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Gibt es eine sachliche Begründung, warum zwei unterschiedliche Reifentypen sich negativ auf das Fahrverhalten auswirken sollten? Die Hinterreifen nutzen ja eh schneller ab als die Vorderreifen, also wird man die früher wechseln und hat dann z.B. neue Reifen vs. drei Jahre alte Reifen - dass macht sicher auch beim gleichen Modell einen Unterschied, ggfs. ändert sich zusätzlich die Gummimischung oder selbst bei gleichem Modell das Profil etwas.
ABS löst doch die Bremse, sobald ein Reifen blockiert. ESP verhält sich ähnlich. Relevant ist dort doch nur, dass der Reifen nicht mehr greift oder ähnliches, oder? Dann wird so lange gegen gesteuert, bis es wieder passt.
Ist die Vorderachse oder Hinterachse jetzt weniger Griffig, rutscht schneller, hat eher Aquaplaning, greift die Regelung halt früher ein, aber doch grundsätzlich nicht anders, oder?
. . . behaupte ich hier jetzt mal so einfach in Erwartung einer leichten Steinigung, weil ich tatsächlich null Ahnung von der tatsächlichen Funktionsweise habe (ABS ist ja noch recht einfach, ESP vermutlich eher komplexer).
Prinzipiell hast du Recht.
Es wird eh alles geregelt durch die Systeme. Aaaber: du darfst nicht vergessen, dass ein System nur so gut regeln kann, wie es die Reifen auch ermöglichen...
Krasses Beispiel: mit billigsten Linglong dingdong Reifen aus China 20€ pro Stück von Temu bestellt, reagiert dein Auto anders als zB mit 180 € Michelin Premium contact (7 sind wir glaub ich gerade) ... Das Auto kommt schneller an seine Regelgrenze und kann die schlechten Eigenschaften eines Reifens irgendwann nicht mehr kompensieren.
Folge: eine Strecke bei egal welcher Witterung oder Streckenbeschaffenheit kann mit guten Reifen erfolgreich ohne Sorge bestritten werden, und das gleiche Auto kann Speziell bei besonderen Verhältnissen (Regen,Schnee, Eis, nicht guter Grip) mit schlechten Reifen abfliegen- auch mit ESP-ASC-ASR und wie das ganze Zeugs heute heißt.
Selbst bei absolut gleichen Bedingungen hält das Auto bei "guten" Reifen eher die Spur, als mit "schlechten" Reifen.
Die Spreizung zwischen gut und schlecht ist bei den gängigen Premium Marken (Continental, Bridgestone, Michelin, Pirelli usw) zwar nicht so hoch... Aber bei den Billigreifen gibt es gewaltige Unterschiede!
Bishin zu dem Punkt, dass bei den Billigreifen gerade so die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, aber mit NULL Toleranz und Sicherheitsaufschlag. Heißt: wenn du z.B einen Reifen kurzzeitig oberhalb des zugelassenen geschwindigkeitsindex fährst, hält das ein guter Reifen aus, da diese meistens sowieso mit einer messtoleranz nach oben hergestellt sind. (Z.b kurzzeitig 230 statt 210 fahren) Bei den Billigreifen kommt es vor, dass sie noch nicht mal die zugelassene Höchstgeschwindigkeit lange Zeit durchhalten.