Wagen bin. Wir hatte zuvor kurze Zeit einen schrecklich unpraktischen Mercedes C-hybrid (Dienstwagen) und parallel einen schon etwas älteren BMW E61 525d, der uns 10 Jahre nie im Stich gelassen hatte. Beide zusammen ersetzt nun der Enyaq.
Der Enyaq ist ein Geschäftswagen, daher könnte ich mich beruhigt zurücklehnen und die nächsten zwei Jahre um die Probleme einen Bogen machen. Mich nervt das aber dennoch, dass ich monatlich für so einen lieblos hinge...zten Sch..ßbock einen haufen Geld hinblättern muss.
Wir haben uns natürlich von vorne herein nichts vorgemacht. Die erstausgelieferten Autos eines neuen Modells haben immer ihre Macken, aber dass es so schlimm ist, überstieg unsere kühnsten Vorstellungen.
Der Wagen stand seit wir ihn bekommen haben ca. 10% der Zeit in der Werkstatt und das nicht etwa wegen Problemen im Antriebssystem sondern wegen Technologien / Themen, die in Benzin/Dieselkutschen auch verbaut werden.
Die meisten der Probleme sind Softwareprobleme.
Da ist alles dabei. Vom "schwarzen Bildschirm", über "Krächzen aus dem Lautsprecher", Abstürze, fehlende Funktionen, ständige Fehlermeldungen, eine App die in 2 von 3 Versuchen nicht tut usw.
Nervig sind auch die Qualitätsmängel. Türen die sich von innen nicht öffnen lassen, Klappergeräussche (Schiebedach, Radkasten, Hinterachse), lose Türgriffe.
Auch die viel gelobten Sitze finde ich gar nicht so gut. Die Oberschenkelauflage ist zu kurz und die Mittelkonsole zu breit.
Garnicht abfinden mag ich mich mit den Fahrerassistenzsystemen. Der pACC funktioniert nicht zuverlässig. Ich wurde schon zweimal geblitzt, weil er mitten in der Geschwindigkeitsbegrenzten Zone die Geschwindigkeit erhöht. (Merkt man natürlich nicht so deutlich, weil "elektrisch") Öfter mal wird auch grundlos der Anker geschmissen und auf der Autobahn sinnlos gebremst oder auf 50km/h verzögert.
Der Spur-/Lenkassistent mahnt immer mal wieder grundlos in der Mitte der Spur zu fahren oder das Lenkrad zu übernehmen.
Toll ist es auch, wenn vor der Waschanlage das Schiebedach einfach nicht zugeht, das Auto nach dem zusperren auf dem Aldi-Parkplatz innen fröhlich weiter Geräusche macht (ping...ping...ping) oder man von der Polizei ermahnt wird beim Fahren nachts die Innenbeleuchtung auszumachen, das Auto das aber grade nicht möchte
Ja, man kann was erzählen.
Mit am meisten ärgert mich aber, dass die werksseitigen Verbrauchsangaben, der Phantasie irgendwelcher Ahnungslosen entsprungen ist.
Hat man sich bei Diesel oder Benzinautos über 30 oder40% zu niedrige Angaben im Prospekt geärgert, sind es beim Enyaq gute 50% mehr gegenüber der Werksangabe, wobei Ladeverluste hier noch garnicht berücksichtigt sind.
Meiner braucht normal gefahren laut Anzeige durchschnittlich 25kWh/100km (22kWh/100km im Herbst bei langsamer Überlandfahrt, 28kWh/100km bei 130km/h auf der Autobahn im Winter).
Einen Eco-Einstellung fahr ich nicht, ich hab keinen Bock vor dem Losfahren ständig irgendwelche Sachen im Menü neu rumzustellen. Im Auto zu frieren sehe ich auch nicht ein. Dafür hab ich kein 60t€ Auto (mit Wärmepumpe die nix bringt)
Entsprechend sind die nominalen Reichweiten deutlich nach unten zu korrigieren.
Also: An alle die überlegen sich einen Enyaq anzutun. Lasst es, es sei denn ihr seid sadomasochistisch veranlagt, habt zu viel Geld und Zeit.
Für mich war es das mit VW/Skoda/Ausi und Co. Mercedes ist bei mir eh unten durch. Ob ich elektrisch bleibe, zeigt sich die nächsten Jahre. Wenn nicht mehr Hochvoltlader gebaut werden, dann gehe ich zurück auf Anfang und punpe wieder die dreckige Suppe aus Russland in meine Kutschen. (Beispiel Metzingen: Macht einen auf dicke Hose "Outletcenter der Nation", es gibt aber nur einen Schnelllader und der ist seit Tagen ausser Betrieb, was will ich mit den 11kW Ladern).